Bookworms Rezensionen

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Sat 19 Nov 2011 10:06

Inhalt

Amagami SS (im Original: アマガミSS, "zärtliches Zubeißen") ist eine Sammlung von romantischen Liebesgeschichten unter japanischen Oberschülern und basiert auf dem Computerspiel Amagami. Im Anime sind jeweils vier Folgen einer der Heldinnen des Spiels gewidmet; danach beginnt die Geschichte wieder von vorn mit einer anderen Protagonistin.

Männliche Hauptperson in der Geschichte ist der Oberschüler Jun'ichi Tachibana; er ist ein freundlicher und hilfsbereiter, aber ansonsten recht durchschnittlicher Charakter ohne auffallende Eigenschaften. Nach einer herben Enttäuschung verhält er sich Mädchen gegenüber eher zurückhaltend. Aber nun scheint ihm wieder das Glück zu lächeln, als er die Gelegenheit bekommt, gleich sechs verschiedene Mädchen an seiner Schule näher kennenzulernen. Dabei handelt es sich um die Schulschönheit Haruka Morishima, die lebhafte Kaoru Tanamachi, die schüchterne Sae Nakata, die sportliche Ai Nanasaki, die freundliche Rihoko Sakurai und schließlich die vermeintliche Musterschülerin Tsukasa Ayatsuji. Für welches der Mädchen wird er sich wohl entscheiden - und wie wird sich die aufkeimende Beziehung dann entwickeln?

Den Anime kann man sich z. B. hier oder hier ansehen.

Meine Meinung

Amagami SS erinnert deutlich an KimiKiss, das ebenso auf einem Computerspiel basiert; hier wie dort handelt es sich um Geschichten mit stets demselben männlichen Protagonisten, aber immer wieder wechselnden weiblichen Pendants. Der Handlungsverlauf ist eher schlicht gestaltet, dramatische Verwicklungen oder ernsthafte Konflikte kommen kaum vor - allenfalls die Episoden mit der manchmal etwas zwielichtig wirkenden Tsukasa bilden dabei zumindest stellenweise eine Ausnahme.

Meine Empfehlung ist hier deshalb auch die gleiche wie bei KimiKiss: wer sich gerne einmal mit unkomplizierten Liebesgeschichten entspannen möchte, mit sympathischen Hauptpersonen und vorgezeichnetem Happy End, der ist bei Amagami SS an der richtigen Stelle.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Mon 21 Nov 2011 12:43

  • Haru To Natsu

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    (Quelle: http://www.crazytje.be)
Inhalt

Haru To Natsu (im japanischen Original: ハルとナツ, "Frühling und Sommer") handelt von einer komplizierten Dreiecksbeziehung unter japanischen Oberschülern.

Der männliche Protagonist in dieser Geschichte ist Makoto Kimura, ein netter und hilfsbereiter, ansonsten aber eher unauffälliger Charakter, der sich in seine ebenso hübsche wie freundliche Mitschülerin Haruna Kasahara verliebt. Weil sie in der Schule erfolgreich und allgemein beliebt ist, rechnet er sich wenig Chancen bei ihr aus, aber schließlich nimmt er all seinen Mut zusammen, um diesem Mädchen seine Zuneigung zu gestehen. Wie zu erwarten, erhält er daraufhin lediglich eine höfliche, aber bestimmte Absage - aber kurz darauf lädt Haruna ihn dann ganz unerwartet zum Essen ein. Makoto ist von dieser Entwicklung reichlich verwirrt, folgt aber der Einladung - und wird noch verwirrter, als sich seine Angebetete plötzlich geradezu aufdringlich gebärdet. Und dann platzt auf einmal eine zweite Haruna ins Zimmer...

Denn Haruna hat eine Zwillingsschwester, Natsumi, die aber eine andere Schule besucht. Äußerlich sind beide kaum zu unterscheiden, vom Charakter her verhalten sie sich zumeist jedoch sehr gegensätzlich: Haruna ist nett und etwas schüchtern, Natsumi hingegen energisch und selbstbewusst. Zwischen beiden Schwestern herrscht eine starke Rivalität, die häufig zu Problemen führt - wie Makoto nun zu seinem Leidwesen erfahren muss. Denn auf einmal beanspruchen ihn jetzt beide Schwestern für sich - und erweisen sich als wenig zimperlich, wenn es darum geht, die jeweils andere auszustechen. Dass die freche Natsumi sich dabei reichlich schamlos und selbstsüchtig benimmt, konnte Makoto immerhin noch ahnen; aber dass die sonst so zurückhaltende und sanfte Haruna eine geradezu krankhafte Eifersucht entwickelt und im Extremfall auch zum Küchenmesser greift, gibt ihm dann doch ernsthaft zu denken...

Englische Übersetzungen von Haru To Natsu gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

In Haru To Natsu bekämpfen sich die beiden Schwestern mit allen Mitteln - und bringen dabei sowohl sich selbst wie den armen Makoto wiederholt in haarsträubend peinliche Situationen. Ihre ganze Mühe bleibt jedoch weitgehend vergeblich - denn regelmäßig sabotieren sie sich nur gegenseitig ihre jeweiligen Bemühungen, Makoto näher zu kommen. Der ist zwar ist ein eher farbloser Charakter, aber dafür sind die Persönlichkeiten der Zwillinge um so interessanter. Insgesamt also eine Geschichte ohne übermäßigen Tiefsinn, aber dafür mit originellen Protagonistinnen und reichlich Dramatik; nicht zu vergessen einer gehörigen Portion frivolen Humors, wenn Natsumi und Haruna Makoto notfalls auch mit vollem Körpereinsatz für sich zu gewinnen versuchen.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Tue 22 Nov 2011 10:46

  • Koibito Play

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    (Quelle: http://www.animea.net)
Inhalt

Koibito Play (im Original: 恋人プレイ, "Liebespaar-Spiel") handelt von einer komplizierten Liebesbeziehung zwischen zwei japanischen Studenten.

Der Protagonist der Geschichte, Tatsuya Saeki, ist ein sehr zurückhaltender Mensch; er besucht zwar regelmäßig die Vorlesungen an der Universität, mit den anderen Studenten hat er jedoch kaum Kontakt. Auch sonst zieht er sich von der Außenwelt lieber zurück. Seine Leidenschaft gehört der Musik - er spielt Gitarre und begeistert sich für Punkrock. Um sich nebenher etwas Geld zu verdienen, spielt er regelmäßig in einem schäbigen SM-Club und sorgt dort für die musikalische Untermalung der Bühnenvorführungen.

Seine Kommilitonin Ryōko Okuno kennt er nur vom Sehen; da sie ebenfalls gewöhnlich nicht mit den anderen spricht und sich auch im Unterricht kaum beteiligt, fällt sie allenfalls durch ihre zahlreichen Piercings auf. Eines Tages aber, als er gerade wieder im SM-Club Gitarre spielt, kommt Tatsuya eine der Darstellerinnen auf der Bühne bekannt vor - es ist Ryōko. Nach dem Auftritt kommen die beiden dann miteinander ins Gespräch; und so beginnt eine ungewöhnliche Beziehung...

Ryōkos Hang zum Masochismus stellt Tatsuya dann freilich vor einige Probleme, und als schließlich auch noch seine frühere Freundin auftaucht, sind Auseinandersetzungen unausweichlich. Wird die Liebe zwischen Ryōko und Tatsuya eine Zukunft haben können?

Englische Übersetzungen von Koibito Play gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Der Titel passt gut zum Inhalt dieser Geschichte: zwei junge Menschen spielen ein Liebespaar. Beide suchen nach etwas, hoffen darauf, es beim anderen zu finden, wissen aber nicht genau, was es ist; und so ist es keine Überraschung, wenn sie einander letztlich wiederholt enttäuschen und verletzen. An Koibito Play gefällt mir die realistische Darstellung, auch wenn der Handlungsablauf manchmal etwas konfus und lückenhaft wirkt. Aber dafür gibt es hier Szenen wie aus dem wahren Leben: ohne Zuckerguss, ohne Schein-Romantik und ohne rührseliges Happy End. Auch der Zeichenstil mit seinen starken Kontrasten zwischen hell und dunkel harmoniert gut mit der düsteren Stimmung der Geschichte; die Personen sind weder sonderlich hübsch noch übermäßig sympathisch.

Verschiedentlich geht es hier allerdings recht drastisch zu, so dass sich Koibito Play oft genug an der Grenzlinie zum Hentai bewegt. Denn Ryōko ist nun einmal von ganzem Herzen Masochistin, und die verschiedenartigen Praktiken, bei denen sie hier gezeigt wird, sind sicherlich nicht nach jedermanns Geschmack. Deshalb kann ich diesen Manga allenfalls mit Einschränkungen empfehlen. Die manchmal etwas wirre Handlung ist ein weiterer Kritikpunkt, aber die interessanten Charaktere machen das zum großen Teil wieder wett. Insgesamt bietet die Geschichte im Endeffekt doch einen nicht unbeträchtlichen Tiefgang und einiges zum Nachdenken, auch wenn das häufig hinter einer Fassade von expliziten sexuellen Darstellungen versteckt wird.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Wed 23 Nov 2011 11:01

  • Kono Oneesan Wa Fiction Desu!?

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    (Quelle: http://www.crazytje.be)
Inhalt

Kono Oneesan Wa Fiction Desu!? (im japanischen Original: このお姉さんはフィクションです!?, "Diese große Schwester ist eine Fiktion!?") handelt von der komplizierten Beziehung zwischen einem Oberschüler und einer erwachsenen Frau. Der Begriff der "großen Schwester" im Titel ist hier im übertragenen Sinn gemeint und bezieht sich darauf, dass die weibliche Protagonistin in dieser Geschichte um mehrere Jahre älter ist als ihr männliches Pendant.

Die Titelheldin Narumi Kawase hat bisher in ihrem Leben wenig Glück gehabt, weder beruflich noch im Privatleben. Schließlich nimmt sie einen Job als Assistentin einer Mangazeichnerin an - obwohl sie von dieser Arbeit kaum eine Ahnung hat. Aber die Aussicht auf ein festes Einkommen (einschließlich Essen und Unterkunft) ist einfach zu verlockend, um sich diese Gelegenheit entgehen zu lassen.

Der sechzehnjährige Jun Yoshikawa hingegen verfügt trotz seiner Jugend bereits über ein beträchtliches Maß an Reife und Verantwortungsbewußtsein. Da sein Vater als Fernfahrer ständig unterwegs ist und seine Mutter Keiko als Mangazeichnerin einen großen Teil ihrer Zeit am Schreibtisch verbringt, muss er sich nach der Schule noch um Hausarbeiten wie Kochen und Einkaufen kümmern. Darüber hinaus wird seine Hilfe aber oft genug auch beim Zeichnen benötigt, damit das nächste Kapitel noch rechtzeitig bis zum Abgabetermin fertig wird. So erwartet Jun sehnsüchtig das Eintreffen der neuen Assistentin, die Keiko zur Hand gehen - und ihm damit hoffentlich einiges an Arbeit abnehmen soll.

Doch dann findet Jun auf dem Weg zum Einkaufen eine völlig betrunkene - und noch dazu halbnackte - junge Frau auf der Böschung liegen; weil er sie in diesem Zustand nicht hilflos zurücklassen will, nimmt er sie mit nach Hause, damit sie ihren Rausch ausschlafen kann. Am nächsten Morgen erfährt er zu seinem Entsetzen, dass es sich um niemand anders als die neue Assistentin seiner Mutter handelt. Anstatt ihm die Arbeit zu erleichtern, belastet ihre Anwesenheit Jun nun mit zusätzlichen Aufgaben: jetzt muss er auch noch der weitgehend ahnungslosen Narumi die Grundlagen des Mangazeichnens beibringen. Außerdem ist es für das gegenseitige Verständnis wenig hilfreich, dass er als erstes ihre problematischen Seiten kennenlernt: ihre ausgeprägte Vorliebe für alkoholische Getränke sowie ihre Angewohnheit, sich in betrunkenem Zustand auszuziehen und sich dann an irgend etwas (oder lieber noch an irgend jemand) festzuklammern...

Englische Übersetzungen von Kono Oneesan Wa Fiction Desu!? gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Kono Oneesan Wa Fiction Desu!? zeichnet sich nicht durch übermäßigen Tiefsinn aus, aber dafür bietet diese Geschichte einiges an schrägem Humor. Narumi bringt sich selbst ebenso wie den armen Jun immer wieder in peinliche Situationen. Auch das von ihm verhängte Alkoholverbot ist schwer durchzusetzen, denn Keiko weiß ebenfalls ein kühles Bier zu schätzen und sorgt daher hinter seinem Rücken stets für reichlich Nachschub. Freizügig geht es zu, wenn Narumi - wieder einmal volltrunken - ganz ungeniert die Hüllen fallen lässt; aber Juns Unschuld gerät aller körperlichen Nähe zum Trotz niemals ernsthaft in Gefahr.

Die Serie lebt letztlich von den originellen Charakteren: während Jun sich durchdacht und vernünftig benimmt, weisen die Erwachsenen, in erster Linie natürlich Narumi, aber oft genug auch seine Mutter Keiko, ein reichliches Maß an Kindlichkeit und Unreife auf. Damit bietet dieser Manga zwar keine weltbewegenden Gedanken, aber immerhin humorvolle Unterhaltung. Und später im Verlauf der Geschichte schafft es Narumi dann doch noch, sich von ihrer erwachsenen Seite zu zeigen, ein gewisses Maß von Verantwortungsgefühl zu entwickeln und Jun tatsächlich eine Hilfe bei schwierigen Entscheidungen zu sein.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Thu 01 Dec 2011 09:37

  • Puppy Lovers

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    (Quelle: http://www.crazytje.be)
Inhalt

Puppy Lovers (im japanischen Original: パピィラバーズ) handelt von einer Liebesbeziehung zwischen einer erwachsenen Frau und einem dreizehnjährigen Schüler.

Hauptperson der Geschichte ist die zwanzigjährige Studentin Eri Inui, die zusammen mit ihrer Mutter in Tōkyō lebt; ihr großer Traum ist es, eine erfolgreiche Mangazeichnerin zu werden. Ihr Leben ändert sich jedoch einschneidend, als sie unerwartet einen neuen Mitbewohner erhält: ihr Cousin, der dreizehnjährige Sōta Inusaki, ist ein Wunderkind, und um seine Ausbildung als Geiger fortzusetzen, soll er von nun an in Tōkyō zur Schule gehen und dort bei seiner Tante, Eris Mutter, leben. Es fällt Eri nicht leicht, sich daran zu gewöhnen, dass von jetzt an ein Junge im Haus wohnt, zumal es immer wieder zu peinlichen Situationen kommt; bald aber entwickeln sich trotz des Altersunterschieds intensivere Gefühle zwischen den beiden...

Englische Übersetzungen von Puppy Lovers gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Wie man es von Ryuta Amazume, dem Autor von Nana To Kaoru, gewöhnt ist, rührt auch Puppy Lovers an ein Tabu - in diesem Fall geht es um eine Liebesbeziehung zwischen einer erwachsenen Frau und einem Minderjährigen. Und auch in Puppy Lovers gibt es wieder reichlich nackte Haut zu sehen, aber die Darstellung balanciert ein weiteres Mal geschickt auf der Grenze zum Hentai, ohne dabei pornographisch zu werden. Denn auch wenn hier die körperlichen Vorzüge der Protagonistin wiederum ausgiebig präsentiert werden, geht der Körperkontakt zwischen den Hauptpersonen kaum über eine zärtliche Umarmung hinaus. Trotz der schwülen Atmosphäre driftet die Geschichte dabei nicht in eine simple Fleischbeschau ab, sondern konzentriert sich auf die Gedanken und Gefühle der Protagonisten - es knistert zwar gewaltig zwischen den beiden, aber wie weit sich ihre Romanze letztendlich entwickeln wird, bleibt bis auf weiteres offen.

Die Konstellation ist somit ähnlich wie in Kono Oneesan Wa Fiction Desu!?, wo die Hauptpersonen aber immerhin noch etwas älter sind; und dort treten sie zunächst auch eher als Antagonisten auf, die nach allerlei Schwierigkeiten erst allmählich ihre Zuneigung füreinander entdecken müssen. In Puppy Lovers hingegen ist die Beziehung zwischen Eri und Sōta von Anfang an eindeutig. Für Sōta ist Eri die erste große Liebe; aber auch Eri hat trotz ihres Altersvorsprungs bisher kaum Erfahrungen mit Beziehungen zum anderen Geschlecht. Damit sind die beiden Hauptpersonen in ihrer inneren Entwicklung gar nicht so weit voneinander entfernt. Und dadurch bietet dieser Manga neben ein paar anzüglichen Witzen und einigen freizügigen Darstellungen der Protagonistin eben doch auch immer wieder nachdenkliche Momente - wenn Eri sich entscheiden muss, wie sie in dieser Situation mit Sōtas Gefühlen, aber eben auch mit ihren eigenen, umgehen will.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Tue 06 Dec 2011 10:55

  • Toshiue No Hito

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    (Quelle: http://www.myanimelist.net)
Inhalt

Toshiue No Hito (im Original: 年上ノ彼女, "Ältere Freundin") handelt von einer Liebesbeziehung zwischen zwei japanischen Studenten.

Tsutomu Itō studiert in Tōkyō und haust dort zusammen mit anderen Studenten in einer heruntergekommenen Unterkunft. Er besitzt auch einen großen Freundeskreis - aber sobald es um Frauen geht, verhält er sich sehr zurückhaltend. Denn es gibt da ein ernsthaftes Problem: zu seinem Verdruss leidet Tsutomu unter Impotenz. Manchmal aber erlebt er erotische Träume von einer rätselhaften Frau, und die Impotenz scheint zumindest zeitweilig verschwunden zu sein. Eines Tages trifft er nun im wirklichen Leben eine Studentin, die so aussieht wie die Frau in seinen Träumen - könnte es sein, dass diese verwirrenden Träume tatsächlich eine tiefere Bedeutung hatten?

Diese junge Frau, Ageha Osanai, sieht aus wie ein Schulmädchen - obwohl sie bereits fünfundzwanzig ist. Ungeachtet ihres kindlichen Aussehens war sie bereits verheiratet und hat sich nach dem frühen Tod ihres Ehemanns dazu entschieden, eine neue Lebensphase zu beginnen und mit einem Studium anzufangen. An der Universität begegnet sie dann Tsutomu, und es fällt ihr auf, dass dieser Kommilitone sie stets so seltsam anschaut - was könnte das wohl bedeuten?

Englische Übersetzungen von Toshiue No Hito gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Toshiue No Hito ist ein früheres Werk von Ryuta Amazume, dem Schöpfer von Nana To Kaoru und Puppy Lovers; und wie man es von einem ehemaligen Autor von Hentai-Manga erwarten kann, gibt es auch hier in aller Ausführlichkeit zahlreiche Liebesszenen mit reichlich nackter Haut zu sehen. Aber die Geschichte beschränkt sich nicht einfach darauf, und die Sexszenen sind kein Selbstzweck, sondern haben im Handlungsablauf durchaus einen Sinn. Darüber hinaus bietet diese Serie auch humorvolle Episoden ebenso wie nachdenkliche Abschnitte.

Insbesondere in den mittleren Bänden vermisse ich in der Handlung zeitweise eine klare Linie. Aber wenn dann die Hauptpersonen sich schließlich darüber klar werden müssen, wie sie ihre Zukunft gestalten wollen und was ihnen in ihrem Leben entscheidend wichtig ist, dann gewinnt Toshiue No Hito durchaus einiges an Tiefe. Insgesamt kann ich diesen Manga durchaus empfehlen für Leser, die gerne Geschichten zum Nachdenken mögen und sich dabei von einigen freizügigen Darstellungen nicht stören lassen.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Sat 10 Dec 2011 11:13

  • Domina No Do!

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    (Quelle: http://www.myanimelist.net)
Inhalt:

Domina No Do! (im japanischen Original: どみなのド!, "Do von Domina!") handelt von den Erlebnissen eines japanischen Oberschülers, der unverhofft zum Verlobten eines reichen, aber grausamen Mädchens wird.

Takeshi Tsuchie ist ein unauffälliger Schüler: weder besonders kräftig noch sonderlich mutig und auch nicht übermäßig intelligent. Während sein Leben bisher in recht gleichmäßigen Bahnen verläuft, ändert sich das schlagartig, als er eines Tages von einer Anzahl muskelbepackter Männer in schwarzen Anzügen entführt und auf einen prächtigen Landsitz verschleppt wird. Die zwielichtigen Gestalten stellen sich als Leibwächter eines Mädchen namens Hikari Domina heraus - und sie behauptet, Takeshi habe ihr bereits vor Jahren die Ehe versprochen. Nachdem Hikaris Familie sich dazu bereit erklärt, die Schulden von Takeshis Eltern zu bezahlen, sind auch diese mit dem Arrangement einverstanden und überlassen ihn gerne der Obhut der Familie Domina - wobei sich sein dortiger Aufenthalt sehr bald zu einem Alptraum auswächst...

Denn Hikari hat recht eigenwillige Vorstellungen von der gemeinsamen Zukunft; eine gleichberechtigte Partnerschaft kommt ihr dabei nicht in den Sinn. Vielmehr betrachtet sie Takeshi nun als ihr persönliches Eigentum; wenn er Glück hat, behandelt sie ihn wie ihr Haustier - und wenn er Pech hat, wie ihre Fußmatte. Zu seinem Leidwesen muss er bald feststellen, dass er in ihrer Gegenwart nur sehr wenig Glück hat, denn Hikari trägt ihren Familiennamen nicht umsonst, sondern entpuppt sich als ausgeprägte Sadistin. Wenn sie einmal gute Laune hat, begnügt sie sich vielleicht damit, ihn auszupeitschen; aber wenn sie, was der Regelfall ist, schlecht gelaunt ist, dann darf sich Takeshi auf einen Ozean von Schmerzen gefasst machen...

Und Hikari bleibt nicht die einzige, die dem armen Takeshi das Leben schwer macht. Ihr persönliches Dienstmädchen, Otose Kirii, übertrifft sie noch an Grausamkeit: eine erfahrene Nahkämpferin, bedroht sie Takeshi nicht nur regelmäßig mit einem Messer, sondern kündigt ihm darüber hinaus an, beim geringsten Fehlverhalten seine Genitalien damit zu tranchieren. Und Hikaris jüngere Schwester Akari verzichtet zwar darauf, Takeshi mit eigener Hand Gewalt anzutun, bringt ihn aber mit ihrer frühreifen und unverschämten Art überaus gerne in verfängliche Situationen - um dann anschließend zu behaupten, Takeshi habe ihr zu nahe treten wollen, was für ihn unweigerlich die nächste schmerzhafte Bestrafung nach sich zieht...

Englische Übersetzungen von Domina No Do! gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Domina No Do! hat immerhin einen originellen Ansatzpunkt: im Gegensatz zu den üblichen Szenarien in zahlreichen Harem-Manga mag man hier den "Helden" der Geschichte nicht beneiden, sondern allenfalls noch bedauern, wenn er einer Sadistin nach der anderen in die Hände fällt. Die Handlung beginnt freilich recht abstrus und wird später nur noch absurder. Versteckten Tiefsinn sucht man hier vergebens, denn die Geschichte beschränkt sich weitgehend darauf, Takeshi zum Opfer immer neuer Perversionen zu machen. Die weiblichen Gestalten in diesem Manga erweisen sich - von der Grundschülerin Akari angefangen - als recht freizügig und geizen nicht damit, nackte Haut zu präsentieren. Aber der arme Takeshi hat nicht viel davon, weil sich für ihn der Körperkontakt regelmäßig darauf beschränkt, ebenso raffiniert ausgeklügelten wie schmerzhaften Strafen unterzogen zu werden. Letztlich kann ich diese Geschichte damit nur solchen Lesern empfehlen, die es amüsant finden, wenn ein Schlappschwanz wiederholt von grausamen Frauen gefoltert wird, die sich einen Spaß daraus machen, seine Genitalien mit Stromstößen zu malträtieren...

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Sun 11 Dec 2011 11:05

  • Natsu No Zenjitsu

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    (Quelle: http://www.mcanime.net)
Inhalt

Natsu No Zenjitsu (im japanischen Original: 夏の前日, "Der Tag vor dem Sommer") handelt von einer komplizierten Liebesbeziehung zwischen einem japanischen Kunststudenten und einer Galeristin.

Der Held der Geschichte, Tetsuo Aoki, ist ein einzelgängerischer und häufig etwas kantiger Charakter, der sich durch seine eigenwillige und manchmal etwas schroffe Art nicht nur Freunde macht. Er schätzt seine Freiheit und Unabhängigkeit; anstatt sich von seiner Familie unterstützen zu lassen, arbeitet er lieber in mehreren Nebenjobs, um sein Studium zu finanzieren. Obwohl er sich mit Fleiß und Hingabe darauf konzentriert, seine Fähigkeiten als Maler weiterzuentwickeln, hat er sich bisher doch wenig Gedanken um seine Zukunft gemacht. Während eine innere Unruhe ihn vorantreibt, ist er sich selbst nicht sicher, wonach er überhaupt sucht. Da begegnet er der mehrere Jahre älteren Akira Aizawa, die als Galeristin und Publizistin tätig ist. Zwischen den beiden entwickelt sich nun eine leidenschaftliche, aber auch problematische Beziehung; wird es Akira letztlich gelingen, durch ihre Liebe Tetsuo einen festen Halt im Leben zu schenken? Und kann sie ihm dabei helfen, die Antworten zu finden, nach denen er bisher vergeblich gesucht hat?

Englische Übersetzungen von Natsu No Zenjitsu gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Wie man es von Motoi Yoshida, dem Schöpfer von Koi Kaze, erwarten konnte, ist auch Natsu No Zenjitsu eine recht nachdenkliche Geschichte. Anders als Koi Kaze rührt Natsu No Zenjitsu nicht an Tabus - denn die Tatsache, dass Akira mehrere Jahre älter ist als Tetsuo, lässt sich wohl kaum als solches bezeichnen. Hier geht es eher um Fragen, die sich wohl jeder irgendwann einmal stellt: was will ich mit meinem Leben anfangen? Wo will ich hin? Was ist mir wirklich wichtig?

Dramatik und "Action" gibt es hier kaum, die Handlung bewegt sich nur sehr gemächlich voran, und der Schwerpunkt liegt eindeutig auf den Gefühlen und Überlegungen der Hauptpersonen. Das Erzähltempo in diesem Manga ist dabei freilich stellenweise extrem langsam; manchmal geschieht in einem ganzen Kapitel kaum etwas anderes, als dass die Protagonisten in einem inneren Monolog ihren Gedanken nachhängen. Aber wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen, dann kann man hier eine feinsinnige und mitunter etwas schwermütige Geschichte mit sympathischen, aber gleichzeitig auch komplexen Charakteren entdecken.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Wed 18 Jan 2012 11:45

  • Gokujou Drops

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    (Quelle: http://www.crazytje.be)
Inhalt

Gokujou Drops (im japanischen Original: 極上♥ドロップス, "Erstklassige Drops") handelt von einer Liebesbeziehung zwischen zwei japanischen Oberschülerinnen.

Die schüchterne und zurückhaltende Komari Maezono ist unter schwierigen Umständen aufgewachsen: ihre Mutter ist früh verstorben, während ihr Vater, der als Ingenieur zumeist an Bauprojekten im Ausland arbeitet, kaum zu Hause ist. Ihre schulischen Leistungen sind eher durchschnittlich, und so ist sie sehr froh darüber, als sie als Schülerin an einem renommierten Mädcheninternat akzeptiert wird. Aber dann steht sie vor einem Problem: irrtümlich wurde ihr kein Raum in einem der Wohnheime zugewiesen, so dass sie nun dringend eine Unterkunft finden muss. Tatsächlich gäbe es die Möglichkeit, in einem gesonderten Wohnheim, dem Haraiso Yakata, unterzukommen; aber dort wohnen sonst nur Eliteschülerinnen mit hervorragenden Zensuren, die aus reichen Familien stammen - und nur mit Erlaubnis der anderen Bewohnerinnen könnte sie dort einziehen.

Komari versucht daher, die Mädchen im Haraiso Yakata zur Zustimmung zu bewegen, sie als Mitbewohnerin aufzunehmen. Schließlich gelingt ihr das auch, als ihre Bitte von der düsteren und melancholischen Yukio Himemiya unterstützt wird - aber nur unter einer Bedingung: dass Komari einwilligt, von jetzt ab ihre Dienerin zu sein. Das Leben im Wohnheim erweist sich dann als recht strapaziös, denn die Töchter aus gutem Hause sind zumeist hochnäsig, eingebildet und trotz ihrer guten Leistungen in der Schule bei der Hausarbeit reichlich faul und nachlässig. Obwohl sie von Yukio, die ihren Spitznamen "Hime" ("Prinzessin") nicht zu Unrecht erhalten hat, oft herablassend behandelt und herumkommandiert wird, entwickelt Komari bald eine hingebungsvolle Zuneigung für ihre "Herrin"; an die Tatsache, dass sämtliche ihrer Mitbewohnerinnen starke lesbische Neigungen haben und diese auch unbekümmert zum Ausdruck bringen, muss sie sich aber erst noch gewöhnen...

Englische Übersetzungen von Gokujou Drops gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Männliche Personen kommen in Gokujou Drops kaum vor; die gesamte Geschichte handelt von Beziehungen unter Frauen. Einerseits entwickelt sich zwischen der unsicheren Komari und der eigenwilligen Yukio eine zarte Liebesgeschichte; andererseits kommt es immer wieder zu komischen Situationen, wenn die anderen Mädchen Komari an die Wäsche gehen, was sie selbst allerdings gar nicht so besonders amüsant findet. Etwas schade fand ich es, dass hier abgesehen von Komari und Yukio selbst die anderen Schülerinnen fast ausschließlich als Nebenfiguren auftreten; sie bleiben reichlich farblos und man erfährt kaum etwas über ihre persönlichen und familiären Hintergründe. Aber insgesamt ist diese Geschichte um eine etwas komplizierte Romanze recht unterhaltsam - sofern man als Leser keine Vorbehalte gegenüber gleichgeschlechtlichen Liebesbeziehungen hat.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Wed 14 Mar 2012 11:08

Inhalt

Watashi Ga Motenai No Wa Dou Kangaete Mo Omaera Ga Warui! (im japanischen Original: 私がモテないのはどう考えてもお前らが悪い!, "Wie man es auch ansieht, es ist eure Schuld, dass ich nicht beliebt bin!") handelt von den Erlebnissen einer japanischen Oberschülerin bei ihrem ebenso verzweifelten wie vergeblichen Kampf um Anerkennung und Beliebtheit.

Die fünfzehnjährige Tomoko Kuroki verbringt den größten Teil ihrer Zeit zu Hause vor dem Bildschirm; fast den ganzen Tag über - und oft auch den größten Teil der Nacht hindurch - spielt sie Computerspiele oder sieht sich Anime an. Als sie an die Oberschule kommt, erwartet sie nun nichts weniger als die beste, aufregendste und erfüllendste Zeit ihres Lebens - gerade so, wie es in den Anime-Serien dargestellt wird, die sie sich regelmäßig anschaut. Die Realität sieht dann freilich ganz anders aus; zu ihrer Überraschung bemerkt Tomoko, dass sie von den anderen Schülern weitgehend ignoriert wird. Sie vergisst dabei freilich die Tatsache in Betracht zu ziehen, dass sie selbst den Kontakt zu ihren Mitschülern vermeidet und ihnen ausweicht, wo immer es möglich ist. Tomoko versteht jedenfalls die Welt nicht mehr - sämtliche Jungen müssten sich doch nun um sie reißen, denn schließlich ist sie eine Schönheit, bezaubernd, faszinierend und begehrenswert - aber nur in ihrer eigenen Vorstellung. Die dunklen Ringe unter ihren Augen, hervorgerufen durch zahllose Nächte vor dem Bildschirm, sind ihr bisher noch nicht weiter aufgefallen, und ebensowenig kommt sie auf die Idee, dass ihr abweisendes und distanziertes Verhalten nicht gerade dazu geeignet ist, die Zuneigung der anderen zu wecken. So versucht Tomoko nun mit aller Kraft, beliebt zu werden - was sie aber regelmäßig völlig falsch anfängt, so dass sich nur ein Misserfolg an den nächsten reiht. Unerschütterlich aber verbleibt sie bei ihrer Überzeugung, dass es an ihr selbst gar nicht liegen kann...

Englische Übersetzungen von Watashi Ga Motenai No Wa Dou Kangaete Mo Omaera Ga Warui! gibt es beispielsweise hier oder hier, und den Anime kann man sich z. B. hier oder hier ansehen.

Meine Meinung

Watashi Ga Motenai No Wa Dou Kangaete Mo Omaera Ga Warui! ist vielleicht nicht sonderlich tiefsinnig, aber es ist immerhin eine humorvolle Geschichte, wenn man mitansieht, wie Tomoko von einem Fettnäpfchen zum nächsten stolpert. In den ersten Bänden stehen die einzelnen Episoden freilich noch relativ unverbunden nebeneinander, anstatt eine fortlaufende Geschichte zu bieten. Jedes Kapitel beginnt wieder mit der gleichen Ausgangsbasis, und die Charaktere entwickeln sich im Lauf der Handlung zunächst auch nicht weiter. In den späteren Bänden ist dann zumindest bei den Nebenfiguren eine Entwicklung erkennbar, wenn sie im Lauf der Zeit doch noch von Tomoko Notiz nehmen.

Tomoko selbst lernt aber nicht das Geringste aus ihren Fehlern; irgendwie kann sie einem dann doch ein wenig leid tun, denn mit etwas mehr Anstand, Einsicht und Selbsterkenntnis hätte sie durchaus die Möglichkeiten dazu, ein recht sympathisches und anziehendes Mädchen zu sein. Aber wegen ihres verdorbenen, selbstsüchtigen und überheblichen Charakters hält sich das Mitleid mit ihr in engen Grenzen. Denn ihre ständigen Niederlagen hat sie durch ihr eigenes egoistisches und oft genug niederträchtiges Verhalten reichlich verdient.

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