Bookworms Rezensionen

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Sat 29 Oct 2011 10:37

  • 14 Juicy

    Image
    (Quelle: http://www.myanimelist.net)
Inhalt

14 Juicy (im Original: 14ジューシー) handelt von den Erlebnissen einer Gruppe von sportbegeisterten Schülerinnen an einer Mittelschule in Japan.

Die stille und nachdenkliche Rieko Yūki ist die Managerin der Fußballmannschaft an der Watermelon Junior High School. Es wäre ihr zwar noch lieber, wenn sie selbst im Team mitspielen könnte, aber eine eigene Frauen-Fußballmannschaft gibt an ihrer Schule nicht, und auf diese Weise kann sie wenigstens hin und wieder einspringen, wenn beim Training zusätzliche Mitspieler gebraucht werden - und bei diesen Gelegenheiten den Jungs dann einmal zeigen, wie man Tore schießt.

Riekos beste Freundin ist die exzentrische und hyperaktive Mana Nogami, die durch ihre Vorliebe für alberne Tier-Kostüme auffällt und ansonsten als Managerin die Baseball-Mannschaft betreut. Mana weist lesbische Neigungen auf und liebt Rieko tief und innig. Rieko allerdings teilt Manas Neigungen nicht und bringt ihr lediglich freundschaftliche Gefühle entgegen, so dass Manas Annäherungsversuche regelmäßig ins Leere laufen. Gegenüber anderen Mädchen in Riekos Nähe zeigt Mana dennoch oft eine heftige Eifersucht.

Zum Freundeskreis gehört schließlich noch die schüchterne und häufig weinerliche Sachiko Amami, die Managerin der Leichtathletik-Mannschaft. Durch ihre Zerstreutheit und Ungeschicklichkeit verursacht sie des öfteren Probleme, denen sie zumeist recht hilflos gegenübersteht und die Rieko dann für sie lösen muss.

Englische Übersetzungen von 14 Juicy gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

So "saftig", wie es der Titel dieser Serie auf den ersten Blick vermuten lassen mag, sind die Geschichten um die Mädchen an der Watermelon Junior High School freilich nicht; schließlich sind die Protagonistinnen ja auch erst vierzehn. Zumeist präsentiert 14 Juicy also weitgehend harmlose Episoden aus dem Schulalltag. Eine klare Linie in der Handlung ist dabei nicht zu erkennen, die einzelnen Geschichten stehen gewöhnlich recht unverbunden hintereinander. Insgesamt ist 14 Juicy damit eher als heitere Lektüre zur Entspannung geeignet.
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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Sun 30 Oct 2011 14:23

  • Alice No 100° CC

    Image
    (Quelle: http://www.beling.net)
Inhalt

Der rätselhafte Titel von Alice No 100° CC (im japanischen Original: アリスの100°CC, etwa "Ein Kubikzentimeter von Alice bei einer Temperatur von 100°") bezieht sich auf Alice In Wonderland, was hier ganz allgemein für eine Phantasiegeschichte steht; 100° Fahrenheit entsprechen etwa der menschlichen Körpertemperatur, und CC ist die Abkürzung für Kubikzentimeter - es geht hier also zentral um eine Flüssigkeit, die ungefähr Körpertemperatur aufweist.

Hauptperson der Geschichte ist der Oberschüler Aoi Kururi; er besucht als einziger Junge eine Privatschule für Mädchen und könnte mit dieser Situation auch recht zufrieden sein - wenn er nicht stets darum besorgt sein müsste, ein altes Familiengeheimnis zu wahren. Er ist nämlich der Nachfahre einer langen Reihe von Magiern und verfügt deshalb über besondere Begabungen: da ist zum einen sein außerordentlich feiner Geruchssinn - und zum anderen die Fähigkeit, die Blasenfunktion anderer Personen zu beeinflussen.

Eines Tages bemerkt Aoi, dass immer mehr seiner Mitschülerinnen von unwiderstehlichem Harndrang heimgesucht werden und es kaum mehr rechtzeitig zur Toilette schaffen; als sich dann die magische Natur dieses Phänomens herausstellt, bemüht er sich nach Kräften um einen Gegenzauber. Doch ganz allmählich wird es klar, dass ein traumatisches Erlebnis an seinem zehnten Geburtstag der Auslöser für alle diese Probleme war...

Englische Übersetzungen von Alice No 100° CC gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Die Handlung in Alice No 100° CC ist völlig absurd und erinnert in ihrer Überdrehtheit etwas an Ore Tama; wobei es dort freilich um Sex geht, hier dagegen ums Wasserlassen. Den Zeichenstil finde ich durchaus ansprechend, die Mädchen sehen niedlich aus - aber wirklich empfehlen kann ich diesen Manga nur solchen Lesern, die daran Vergnügen haben, wenn sich Schulmädchen in die Hosen machen. Wer diesen Fetisch nicht teilt, wird die Geschichte wohl eher als langweilig und anstößig betrachten. Geeignet ist Alice No 100° CC damit für diejenigen, die sich von flüssigen Ausscheidungen nicht stören lassen und gerne der Frage auf den Grund gehen wollen, worauf denn in den späteren Kapiteln der mysteriöse Sprühregen aus wolkenlosem Himmel oder die plötzliche Überschwemmung zurückzuführen sind...

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Mon 31 Oct 2011 11:10

Panty & Stocking With Garterbelt (im Original: パンティ&ストッキングwithガーターベルト) handelt von zwei gefallenen Engeln, die auf der Erde gegen böse Geister kämpfen.

Panty Anarchy und ihre jüngere Schwester Stocking sind zwei Engel, die wegen ihres schlechten Benehmens aus dem Himmel auf die Erde verbannt wurden. In der Stadt Daten City, gerade an der Grenzlinie zwischen Himmel und Hölle, sollen sie nun die bösen Geister vernichten, welche die Menschheit bedrohen. Für ihre Erfolge bei der Geisterbekämpfung erhalten sie Himmelstaler als Belohnung, und wenn sie genug davon gesammelt haben, dürfen sie in den Himmel zurückkehren. Unterstützt werden die Schwestern bei ihrem Auftrag von dem zwielichtigen Priester Garterbelt (der allerdings nicht nur durch seine gigantische Afro-Frisur und seine dunkle Vergangenheit als Mafiaboss aus dem üblichen Rahmen seines Berufsstandes fällt), dem schusseligen Geisterjäger Briefs sowie ihrem zwar unsterblichen, dafür aber hirnlosen Hund Chuck (der freilich eher an eine Kreuzung zwischen Ratte und Kakerlake erinnert).

Um die bösen Geister erfolgreich bekämpfen zu können, verfügen die beiden Engel über besondere Fähigkeiten: Panty, die als blonder Vamp erscheint, kann ihre Unterhosen in eine Pistole verwandeln, und Stocking, die als Gothic Lolita auftritt, ihre Kniestrümpfe in zwei Schwerter. Das hat den Vorteil, dass sie ihre Waffen stets unauffällig bei sich tragen können - und den Nachteil, dass sie vor jedem Kampf erst einmal strippen müssen...

Die Arbeitsmoral der beiden Schwestern ist jedoch relativ gering ausgeprägt; Panty interessiert sich eher dafür, mit möglichst vielen Männern ins Bett zu gehen, während Stocking eine starke Vorliebe für Süßigkeiten aufweist. Dennoch gelingt es den beiden regelmäßig, die auftretenden bösen Geister nach halsbrecherischen Verfolgungsjagden, wilden Schießereien und wüsten Prügelorgien zur Strecke zu bringen und so ihrem Ziel, in den Himmel zurückkehren zu dürfen, allmählich näher zu kommen. Allerdings fragen sie sich manchmal, ob sich die Rückkehr überhaupt lohnt; denn schließlich hat die Erde doch noch so einiges zu bieten - an potenten Männern und leckeren Süßigkeiten...

Den Anime kann man sich z. B. hier oder hier ansehen.

Meine Meinung

Es ist schwierig, das Niveau dieser Serie zu beschreiben - denn sie verzichtet mit Absicht darauf, derartiges auch nur anzustreben. Guter Geschmack oder geistiger Tiefgang sind hier verpönt, der Humor ist zumeist infantil und konzentriert sich zum großen Teil auf körperliche Ausscheidungsvorgänge, und auch der Zeichenstil ist gezielt primitiv: alles erscheint schief und krumm, gerade Linien scheinen in der Welt von Daten City nicht vorzukommen, und mit Ausnahme der Protagonistinnen zeichnen sich die Figuren mehrheitlich durch abstoßende Hässlichkeit aus (dass die Zeichner auch ganz anders können, ist in den Verwandlungssequenzen zu sehen).

Dabei ist die Idee immerhin originell, dass es hier gerade die Dämonen sind, die strikte Ordnung und strenge Regeln durchzusetzen versuchen, während die fluchenden, faulenzenden und nach Herzenslust sündigenden Engel ihrem Familiennamen alle Ehre machen und fröhliches Chaos verbreiten.

Empfehlen kann ich diesen Anime deshalb allenfalls solchen Zuschauern, denen Shin-Chan zu anständig war und Beavis And Butthead zu intellektuell - und die es lustig finden, wenn die Protagonisten sich übergeben, zum wiederholten Mal in der Toilette hinuntergespült werden oder vom Nasenbohren einen Orgasmus bekommen...
Last edited by Bookworm on Tue 01 Nov 2011 16:10, edited 1 time in total.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Tue 01 Nov 2011 10:19

  • 7 Seeds

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    (Quelle: http://www.comicforum.de)
Inhalt

7 Seeds ist eine Science-Fiction-Geschichte und handelt von einer Anzahl junger Leute, die in einem weitgehend zerstörten Japan um ihr Überleben kämpfen, nachdem die Menschheit in einer gewaltigen weltweiten Katastrophe fast vollständig vernichtet wurde. Die "sieben Samenkörner" im Titel stehen dabei für sieben über das Land verteilte Bunker mit Vorräten, die vor der Katastrophe von der japanischen Regierung angelegt worden waren.

Bevor der Zusammenstoß der Erde mit einem Asteroiden fast die gesamte Weltbevölkerung ausrottete, wurden in Vorbereitung auf diese Katastrophe in verschiedenen Ländern mehrere Gruppen junger Menschen in Kälteschlaf versetzt und auf diese Weise in unterirdischen Verstecken am Leben erhalten, bis die allmähliche Normalisierung des Klimas nach unbestimmtem Zeitablauf wieder menschliches Leben auf der Oberfläche ermöglichte. Auf diese Weise sollte der Fortbestand der Menschheit sichergestellt werden. Aber die Relikte menschlicher Zivilisation sind zum größten Teil bereits zerfallen, während die Evolution zahlreiche neue, potentiell gefährliche, Tier- und Pflanzenarten hervorgebracht hat. Im Kampf gegen Saurier und Säbelzahntiger, Giftpflanzen und rätselhafte Krankheiten werden die Fähigkeiten der Überlebenden auf eine harte Probe gestellt. In dieser Extremsituation zeigen sich bald selbstloses Heldentum und Opferbereitschaft, aber ebenso rücksichtsloser Egoismus und Unmenschlichkeit. Im Mittelpunkt der Handlung stehen dabei zwei ganz gegensätzliche Heldinnen, einerseits die schüchterne und ängstliche Natsu Iwashimizu, andererseits die selbstbewusste und energische Hana Sugurono.

Englische Übersetzungen von 7 Seeds gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Ein deutliches Plus von 7 Seeds ist sicherlich die geschickte Darstellung der Charaktere und die Vermeidung von Schwarz-Weiß-Malerei; so lässt sich manches Mal nur schwer sagen, wer hier mehr Held oder mehr Schurke, eher ein Täter oder eher ein Opfer ist, und selbst bei den skrupellosesten Morden lässt sich immerhin noch nachvollziehen, dass auch hier die Täter wenigstens selbst daran glauben, im Namen höherer Ideale zu handeln.

Ein gewisser Nachteil ist die Überfrachtung der Geschichte mit dem Auftritt immer neuer Charaktere; aber kurz bevor man endgültig den Überblick zu verlieren droht, wird dann wieder eine Reihe der Beteiligten umgebracht und dadurch die Übersichtlichkeit wiederhergestellt. Man sollte sich beim Lesen also besser nicht an bestimmte Personen gewöhnen, denn möglicherweise leben sie nicht mehr lange. Und damit wären wir bei einem weiteren problematischen Punkt: der zumindest von Zeit zu Zeit recht expliziten Darstellung von Gewalt und Grausamkeit, die zwar dabei nicht als Selbstzweck erscheinen, sondern in der Entwicklung der Geschichte eine wichtige Rolle spielen - aber für empfindliche Gemüter sind diese manchmal doch recht drastischen Bilder sicherlich nicht geeignet.

Die Geschichte ist spannend und dabei gleichzeitig nachdenklich, und die detaillierte und einfühlsame Beschreibung der Charaktere macht 7 Seeds insgesamt durchaus lesenswert - obwohl ich den für ein Shōjo-Maga typischen Zeichenstil sonst gar nicht so besonders mag. Wer aber mit dem gelegentlichen Anblick zerfetzter Leichen Probleme hat, sei hiermit vorgewarnt.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Wed 02 Nov 2011 10:58

Inhalt

Girlfriend (im Original: ガールフレンド) ist ein Sammlung von Liebesgeschichten, die Beziehungen unter Oberschülern in Japan zum Thema haben. Manche der Charaktere treten dabei mehrmals in Erscheinung, aber prinzipiell sind die einzelnen Geschichten unabhängig voneinander.

Die erste Liebe, der erste Kuss, der erste Sex - Neugier und Sehnsucht, unerfülltes Verlangen und Experimentierfreude, zärtliche Neigungen und physische Triebe mischen sich in diesem Manga zu einer bunten Achterbahnfahrt der Gefühle. Und oft genug stellt sich dann heraus, dass es sich bei dem vermeintlichen "Happy End" lediglich um den Beginn neuer, ungeahnter Schwierigkeiten handelte und das erhoffte Liebesglück illusorisch bleibt - wenn die Partner mit ihren unterschiedlichen Vorstellungen und Erwartungen kontinuierlich aneinander vorbeireden und sich die vermeintliche "Liebe" letztlich eher als Übervorteilung und Ausnutzung entpuppt. Und dabei ist es manchmal schwer zu sagen, wer denn hier wen in stärkerem Maße zu seinem Vorteil ausnutzt...

Englische Übersetzungen von Girlfriend gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Zu zweit kann man Probleme lösen, die man alleine gar nicht hätte - dieser Spruch könnte als Motto für die Geschichten in Girlfriend Verwendung finden - wobei dann jedoch die Probleme hier zumeist ungelöst bleiben.

Den Zeichenstil finde ich freilich etwas gewöhnungsbedürftig, was das äußere Erscheinungsbild der Mädchen anbetrifft - die übergroßen Augen wirken gewiss reizvoll, aber mir leuchtet nicht ganz ein, warum dann auch der Mund so breit sein muss, dass er bald von einem Ohr zum anderen reicht, wenn das Mädchen lächelt.

Ein Pluspunkt ist der Realismus der Geschichten - hier gibt es keine rosarote Brille und kein zuckersüßes Liebesglück. Girlfriend konzentriert sich in erster Linie auf die Schattenseiten der Liebe, denn regelmäßig bleiben die Paare hier bei aller körperlichen Nähe innerlich weit voneinander entfernt. Zwar gibt es recht häufig Wiederholungen ähnlicher Szenen, aber immerhin unterscheidet sich dieser Manga durch seinen ungewöhnlichen Schwerpunkt doch deutlich von den gängigen Liebesgeschichten und bietet dadurch etwas zum Nachdenken.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Thu 03 Nov 2011 10:29

Inhalt

B Gata H Kei (im japanischen Original: B型H系, sinngemäß etwa: "Körbchengröße B und sexbesessen"), handelt von den Liebesbeziehungen unter Oberschülern an einer japanischen Schule - und von den unerwarteten Schwierigkeiten einer Schülerin bei dem Versuch, endlich ihre Jungfräulichkeit zu verlieren.

Im Mittelpunkt der Handlung steht die Oberschülerin Yamada, deren Vorname niemals genannt wird; sie sieht gut aus, ist in der Schule erfolgreich und allgemein beliebt. Was aber nur ihre beste Freundin wissen darf: ihre Gedanken drehen sich fast ausschließlich um das Thema Sex, und ihr wichtigstes Ziel besteht darin, während ihrer Zeit an der Oberschule mit mindestens hundert Jungen ins Bett zu gehen. Bevor sie diese Absicht in die Tat umsetzen kann, gibt es jedoch ein gewisses Problem - denn Yamada ist noch Jungfrau. Deshalb befürchtet sie, beim ersten Mal wegen ihrer Unerfahrenheit und Ungeschicklichkeit ausgelacht zu werden. Aber schnell hat sie die vermeintliche Lösung dieser Schwierigkeit gefunden: wenn sie nämlich ihre Jungfräulichkeit mit einem Jungen verliert, der ebenfalls noch keine Erfahrung besitzt, hat er schließlich keine Möglichkeit, ihre Leistung im Bett mit der anderer Mädchen zu vergleichen.

Yamadas Tischnachbar in der Schule, Takashi Kosuda, scheint der perfekte Kandidat für diese Aufgabe zu sein. Sein Aussehen, seine schulischen Leistungen, sein Charakter - alles an ihm ist mittelmäßig, und ganz sicher hat sich noch nie ein Mädchen näher für ihn interessiert. Yamada ist sich auch ganz sicher, dass sie ihn ohne größere Mühe verführen kann, um dann anschließend ihre sexuellen Aktivitäten mit anderen, interessanteren Jungen fortsetzen zu können. Doch plötzlich gestaltet sich die Verführung wesentlich schwieriger als erwartet, und Yamadas Planungen geraten mehr und mehr durcheinander...

Englische Übersetzungen von B Gata H Kei gibt es beispielsweise hier oder hier, und den Anime kann man sich z. B. hier oder hier ansehen.

Meine Meinung

Der Typus der "jungfräulichen Schlampe" ist immerhin eine originelle Idee; und wenn dann Yamada ihre vermeintlich unwiderstehlichen Verführungskünste einzusetzen versucht und sich dabei eine haarsträubend peinliche Situation nach der anderen ergibt, dann bleibt kein Auge trocken. Großen Tiefsinn darf man hier freilich nicht erwarten; aber auch wenn sich einige Situationen im Lauf der Geschichte wiederholen und manche Scherze etwas platt ausgefallen sind, ist B Gata H Kei zweifelsohne eine unterhaltsame und lustige Geschichte. Und später im Handlungsverlauf zeigen die Charaktere dann sogar noch eine gewisse innere Entwicklung, wenn Takashi nach und nach doch noch etwas mehr als nur mittelmäßiges Format entwickelt und Yamada allmählich einsieht, dass letzten Endes die Monogamie vielleicht doch keine so schlechte Idee ist.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Fri 04 Nov 2011 10:37

  • Gakuen Tengoku

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    (Quelle: http://www.manga-news.com)
Inhalt

Gakuen Tengoku (im japanischen Original: 学園天国, "Schul-Himmel") handelt von den Erlebnissen eines jungen Lehrers an einer Mädchenschule in Japan.

Hauptperson der Geschichte ist der dreiundzwanzigjährige Makoto Oshino - gutwillig und freundlich, dabei aber schusselig und ungeschickt, ist er vom Typ her ein geborener Verlierer. Nachdem er beim Lehrerexamen durchgefallen ist, hofft er darauf, die Abschlussprüfung wenigstens bei der Wiederholung im nächsten Jahr bestehen zu können. Unterdessen nimmt er einen Job als Aushilfslehrer an einer Oberschule für Mädchen an - den er auch nur deshalb erhält, weil die Schulleiterin seine Kusine ist.

Zunächst beginnt der neue Job für Makoto trotz einiger kleiner Unfälle recht verheißungsvoll, als sich seine Kollegin Ayano Asagiri als Kindheitsfreundin aus der Grundschulzeit herausstellt, der er damals ewige Liebe versprochen hatte. Dann aber machen sich erste Schwierigkeiten bemerkbar; einerseits stellt sich eine ganze Reihe der übrigen Kollegen als eine Schar von Perversen heraus, die in ihrer Tätigkeit als Lehrer lediglich daran interessiert sind, die Schülerinnen sexuell zu belästigen. Andererseits macht die ebenso freche wie hübsche Schülerin Tsumugi Narusawa dem neuen Lehrer eindeutig-zweideutige Avancen - und sie ist auch nicht lange die einzige, die an Makoto ein unangemessenes Interesse zeigt. Wird es ihm gelingen, den Sittenstrolchen das Handwerk zu legen und gleichzeitig den vielfältigen Versuchungen zu widerstehen? Und wird sich die Arbeit an der Mädchenschule letztlich als Himmel oder Hölle herausstellen?

Englische Übersetzungen von Gakuen Tengoku gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Makoto erinnert nicht nur vom Äußeren her an Keitarō, den Helden in Love Hina; aber während sich dort der scheinbar ewige Verlierer allmählich doch noch weiterentwickelt und über seine anfänglichen Unzulänglichkeiten hinauswächst, bleibt hier Makoto stets der gleiche ungeschickte Dussel; er will zwar ehrlich das Beste für seine Schülerinnen und ist stets bereit, ihnen in problematischen Situationen beizustehen, aber eventuelle Erfolge resultieren dann doch mehr aus unverdientem Glück als aus dem Einsatz seines Verstands. Die turbulente Handlung ist dabei häufig recht abstrus und zeigt oft weder tieferen Sinn noch Folgerichtigkeit. Die Charaktere bleiben weitgehend eindimensional und oberflächlich. Ein Plus ist hingegen die graphische Qualität: der Anblick zahlreicher hübscher Mädchen aus allen erdenklichen Perspektiven macht die Unzulänglichkeiten der Handlung wenigstens teilweise wieder wett. Die männlichen Charaktere hingegen zeichnen sich nicht selten durch abstoßende Hässlichkeit aus. Letztlich ist diese Geschichte damit in erster Linie Lesern zu empfehlen, die Spaß daran haben, süßen Schulmädchen unter die Röcke oder vollbusigen Lehrerinnen in den Ausschnitt zu schauen.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Sat 05 Nov 2011 10:33

  • Iinari!! Aibration

    Image
    (Quelle: http://www.animea.net)
Inhalt

Iinari! Aibration (im japanischen Original: いいなり!あいぶれーしょん, sinngemäß etwa: "absoluter Gehorsam bei Liebkosung") handelt von einem japanischen Oberschüler, der sich darum bemüht, seine Heimatstadt vor dem mythischen Riesen Daidarabocchi zu beschützen - und von stapelweise Klopapier.

Kōki Murakami ist auf den ersten Blick ein ganz normaler Oberschüler - abgesehen davon, dass er von einer alten Familie berühmter Speerkämpfer abstammt. Die Familientraditionen sieht er aber nicht sonderlich eng, während seine ältere Schwester Kaoruko den Speerkampf mit wesentlich größerer Intensität trainiert. Eines Tages, als Kōki vor einem Café an einem Tisch sitzt, fällt ihm plötzlich vom Himmel herab ein Mädchen in den Schoß - gefolgt von einer großen Menge an Klopapier.

Damit beginnt für ihn ein unerwartetes Abenteuer - denn bei diesem Mädchen, Shizukuishi genannt, handelt es sich nicht um ein gewöhnliches menschliches Wesen. Sie ist nur zum Teil menschlich, zum Teil aber eine Maschine - und sie trägt in ihrem Schoß versiegelt ein Drittel der Seele des Riesen Daidarabocchi. Wenn das Siegel zerbrochen und die Seele des Riesen freigesetzt wird, dann könnte er die ganze Stadt zerstören - was Kōki unbedingt verhindern muss.

Das aber erweist sich nicht gerade als einfach - zwar kann er Shizukuishi, mit der er durch ein geheimnisvolles Energieband verknüpft ist, dadurch steuern, dass er das Schriftzeichen streichelt, das in seiner Handfläche erschienen ist, aber manchmal kommt es dabei auch zu gänzlich ungeplanten Effekten. Dass sie ihre Blasenfunktionen nicht ausreichend kontrollieren kann und deshalb ständig Unmengen von Klopapier benötigt, macht die Sache auch nicht gerade leichter. Dann wird Kaoruko zunehmend eifersüchtig, weil sich Kōki nun so ausgiebig um dieses fremde Mädchen kümmert. Und schließlich muss er sich auch noch gegen die Angriffe einer Schar von plötzlich auftauchenden Dienstmädchen-Robotern zur Wehr setzen, die Shizukuishi entführen wollen...

Englische Übersetzungen von Iinari! Aibration gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Die Geschichte fängt reichlich abstrus an - und späterhin wird es nur noch konfuser. Ähnlich wie in Alice No 100° CC, das ebenfalls von Chizuna Nakajima verfasst wurde, ist auch hier die Handlung eher nebensächlich; im wesentlichen geht es darum, Szenen zu präsentieren mit Mädchen, die sich in die Hosen machen. Der Zeichenstil ist zwar recht ansprechend und die Mädchen sehen niedlich aus. Aber wer diesen Fetisch nicht teilt, wird angesichts einer wirren Handlung ohne tieferen Sinn mit Iinari! Aibration wohl nicht viel anfangen können, denn hier gibt es nur absurden Humor garniert mit reichlich Körperflüssigkeiten. Immerhin verfügt aber der Autor über ein gesundes Maß an Selbsterkenntnis: in einem späteren Kapitel sieht man, wie Shizukuishi Alice No 100° CC liest, und als Kaoruko einen Blick darauf wirft, fragt sie konsterniert: "Was für ein Spinner hat denn das geschrieben?"
Last edited by Bookworm on Tue 08 Nov 2011 10:50, edited 1 time in total.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Tue 08 Nov 2011 10:47

Inhalt

Nazo No Kanojo X (im japanischen Original: 謎の彼女X, "Meine geheimnisvolle Freundin X") handelt von einer komplizierten Liebesbeziehung zwischen zwei japanischen Oberschülern - und von den übernatürlichen Fähigkeiten der Protagonistin.

Akira Tsubaki ist ein in jeder Hinsicht durchschnittlicher und unauffälliger Schüler, dessen Leben recht gleichförmig verläuft. Das ändert sich, als eine neue Schülerin an seine Schule wechselt: die ebenso wortkarge wie geheimnisvolle Mikoto Urabe. Soziale Kontakte mit ihren Mitschülern lehnt sie ab; die Zeit zwischen den Unterrichtsstunden verbringt sie damit, auf ihr Pult gelehnt zu schlafen. Eines Tages weckt Akira die schlafende Mikoto nach dem Unterricht; nachdem sie den Klassenraum verlassen hat, bemerkt er, dass ihr im Schlaf Spucke aus dem Mund auf das Pult getropft ist. Einer abstrusen Eingebung folgend, probiert er von ihrem Speichel - und wird süchtig danach...

An den Entzugssymptomen erkennt Mikoto bald, was vorgefallen ist; sie bietet Akira an, ihm behilflich zu sein und ihn täglich von ihrer Spucke kosten zu lassen. So beginnt für die beiden eine schwierige Beziehung - sie kommen sich zwar allmählich näher, Mikoto bleibt für Akira jedoch weiterhin ein undurchschaubares Rätsel. Wenn sie auch manchmal ganz normale menschliche Regungen (wie z. B. Eifersucht) zeigt, macht ihre verschlossene und distanzierte Persönlichkeit es ihm schon schwer genug, Mikoto zu verstehen; aber dann kommt noch ihre Fähigkeit hinzu, Gedanken und Gefühle allein durch den Austausch von Speichel zu kommunizieren - sowie die Tatsache, dass sie stets eine Schere in der Unterhose stecken hat und sie mit übermenschlicher Virtuosität einzusetzen vermag...

Englische Übersetzungen von Nazo No Kanojo X gibt es beispielsweise hier oder hier, und den Anime kann man sich z. B. hier oder hier ansehen.

Meine Meinung

Weil Körperflüssigkeiten in Nazo No Kanojo X eine zentrale Rolle spielen, erinnert mich die Handlung zunächst ein wenig an Geschichten wie Alice No 100° CC, Iinari! Aibration und insbesondere an Sundome. immerhin handelt es sich aber hier nur um Spucke, die der Protagonist zu kosten bekommt, was im Vergleich dann doch deutlich weniger unappetitlich wirkt. Sonderlich realistisch ist der Ausgangspunkt der Handlung freilich nicht, und es sieht auf den ersten Blick danach aus, als ob Nazo No Kanojo X auf eher frivolen Humor abzielt. Aber auf dieser doch etwas zweifelhaften Basis entwickelt sich dann eine recht ansprechende und humorvolle, schließlich auch zunehmend romantische Geschichte. Das Interessante daran ist in erster Linie Mikotos exzentrische Persönlichkeit, während Akira zwar nett ist, aber neben seiner unkonventionellen Freundin doch eher farblos wirkt.

Auch der Anime leistet recht gute Arbeit bei der Umsetzung seiner Vorlage; hier ist die Handlung im Vergleich zum Manga etwas abgekürzt, führt aber zu einem ganz ähnlichen Schluss. Ebenso wie für die Manga-Version gilt auch hier: wer sich von der Sache mit der Spucke nicht abschrecken lässt, bekommt dann eine durchaus sehenswerte Liebeskomödie präsentiert.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Mon 14 Nov 2011 10:37

  • Jisatsutou

    Image
    (Quelle: http://www.unixmanga.com)
Inhalt

Jisatsutou (im japanischen Original: 自殺島, "Suizid-Insel") handelt von einer Gruppe junger Leute, die von der Zivilisation abgeschnitten auf einer einsamen Insel im pazifischen Ozean um ihr Überleben kämpfen.

Die Behandlung von Personen, die erfolglos versucht haben, sich umzubringen, kostet Geld. Da die japanische Regierung nicht mehr gewillt ist, die steigenden Kosten zu akzeptieren, die durch gescheiterte Suizid-Versuche entstehen, wird beschlossen, eine Anzahl von gescheiterten Selbstmördern auf einer kleinen Insel auszusetzen und sie dort ohne Unterstützung und Hilfsmittel sich selbst zu überlassen. Die Betroffenen reagieren auf diese Extremsituation sehr unterschiedlich: manche begehen sogleich (und diesmal erfolgreich) Suizid; andere bringen sich untereinander um; wieder andere fangen an, den Wert des Lebens mit anderen Augen zu sehen als vorher - und beginnen, um ihr Überleben zu kämpfen...

Im Mittelpunkt der Handlung steht ein junger Mann namens Sei; nachdem er mehrfach versucht hatte, seinem anscheinend bedeutungs- und inhaltslosen Leben ein Ende zu setzen, wird er auf die "Suizid-Insel" deportiert. Zunächst fühlt er sich in dieser Lage hilflos und völlig überfordert. Dann aber erinnert er sich an manche Informationen aus seinem früheren Dasein, die damals unwichtig erschienen, aber in der neuen Umgebung von beträchtlichem Nutzen sein könnten - und allmählich entwickelt Sei ungeahnte Fähigkeiten beim Kampf ums Überleben. Nach und nach wird es ihm bewusst, dass diese Insel die Antwort auf seine offenen Fragen zu beherbergen scheint - nun muss er diese Antwort nur noch richtig verstehen...

Englische Übersetzungen von Jisatsutou gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Das Szenario von Jisatsutou erinnert zunächst etwas an 7 Seeds; hier wie dort geht es um eine Anzahl junger Leute, die in einer unwirtlichen Umgebung unter schwierigen Umständen ihr Überleben sicherstellen müssen. Im Gegensatz zu 7 Seeds ist der Hintergrund in Jisatsutou aber deutlich weniger phantastisch und surreal; während dort Saurier, Säbelzahntiger und Rieseninsekten den Protagonisten das Leben schwer machen, müssen hier lediglich Fische gefangen und Hirsche gejagt werden - was sich aber schon als schwierig genug herausstellt. Und in beiden Geschichten erweist es sich, dass oft genug nicht wilde Tiere oder Naturkatastrophen die größte Gefahr fürs Überleben darstellen - sondern die eigenen Mitmenschen.

Den Zeichenstil in Jisatsutou finde ich allerdings etwas gewöhnungsbedürftig; die weit aufgerissenen Augen der Personen sehen doch etwas seltsam aus. Aber inhaltlich bietet diese Geschichte dafür einiges an Interesse; hier werden durchaus spannende, dabei aber noch einigermaßen realistische Abenteuer mit einer gehörigen Portion an Nachdenklichkeit verbunden, wenn Sei und seine Schicksalsgefährten sich darüber klar werden müssen, wofür sie in dieser wenig aussichtsreichen Lage überhaupt leben und kämpfen wollen.

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