Bookworms Rezensionen

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Thu 15 Mar 2012 10:40

  • Umi No Misaki

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    (Quelle: http://www.unixmanga.com)
Inhalt

Umi No Misaki (im japanischen Original: 海の御先, "Meeres-Kap") handelt von den Erlebnissen mehrerer japanischer Oberschüler auf einer entlegenen Insel im pazifischen Ozean - und von dem schwierigen Prozess, erwachsen zu werden.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Nagi Gotō, ein siebzehnjähriger Schüler aus Tōkyō. Er ist in der Großstadt geboren worden und aufgewachsen, aber seine Mutter stammte von einer kleinen Insel namens Okitsushima weit draußen im pazifischen Ozean. Nagi besitzt freilich kaum noch eine Erinnerung an seine Mutter, da sie bereits kurz nach seiner Geburt starb; so kennt er sie und ihre Inselheimat nur aus alten Fotos und den Erzählungen seines Vaters. Dann aber erhält er schließlich die Gelegenheit, Okitsushima aus eigener Anschauung kennenzulernen: sein Vater möchte auf die Insel umziehen, schickt aber Nagi zunächst allein voraus, um sich dort bereits einzurichten. Der Aufenthalt auf der Insel beginnt auch recht verheißungsvoll; gleich am ersten Tag lernt Nagi ein ebenso hübsches wie sympathisches Mädchen in seinem Alter kennen, Shizuku Narumi, die ihn auf der Insel herumführt. Gemeinsam besuchen sie Umi no Misaki, das "Meeres-Kap" mit großartiger Aussicht auf den Ozean, das Nagi unbedingt sehen möchte, weil es früher der Lieblingsplatz seiner Mutter gewesen war.

In der Folgezeit entwickeln sich jedoch einige Probleme für ihn - und diese haben sämtlich mit weiblichen Bekanntschaften zu tun. Ganz unabsichtlich bringt Nagi das gleichaltrige Mädchen aus dem Nachbarhaus, die fröhliche und verspielte Karin Nagumo, mehrfach in peinliche Situationen. Die sonst eher stille und bedächtige Mitschülerin Soyogi Mitsurugi benimmt sich ihm gegenüber geradezu feindselig, ohne dass er begreifen kann, warum sie so zornig auf ihn ist. Und auch die Bekanntschaft mit Shizuku ist ihm in dieser Situation kein Trost - obwohl sie sich an seinem ersten Tag auf der Insel so gut verstanden hatten, benimmt sie sich nun völlig abweisend und leugnet sogar ab, ihn überhaupt zu kennen. Nagi macht sich schließlich daran, das Geheimnis zu ergründen, das die drei Mädchen miteinander verbindet - und bald begreift er, dass es etwas mit den jahrhundertealten Traditionen der Inselbewohner zu tun hat...

Englische Übersetzungen von Umi No Misaki gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Umi No Misaki stammt aus der Feder von Kō Fumizuki, dem Schöpfer von Ai Yori Aoshi; und ebenso wie sein früheres Werk ist auch diese Geschichte ein Harem-Manga, worin ein Junge sich von mehreren Mädchen umgeben sieht, die um seine Zuneigung wetteifern. Auch der Zeichenstil stimmt überein - manchmal sehen die Mädchen ihren Geschlechtsgenossinnen in Ai Yori Aoshi fast zum Verwechseln ähnlich. Die absichtlich simple und auf das Wesentliche konzentrierte Darstellung der Figuren kontrastiert dabei vorteilhaft mit der häufig aufwändigen und detailreichen Ausarbeitung der Hintergründe.

Es gibt jedoch auch deutliche Unterschiede zwischen den beiden Serien: während in Ai Yori Aoshi von Anfang an klar ist, wer zum Schluss die Auserwählte des Protagonisten sein wird, bleibt in Umi No Misaki der Wettbewerb um Nagis Herz doch um einiges offener. Während der Humor auch hier seinen angemessenen Platz in der Geschichte findet, tritt demgegenüber die Dramatik deutlich zurück; die Handlung verzichtet weitgehend auf spannende Ereignisse und konzentriert sich auf die allmähliche Entwicklung der persönlichen Beziehungen zwischen den Protagonisten, bis es erst in den späteren Kapiteln wieder dramatischer wird. Und insbesondere in den späteren Bänden weist die Geschichte dann auch eine zunehmend schwüle Atmosphäre auf - und das liegt beileibe nicht nur an dem tropischen Klima.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Mon 23 Apr 2012 11:52

  • Happy Negative Marriage

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    (Quelle: http://www.crazytje.be)
Inhalt

Happy Negative Marriage (im Original: ハッピーネガティブマリッジ) handelt von einem verlobten Paar in Japan - und von den vielfältigen Schwierigkeiten auf dem Weg dahin, schließlich in den Hafen der Ehe einlaufen zu können.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der dreißigjährige Büroangestellte Keitarō Satō; er arbeitet in der Entwicklungsabteilung einer Firma, die Kunststoffe herstellt, und ist mit dieser Tätigkeit auch recht zufrieden: die Arbeit ist interessant, der Chef ist umgänglich, und mit den Kollegen kommt er auch gut zurecht. Seine Freizeit verbringt er zumeist vor dem Computerbildschirm, am liebsten bei den neuesten Prügelspielen zusammen mit seinen Kumpels und einem Kasten Bier. Lediglich seine übermäßig fürsorgliche Mutter ist mit diesem Stand der Dinge nicht zufrieden, denn Keitarō ist ein eingefleischter Junggeselle - Frauen gegenüber fühlt er sich einfach viel zu schüchtern und gehemmt, als dass er eine reale Beziehung anstreben könnte. Als seine Mutter dann vergeblich versucht, ihn mit Mädchen aus ihrer Bekanntschaft zu verkuppeln, will er damit nicht behelligt werden und nimmt schließlich ihre Anrufe gar nicht mehr an. Aber er hat nicht mit ihrer unverfrorenen Beharrlichkeit gerechnet - als sie ihn nicht erreichen kann, wendet sie sich letztlich an seinen Chef, und der empfiehlt sogleich eine entfernte Verwandte namens Shimako Akio als geeignete Heiratskandidatin. Weil er eine Kusine vom Chef nicht geradeheraus abweisen kann, gibt Keitarō immerhin insoweit nach, dass er sich wenigstens einmal mit ihr trifft. Dabei stellt sich dann - wie könnte es auch anders sein - die junge Frau als eine bezaubernde Schönheit heraus; und auf einen Schlag erscheint ihm die Idee einer möglichen Partnerschaft in einem gänzlich veränderten Licht...

Englische Übersetzungen von Happy Negative Marriage gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Abenteuerliche Unternehmungen und "Action" sucht man in diesem Manga vergebens, die Handlung verzichtet weitgehend auf Abschweifungen und so geht es fast ausschließlich um die Beziehungen der Personen untereinander und ihre allmähliche Entwicklung. Zahlreiche Hindernisse türmen sich vor den Protagonisten auf, die ihre Neigung füreinander wiederholt auf die Probe stellen. Ob es ihnen schließlich gelingen wird, gemeinsam die unerwarteten Widerstände zu überwinden und das erhoffte Glück in der Ehe zu finden?

Wie es bei einer Geschichte von Ryuta Amazume, dem Schöpfer von Toshiue No Hito und Nana To Kaoru, nicht anders zu erwarten ist, darf die weibliche Protagonistin auch hier wieder einmal ausführlich ihre körperlichen Vorzüge präsentieren; dabei erweist sich freilich von Neuem das Geschick des Autors, erfolgreich auf der Grenzlinie zum Hentai zu balancieren, ohne dabei der Gefahr zu verfallen, die Geschichte in seichte Pornographie abdriften zu lassen. Tatsächlich wirft Happy Negative Marriage durchaus ernsthafte Fragen zur Thematik von Beziehungen und Partnerschaft auf; wer sich also nicht an der ausgiebigen Darstellung nackter Haut stört, findet hier eine zweifellos lesenswerte Geschichte mit sympathischen und glaubwürdigen Charakteren.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Mon 07 May 2012 09:21

  • Buttobi!! CPU

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    (Quelle: http://www.goodmanga.net)
Inhalt

Buttobi!! CPU (im japanischen Original: ぶっとび!!CPU, "Überraschung!! CPU") handelt von einem technikbegeisterten japanischen Oberschüler - und von seinen abenteuerlichen Erlebnissen mit einem sehr ungewöhnlichen Computer.

Akira Takaoka ist der einzige Schüler im Informatikkurs seiner Schule, der noch keinen Computer besitzt. Schon lange träumt er davon, sich endlich ein eigenes Gerät zuzulegen - was er sich aber von seinen bescheidenen Ersparnissen nicht leisten kann; auch das sagenhaft günstige Sonderangebot im Elektronikgeschäft ist längst ausverkauft. Da spricht ihn eine obskure Gestalt auf der Straße an und bietet ihm das neueste Modell an - noch dazu zu einem unglaublich niedrigen Preis. Natürlich kann Akira einem derartigen Angebot nicht widerstehen - und erlebt dann zu Hause beim Auspacken eine gewaltige Überraschung, als sich der neue Computer als Android in Gestalt einer hinreißend achönen jungen Frau entpuppt.

Aber nicht nur das äußere Erscheinungsbild ist ungewöhnlich für einen Computer; Mimi, wie Akira seine neue Gefährtin nennt, weist auch sonst einige unerwartete technische Besonderheiten auf: so z. B. die Tatsache, dass sie ihre Körperöffnungen zur Dateneingabe nutzt - oder dass die Kapazität ihres Arbeitsspeichers sich durch stürmischen Geschlechtsverkehr erheblich steigern lässt...

Englische Übersetzungen von Buttobi!! CPU gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Der Zeichenstil in Buttobi!! CPU gefällt mir freilich nicht so besonders; die langgezogenen Körper und die zugespitzten Gesichtszüge wirken doch etwas seltsam. Die Geschichte weist einige lustige Einfälle auf; aber allzu häufig dient die manchmal recht verworrene Handlung lediglich dazu, zur nächsten Sex-Szene überzuleiten. Denn darauf liegt eindeutig der Schwerpunkt dieser Serie: auch wenn Buttobi!! CPU nicht ausdrücklich pornographisch ist (die Geschlechtsteile bleiben stets keusch verdeckt), geht es hier in erster Linie um Sex. Die Charaktere bleiben weitgehend linear, der Handlungsablauf ist oft ziemlich konfus und dient hauptsächlich dem Zweck, dass Mimi und ihre Schwestermodelle ausgiebig ihre körperlichen Vorzüge präsentieren können. Wer sich also gerne unbeschwert über frivole Scherze amüsieren möchte, ohne dabei durch eine tiefergehende Handlung abgelenkt zu werden, mag hier fündig werden.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Sat 12 May 2012 09:04

  • Baka To Boin

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    (Quelle: http://www.crazytje.be)
Inhalt

Baka To Boin (im japanischen Original: バカとボイン, sinngemäß etwa: "Idiot und Busenwunder") handelt von den Erlebnissen eines japanischen Studenten, der sich in ein Model verliebt hat - und dann eines Tages unter höchst ungewöhnlichen Umständen tatsächlich mit seiner Angebeteten zusammentrifft.

Taichi Yamada lebt als unauffälliger und wenig erfolgreicher Student in Tōkyō - mit nur einer persönlichen Besonderheit: er ist ein fanatischer Verehrer eines Models namens Kokoro Shiina. Als er versucht, sein Idol bei einem öffentlichen Auftritt zu sehen, stürzt sie aus reiner Ungeschicklichkeit von einem Hausdach auf ihn, und beide werden durch den Aufprall erheblich verletzt. Als Taichi dann im Krankenhaus wieder erwacht, sitzt Kokoro neben ihm - aber es ist nicht die wirkliche Kokoro Shiina, sondern nur ihr Geist, den nur er allein wahrnehmen kann, während ihr Körper weiterhin im Koma auf der Intensivstation liegt.

Als ein Shinigami (Todesengel) erscheint, um Kokoro ins Jenseits zu geleiten, widersetzt sich Taichi - mit dem Ergebnis, dass die beiden durch ein Schicksalsband verknüpft werden, das ihnen eine Frist von einem halben Jahr gemeinsamen Lebens ermöglicht. Dann aber wird ihre Lebenszeit unweigerlich beendet sein - es sei denn, dass es ihnen rechtzeitig gelingt, die als Geister umherwandernden Seelen zu befreien, die bisher nicht ins Jenseits übergehen konnten, weil sie durch unbewältigte Probleme auf Erden festgehalten wurden. So machen sich Taichi und Kokoro unverzüglich daran, unerlöste Seelen zu retten - ohne aber eine Ahnung davon zu haben, wie sie das jetzt anstellen sollen...

Englische Übersetzungen von Baka To Boin gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Baka To Boin erinnert im Ton an Full Moon Wo Sagashite (nicht nur, weil auch dort die Shinigami eine wichtige Rolle spielen) - und teilt einige Schwächen mit dieser Serie. Während beispielsweise Kami Nomi Zo Shiru Sekai, das ebenfalls vom Einfangen verlorener Seelen handelt, dabei eindeutig humorvoll bleibt, schwankt hier die Stimmung kontinuierlich zwischen Ernsthaftigkeit und Slapstick hin und her. So wirkt dieser Manga im Endeffekt weder wirklich tiefsinnig noch wirklich lustig, die durchaus vorhandenen positiven Ansätze kommen dadurch nicht richtig zum Tragen. Wer aber zum Zeitvertreib eine nicht übermäßig anspruchsvolle Geschichte über Geister und andere übernatürliche Wesenheiten lesen möchte, erhält hier als Bonus reichlich Gelegenheit, Kokoros körperliche Vorzüge bewundern zu können - die Serie trägt ihren Titel schließlich nicht ohne Grund.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Sat 26 May 2012 12:10

  • Banana No Nana

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    (Quelle: http://www.moeshare.com)
Inhalt

Banana No Nana (im japanischen Original バナナのナナ, "Bananen-Nana") ist eine in einer Phantasiewelt angesiedelte Abenteuergeschichte und handelt von zwei Mädchen, die gemeinsam zu einer aufregenden Reise auf der Suche nach dem magischen Land Oz aufbrechen.

Im Zentrum der Handlung steht die Titelheldin Nana Ōba; wie alle anderen Einwohner der Welt von Dokkanon, ist auch sie mit einer übernatürlichen Fähigkeit ausgestattet - allerdings handelt es sich in ihrem Fall um eine sehr spezielle Art von Fähigkeit: sie kann auf magische Weise das Wachstum von Bananen beeinflussen. Dabei entdeckt sie schließlich, dass sie die Bananen nicht nur schneller wachsen lassen, sondern sie auch in Form und Konsistenz beeinflussen und sogar als Waffen nutzen kann - als "Bananenklinge" oder "Bananenschild". Diese magische Fähigkeit hat allerdings auch eine unerfreuliche Kehrseite: um ihre magische Energie wiederherzustellen, muss Nana jedes Mal, wenn sie ihre Fähigkeit nutzt, anschließend eine Banane essen - und zwar mitsamt der Schale...

Nanas beste Freundin ist Ringo Aomori, die über eine außerordentliche Sprungkraft verfügt (und zur Erhaltung ihrer magischen Energie ausschließlich Miniröcke tragen darf); Ringos Vater war ein bekannter Abenteurer, der ferne Länder erkundete, nun aber schon seit langem verschollen ist. Bereits als Kinder träumten die Mädchen davon, einmal zusammen auf abenteuerliche Reisen zu gehen und das magische Land von Oz zu besuchen, wovon Ringos Vater ihnen erzählt hatte. Jetzt aber hat Ringo gar keine Lust mehr auf derartige Abenteuer, zumal Abenteurer einen recht zweifelhaften Ruf genießen und die beiden Mädchen bereits das Misstrauen der hinterhältigen Dorfvorsteherin Haruki Misukami geweckt haben. Nana aber ist fest entschlossen, den gemeinsamen Traum aus der Kindheit zu verwirklichen - ob es ihr wohl gelingen wird, die Hindernisse zu überwinden und Ringo doch noch zu überzeugen, gemeinsam ins Unbekannte aufzubrechen?

Englische Übersetzungen von Banana No Nana gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Banana No Nana ist eine Parodie auf Manga wie Bleach oder Naruto; besonderen Tiefsinn weist diese Serie zwar nicht auf, aber gerade in diesem parodistischen Element liegen ihre Stärken. Die Handlung wird durch allerlei lustigen Klamauk aufgelockert; beispielsweise, wenn Nana sich per Post einen Schulbadeanzug aus dem Land Otaota (der Heimat der Otaku) schicken lässt. Sobald die Geschichte aber beginnt, sich selbst zu ernst zu nehmen und versucht, mit ihren ernsthaften Vorbildern zu konkurrieren, beispielsweise mit epischen Kampfszenen, läuft dieser Manga Gefahr, uninteressant und langweilig zu werden; denn das können die Originale besser. Und der Schluss folgt dann recht abrupt - es wirkt fast so, als hätte der Autor keine Lust oder keine Ideen mehr gehabt und die Serie deshalb überstürzt zu einem Ende gebracht. Insgesamt aber bietet Banana No Nana immerhin einiges an einfallsreichem Humor - und niedlich anzuschauende Mädchen als Heldinnen.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Sun 27 May 2012 12:32

  • ConVeni-N

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    (Quelle: http://www.crazytje.be)
Inhalt

ConVeni-N (im japanischen Original: コンビニん) handelt von einem Lebensmittelladen in einer japanischen Großstadt - und von den haarsträubenden Erlebnissen eines unfreiwilligen Angestellten.

Hauptperson der Geschichte ist der neunzehnjährige Student Hikaru Ichinotani. Auf der Suche nach einem Teilzeitjob ist er gerade auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch, als er von plötzlich auftretendem Durchfall überrascht wird - und in der Hoffnung, dort eine Toilette vorzufinden, in den nächsten Lebensmittelladen eilt. Anstatt der vermeintlichen Rettung erwartet ihn dort aber das personifizierte Verhängnis in Gestalt der ebenso kurvenreichen wie gefühllosen (und obendrein zur Gewalttätigkeit neigenden) Verkäuferin Sasha...

Nach einem äußerst peinlichen Unfall wird Hikaru von dem geheimnisvollen stellvertretenden Manager des Ladens mit kompromittierenden Fotos dazu erpresst, ab sofort dort als Aushilfe zu arbeiten. Seine neue Arbeitsstelle trägt zwar den Namen "Paraiso" ("Paradies"), erinnert aber eher an die Hölle, und die Arbeit dort entpuppt sich als ein einziges Martyrium. Jeden Tag bricht eine neue Katastrophe über Hikaru herein: böse Geister oder Scharen von Kakerlaken suchen den Laden heim, von bewaffneten Raubüberfällen oder Entführungen durch Außerirdische ganz zu schweigen, Hikaru wird zu einem Roboter umgebaut oder einer unfreiwilligen Geschlechtsumwandlung unterzogen ...

Der einzige Lichtblick in diesem Desaster ist seine ebenso hübsche wie herzensgute Kollegin Shijimi Tamura. Während sie sämtliche Katastrophen mit sicherer Hand meistert, hat sie stets ein gutes Wort und ein freundliches Lächeln für den neuen Mitarbeiter übrig; und um ihr Herz zu gewinnen, ist Hikaru bereit, einfach alles zu tun - das heißt, sofern Sasha ihm nicht schon vorher sämtliche Knochen bricht...

Englische Übersetzungen von Conveni-N gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Die Handlung in diesem Manga ist zumeist ebenso konfus wie absurd und scheint regelmäßig nur dazu zu dienen, einen Vorwand zu liefern, um ausgiebig die körperlichen Vorzüge der weiblichen Charaktere präsentieren zu können. Auch der überwiegend alberne und infantile Humor zielt zumeist auf Regionen unterhalb der Gürtellinie. Insgesamt handelt es sich bei ConVeni-N also um eine reichlich abstruse Geschichte, die man nicht gelesen haben muss - es sei denn allenfalls, um den hier offenherzig zur Schau gestellten weiblichen Kurven einen näheren Blick zu gönnen.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Mon 28 May 2012 11:33

  • Kimiiro Focus

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    (Quelle: http://www.crazytje.be)
Inhalt

Kimiiro Focus (im japanischen Original: キミイロフォーカス, "Fokus auf Deine Farbe") handelt von einem japanischen Oberschüler und von seiner Leidenschaft für die Fotografie.

Normalerweise ist Ōji Hanazono ein recht unauffälliger Mensch: schüchtern, still und zurückhaltend, zieht der bebrillte Oberschüler kaum einmal die Blicke anderer auf sich. In seiner Freizeit widmet er sich mit Begeisterung der Fotografie; sein großer Traum ist es, später einmal als Fotograf für Zeitungen zu arbeiten. Seine Klassenkameradin Sumire Ōtake, die im Nachbarhaus wohnt und Ōji schon seit der frühen Kindheit kennt, amüsiert sich zunächst über seine Zukunftshoffnungen - bis sie unverhofft sein erstes Modell wird. Auf diese Weise verhilft sie ihm ganz unabsichtlich dazu, sein wahres Talent zu entdecken, denn er besitzt eine außergewöhnliche Begabung dafür, hübsche Mädchen zu fotografieren. Zudem geht mit ihm selbst dabei eine seltsame Veränderung vor: denn sobald er ein gutaussehendes Mädchen vor die Linse bekommt, wird aus dem schüchternen Angsthasen plötzlich ein unwiderstehlicher Ladykiller. Bald schon reißen sich allerlei Möchtegern-Starlets darum, mit diesem meisterhaften Fotografen zusammenzuarbeiten. Doch als Ōji sich nun nicht mehr darauf beschränkt, nur sie allein zu fotografieren, entwickelt Sumire allmählich Gefühle, mit denen sie nicht gerechnet hatte - zum Beispiel brennende Eifersucht...

Englische Übersetzungen von Kimiiro Focus gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Der Dreh- und Angelpunkt von Kimiiro Focus, Ōjis magische Verwandlung, ist natürlich wenig realistisch. Immerhin sind die Charaktere zumeist durchaus sympathisch gezeichnet, wenn auch teilweise etwas überdreht. Weil sie aber recht statisch bleiben und sich im Verlauf der Handlung kaum weiterentwickeln, müssen immer wieder neue Personen eingeführt werden, um die Geschichte voranbringen zu können. Der Humor ist ganz unterhaltsam, allerdings wirken die Scherze manchmal etwas konventionell. Dafür aber bekommt man immerhin jede Menge hübscher Mädchen in ziemlich gewagten Posen (und mit ziemlich wenig Textilien) zu sehen. Und weil die weiblichen Charaktere in diesem Manga fast alle mehr oder minder ausgeprägte bisexuelle Tendenzen aufweisen, liefert Kimiiro Focus zwar keine sonderlich tiefsinnige Geschichte, aber dafür wenigstens einiges fürs Auge.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Thu 07 Jun 2012 07:59

Inhalt

Gin No Saji (im japanischen Original: 銀の匙, "Silberlöffel") handelt von den Erlebnissen eines japanischen Oberschülers an einer landwirtschaftlichen Schule in Hokkaidō.

Yūgo Hachiken aus Sapporo ist ein recht guter Schüler - dennoch hat er das Gefühl, den überzogenen Ansprüchen seiner Eltern niemals gerecht werden zu können. Deshalb beschließt er, aus dieser unangenehmen Situation auszubrechen, als er von der Mittelschule an eine Oberschule wechseln soll. Um einen neuen Lebensabschnitt ohne den ständigen Druck der Familie beginnen zu können, bewirbt er sich an einer landwirtschaftlichen Oberschule mit angeschlossenem Internat in der tiefsten Provinz, weit weg von der Großstadt. Zunächst ist Yūgo sehr zuversichtlich, mit seinen intellektuellen Fähigkeiten die Bauernkinder, die sonst diese Schule besuchen, ohne große Anstrengungen hinter sich lassen zu können; aber dann entpuppt sich das neue Leben doch als wesentlich komplexer, als er es sich zunächst gedacht hatte...

Denn die Bauernkinder mögen ihm zwar in Fächern wie Mathematik oder Englisch unterlegen sein - aber wenn es dann um die praktische Arbeit in den landwirtschaftlichen Betrieben geht, die zu der Schule gehören, ist Yūgo plötzlich derjenige, der keine Ahnung hat und sich jeden Handgriff erst erklären lassen muss. Zu nachtschlafener Zeit aufzustehen, um noch vor Unterrichtsbeginn Ställe auszumisten, Schweine zu füttern oder Pferde zu striegeln, ist eine neuartige - und obendrein recht ermüdende - Erfahrung für ein Großstadtkind wie ihn. Und sich in der Wildnis zu verirren, von einem zutraulichen Kalb abgeschlabbert zu werden oder mit dem Gesicht voran in einen Haufen Pferdemist zu stürzen, entspricht sicherlich auch nicht gerade dem, was sich Yūgo für seine Schullaufbahn vorgestellt hatte. Immerhin gibt es hier und da auch einige Lichtblicke - wie die hübsche und freundliche Mitschülerin Aki Mikage. Wird es ihm letztlich gelingen, sich mit dem ungewohnten Landleben anzufreunden und hier den richtigen Weg in seine Zukunft zu finden?

Englische Übersetzungen von Gin No Saji gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Manga über das tägliche Leben von Oberschülern gibt es viele - dennoch ist Gin No Saji im Vergleich mit anderen Serien zweifelsohne etwas Besonderes. Spannende Abenteuer gibt es hier zwar weniger, dafür aber um so reichlicher die kleinen Katastrophen des Alltags. Man kann aus diesem Comic tatsächlich einiges über Landwirtschaft lernen: weil Yūgo als Neuling in diese ländliche Umgebung gerät, hat er zunächst wenig Ahnung und umso mehr Fragen bezüglich der Dinge, die um ihn herum vor sich gehen - und diese Konstellation wird dann ausgiebig dazu genutzt, um in anschaulicher Weise allerlei Wissenswertes über Pflanzenbau und Tierzucht zu präsentieren.

Aber das Interessanteste an dieser Geschichte ist die Darstellung von Yūgos persönlicher Entwicklung - beginnend mit seiner anfänglichen Arroganz über quälende Selbstzweifel hin zu den Ansätzen eines neuen Selbst- und Lebensverständnisses. Sein nachdenklicher Charakter führt ihn allmählich zu einer bewussten Auseinandersetzung mit so manchen Fragen, die man sich sonst nie stellt oder die man üblicherweise einfach als selbstverständlich übergeht. Insgesamt ist Gin No Saji also ein durchaus lesenswerter Manga, bei dem auch der Humor nicht zu kurz kommt.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Sat 16 Jun 2012 08:52

  • K-ON!

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    (Quelle: http://www.animea.net)
Inhalt

K-ON! (im japanischen Original: けいおん!) handelt von den Erlebnissen der Mitglieder einer Schulband an einer japanischen Oberschule. K-ON! ist ein Yonkoma-Manga, besteht also aus kurzen Comicstrips mit jeweils vier Bildern. Der Name ist eine Abkürzung von dem Wort 軽音楽 (keiongaku), wörtl.: "leichte Musik", in der Bedeutung von "Popmusik".

Als Yui Hirasawa, ein fröhliches und unkompliziertes, aber manchmal auch auch naives und etwas oberflächliches Mädchen, an die Oberschule wechselt, ist sie zunächst unschlüssig, welchem Schulclub sie sich anschließen soll. Schließlich versucht sie es bei der Schulband, da dort "leichte Musik" gespielt werden soll - denn das müsste dann doch auch entsprechend "leicht" sein. Immerhin war sie ja schon früher im Kindergarten dafür gelobt worden, weil sie so schön sie mit den Kastagnetten klappern konnte...

Nun trifft sie auf die selbstbewusste und energische, aber häufig auch reichlich schusselige Schlagzeugerin Ritsu Tainaka, die intelligente, aber schüchterne Bassistin Mio Akiyama sowie die mütterliche und fürsorgliche Tsumugi Kotobuki, die Keyboard spielt. Yui wird von den anderen Bandmitgliedern mit offenen Armen aufgenommen - denn die Band benötigt mindestens vier Mitglieder, um offiziell als Schulclub anerkannt zu werden. Allerdings soll Yui nun Gitarre spielen - und sie hat bisher noch nie so ein Instrument in der Hand gehabt...

Auf diese Weise gelangt schließlich die Band 放課後ティータイム (Hōkago Tī Taim, "After School Tea Time") ins Dasein. Freilich sind die Mitglieder der neuen Schulband bei ihren regelmäßigen Treffen nicht so sehr damit beschäftigt, auf ihren Instrumenten zu üben, sondern konzentrieren sich erst einmal darauf, gemeinsam Tee zu trinken und den leckeren Kuchen zu verzehren, den Tsumugi mitgebracht hat - und proben kann man ja später immer noch...

Englische Übersetzungen von K-ON! gibt es beispielsweise hier oder hier, und den Anime kann man sich z. B. hier oder hier ansehen.

Meine Meinung

K-ON! ist eine heitere und unbeschwerte Geschichte mit sympathischen und liebenswerten Charakteren. Die prinzipiell fröhliche Stimmung wird aber stellenweise auch etwas ernsthafter, beispielsweise wenn die Mädchen zum Abschluss ihrer Schulzeit damit beginnen, sich Gedanken über ihre Zukunft machen. Die Episoden aus dem Schulalltag verzichten auf größere Konflikte, sondern zeigen hauptsächlich die kleinen Schwächen der Protagonistinnen ebenso wie ihre allmähliche charakterliche Entwicklung. Insgesamt handelt es sich um eine durchaus lesenswerte Serie, was an den einnehmenden Persönlichkeiten der Protagonisten liegt - gerade mit ihren Unzulänglichkeiten wirken sie einfach reizend.

Auch die Umsetzung der Serie als Anime ist gut gelungen. Es bietet einige Schwierigkeiten bei einem Yonkoma-Manga, eine Reihe kurzer Comicstrips in eine fortlaufende Geschichte umzuwandeln; das hat z. B. bei Azumanga Daioh manchmal zu kleineren Mängeln geführt. Aber die Anime-Version von K-ON! füllt unauffällig die Lücken in der Handlung aus, ohne dabei durch die Ergänzungen unnötige Längen zu produzieren. Und weil es in dieser Geschichte zentral um Musik geht, stellt der Anime tatsächlich eine Bereicherung dar: denn nun kann man die Melodien tatsächlich hören und ist nicht darauf beschränkt, sie sich nur vorzustellen.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Sun 24 Jun 2012 11:00

Inhalt:

Sumire 16-Sai!! (im japanischen Original: スミレ16歳!!, "Sumire, 16 Jahre alt!!") handelt von den Erlebnissen einer Gruppe japanischer Oberschülerinnen - und von ihrer Freundschaft mit einer höchst ungewöhnlichen "Klassenkameradin".

Als die schüchterne und ängstliche Renge Ōyama an die Oberschule wechselt, hofft sie darauf, in der neuen Umgebung endlich Freundschaft und Anerkennung zu finden. Doch dann begegnet sie gleich am ersten Tag einer "Mitschülerin", die deutlich aus dem üblichen Rahmen fällt: denn Sumire Yotsuya ist zwar sehr nett und freundlich, überaus hilfsbereit und zudem stets gut gelaunt - aber sie ist kein menschliches Wesen, sondern eine lebensgroße Puppe, die von einem älteren Herrn gelenkt wird, der ihre Bewegungen kontrolliert und ihr als Bauchredner seine Stimme leiht. Und nun scheint sich diese bizarre Gliederpuppe ausgerechnet mit der entsetzten Renge anfreunden zu wollen...

Englische Übersetzungen von Sumire 16-Sai!! gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Wenn eine Puppe darauf besteht, wie eine ganz normale Schülerin behandelt zu werden, dann führt das unweigerlich immer wieder zu grotesken Situationen. Auf dieser ungewöhnlichen Basis entwickelt sich eine verschiedentlich etwas abstruse, aber zweifellos erheiternde Geschichte. Doch Sumire 16-Sai!! bietet nicht nur schrägen Humor, sondern auch einiges zum Nachdenken; denn die Puppe wirkt hier oft menschlicher und mitfühlender als viele der realen Menschen in ihrer Umgebung. Zunächst macht der bärtige Puppenspieler auf die neuen "Mitschüler" natürlich einen eher unheimlichen Eindruck; aber bald tritt er ganz hinter seiner Schöpfung zurück. Sumire jedenfalls lässt sich trotz aller Rückschläge niemals entmutigen und erweist sich dann mit ihrer ebenso unbekümmerten wie fürsorglichen Art so manches Mal als ebenso liebenswert wie eine "echte" Freundin. Und während sie dann ihren Schulkameradinnen allmählich ans Herz wächst, erscheint die zunächst recht bizarre Situation gar nicht mehr so absonderlich.

Nachtrag

Ursprünglich ist eine weniger umfangreiche Variante dieser Geschichte mit dem Titel Sumire 17-Sai!! (im japanischen Original: スミレ17歳!!, "Sumire, 17 Jahre alt!!") erschienen; einige Szenen aus der späteren Version kommen hier bereits in leicht veränderter Form vor. Englische Übersetzungen davon sind beispielsweise hier oder hier zu finden.

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