Bookworms Rezensionen

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Sun 01 Jul 2012 12:00

Inhalt

Love Junkies (im japanischen Original: 恋愛ジャンキー, Ren'ai Jankī) handelt von den Erlebnissen eines jungen Mannes in Tōkyō - insbesondere von seinen zahlreichen Affären mit verschiedenen Frauen.

Als Angestellter einer Werbeagentur ist Eitarō Sakibahara im Berufsleben durchaus erfolgreich, aber sein Liebesleben beschränkt sich auf erotische Computerspiele und Pornographie im Internet. Sein Mitbewohner Teruyoshi Obi, der als Casanova berüchtigt ist, drängt ihn zwar dazu, diesen Zustand endlich zu ändern und mit realen Frauen auszugehen. Im wirklichen Leben benimmt Eitarō sich jedoch Frauen gegenüber sehr schüchtern und unsicher; und deshalb ist er auch mit 22 Jahren immer noch Jungfrau. Doch dann begegnet er eines Tages der freizügigen Versicherungsagentin Maiko Shīna, die sich bereitwillig dieses Problems annimmt. Hinterher stellt sich freilich heraus, dass Maiko lediglich eine von Teruyoshis Gespielinnen ist; aber diese erste praktische Erfahrung mit dem anderen Geschlecht stärkt immerhin Eitarōs Selbstbewusstsein und hilft ihm, die bisherigen Hemmungen hinter sich zu lassen. Und plötzlich kann er sich vor zweideutigen (oder auch eindeutigen) Anträgen kaum noch retten: ob Arbeitskolleginnen oder Internetbekanntschaften, fast jede Frau mit üppiger Oberweite in seiner Umgebung scheint nun ein näheres Interesse an ihm zu entwickeln - und da er über recht wenig Selbstbeherrschung verfügt, wenn es um fleischliche Triebe geht, und prinzipiell keinem großen Busen widerstehen kann, reiht sich nun bald eine sexuelle Eskapade an die andere...

Englische Übersetzungen von Love Junkies gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Love Junkies erinnert mich etwas an Glass No Megami - hier wie dort geht es um einen reichlich rückgratlosen Protagonisten, der zwar im Grunde einen netten und freundlichen Charakter aufweist und niemandem etwas Böses will; der sich dann aber als "schwanzgesteuert" erweist und dadurch seine ursprünglich guten Absichten oft genug wieder konterkariert. Manchmal ist der Humor recht ansprechend, aber zum überwiegenden Teil zielen die Scherze in recht platter und infantiler Weise unter die Gürtellinie. Der größte Teil der Handlung besteht aus Sexszenen, wobei die "unsichtbaren Geschlechtsorgane" wieder ausgiebig zum Einsatz kommen - da hätte man meiner Meinung nach auch gleich einen richtigen Hentai-Manga daraus machen können. Stellenweise wird die Stimmung in der Geschichte hin und wieder sogar etwas nachdenklicher, aber das bleibt leider die Ausnahme. Insgesamt ist mein Eindruck daher eher zwiespältig; Love Junkies wird wohl in erster Linie diejenigen Leser interessieren können, die beim Anblick üppig schwellender Brüste eher weniger Wert auf eine tiefsinnige Handlung legen.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Sun 08 Jul 2012 09:25

  • Hajimete No Aku

    Image
    (Quelle: http://www.decadeview.ocnk.net)
Inhalt

Hajimete No Aku (im japanischen Original: はじめてのあく, "Das erste Übel") handelt von den Erlebnissen einer japanischen Oberschülerin, deren Verwandte einer geheimnisvollen Untergrundorganisation angehören.

Die fünfzehnjährige Kyōko Watari ist eine weitgehend unauffällige Schülerin; nach dem frühen Tod ihrer Mutter lebt sie mit ihrem Vater in Tōkyō. Dann aber ändert sich ihr Leben dramatisch, als ihr gleichaltriger Cousin Jirō Akuno und seine ältere Schwester Ēko bei ihnen einziehen; die beiden haben bisher im Untergrund gelebt, denn sie gehören einer Geheimorganisation namens "Kill Them All" an, die nach der Weltherrschaft strebt. Nun aber ist ihre Organisation durch einen Angriff von Superhelden weitgehend zerschlagen worden, und sie müssen sich für eine Weile als normale Bürger tarnen, bevor sie sich wieder ihren Welteroberungsplänen zuwenden können.

Mit Ēko kommt Kyōko recht gut aus, aber Jirō, der bisher für "Kill Them All" als Wissenschaftler tätig war, bringt sie regelmäßig zur Verzweiflung: denn er hat es sich in den Kopf gesetzt, sie in einen Cyborg umzuwandeln, damit sie in Zukunft für seine Geheimorganisation kämpfen kann. Auch sonst lösen seine skurrilen Erfindungen immer wieder neue Katastrophen aus. Wird Kyōko letztlich als Versuchskaninchen für Jirōs bizarre Experimente enden - oder wird es ihr doch noch gelingen, ihren Cousin an das bürgerliche Leben zu gewöhnen und ihm seine wahnwitzigen Einfälle auszureden?

Englische Übersetzungen von Hajimete No Aku gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Hajimete No Aku ist eine reichlich überdrehte Geschichte; sie weist aber dabei durchaus unterschiedliche Facetten auf. Stellenweise wird die Stimmung in der Geschichte sogar nachdenklich, beispielsweise wenn Kyōkos Beziehung zu ihrer verstorbenen Mutter angesprochen wird. Anderenorts (zum Glück nur selten) artet die Handlung freilich in wüste Prügelorgien aus; in den späteren Kapiteln wird es dann manchmal auch richtiggehend romantisch. Zumeist aber beschränkt dieser Manga sich auf allerlei abenteuerlichen Klamauk, so dass er sich in erster Linie als leichte Lektüre zur Entspannung anbietet - vorausgesetzt, dass es dem Leser auf Dauer nicht langweilig wird, wenn Jirō für seine abstrusen Ideen wieder einmal von Kyōko Schläge bezieht.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Sun 29 Jul 2012 11:41

  • Oneichan To Issho

    Image
    (Quelle: http://www.animea.net)
Inhalt

Oneichan To Issho (im japanischen Original: おねいちゃんといっしょ, "Zusammen mit meiner großen Schwester") handelt von einer japanischen Oberschülerin, die sich nach dem frühen Tod ihrer Mutter aufopferungsvoll um ihre jüngere Schwester kümmert.

Die sechzehnjährige Hinako Satō hat wenig Gelegenheiten für Freizeit, seitdem ihre Mutter kurz nach der Geburt des zweiten Kindes starb. Weil ihr Vater in seinem Beruf als Arzt an einem Krankenhaus mehr als ausgelastet ist, betreut sie nach der Schule ihre inzwischen dreijährige Schwester, die fröhliche und anhängliche, manchmal aber auch recht verwöhnte Minori, und versorgt den Haushalt. Auch für ihren Freund Takashi bleibt ihr da oft genug kaum noch Zeit übrig. Manches Mal muss Hinako nun erleben, dass eine Dreijährige sich recht dickköpfig und uneinsichtig benehmen kann. Aber richtig schwierig wird die Situation für sie dann, wenn Minori danach fragt, warum ausgerechnet ihre Mutter nicht zu der Aufführung im Kindergarten kommt - und Hinako sich dafür eine Erklärung ausdenken muss, die auch ein Kleinkind verstehen kann...

Englische Übersetzungen von Oneichan To Issho gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Auf den ersten Blick erinnert dieser Manga an Yotsubato!, weil hier ebenfalls ein Kind im Kindergartenalter im Mittelpunkt der Handlung steht. Und genau wie Yotsuba ist natürlich auch die kleine Minori mit ihrer Unbefangenheit, Offenherzigkeit und Naivität einfach zum Knuddeln. Aber im Gegensatz zu den zumeist unbeschwerten und heiteren Geschichten, wie Yotsuba sie erlebt, geht es hier fast in jedem Kapitel um sehr ernsthafte Themen, wie Tod, Trennung und Überforderung. Oneichan To Issho drückt dabei manchmal reichlich auf die Tränendrüse, aber insgesamt ist es eine lesenswerte Geschichte mit sympathischen und sehr menschlichen Charakteren.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Sun 05 Aug 2012 11:32

Inhalt

Unbalance x 2 (im koreanischen Original: 언밸런스×2) handelt von einer Liebesbeziehung zwischen einem koreanischen Oberschüler und seiner Klassenlehrerin.

Jin-Ho Myung, der Held der Geschichte, ist ein eher schwieriger Schüler; er hat seinen eigenen Kopf, schwänzt gerne den Unterricht, weicht Auseinandersetzungen nicht aus und lässt sich auch ohne große Bedenken auf Schlägereien mit anderen Schülern ein. Als die junge Lehrerin Hae-Young Nah damit beginnt, an seiner Schule zu unterrichten, erhält sie zunächst einen denkbar schlechten Eindruck von ihm: er nimmt Geld aus ihrem Portemonnaie, überrascht sie auf der Toilette oder grabscht ihr im Badehaus an die Brüste (wobei er derartige Vorkommnisse stets als tragische Missgeschicke deklariert). Aber obwohl sie einander zunächst nicht ausstehen können, entwickelt sich ganz allmählich etwas wie Zuneigung zwischen den beiden. Das kann jedoch zu ernsten Problemen führen, denn Liebesbeziehungen zwischen Lehrern und Schülern sind schließlich nicht nur in einem traditionell so konservativen Land wie Korea ein Tabu. Für weitere Verwicklungen sorgen dann die Klassensprecherin Ji-Soo Ha sowie die Studentin Jae-Kyung Park, die ebenfalls ein Auge auf Jin-Ho geworfen haben. Wird es Jin-Ho und Hae-Young letztlich gelingen, ihre eigene Befangenheit zu überwinden und sich trotz der Vorurteile ihrer Umgebung ihre Zuneigung einzugestehen?

Englische Übersetzungen von Unbalance x 2 gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Der Titel von Unbalance x 2 ist passend gewählt - die beiden Protagonisten haben recht unausgeglichene Charaktere, was zu allerlei Komplikationen führt. Zumindest stellenweise ist die Handlung recht realistisch ausgefallen; andererseits weist diese Serie allerdings auch einige Schwächen auf. So empfinde ich die Darstellung von Jin-Hos Persönlichkeit als uneinheitlich, denn er zeigt zu verschiedenen Gelegenheiten recht widersprüchliche Charakterzüge: mal ist er rücksichtslos und aggressiv, mal erscheint er als schüchtern und unsicher. Auch die Stimmung in dieser Geschichte schwankt des öfteren zwischen unbeschwerter Komödie einerseits und ernsthaftem Drama andererseits hin und her. Das Ende wirkt schließlich reichlich abrupt und überstürzt. Insgesamt ist Unbalance x 2 trotz mancher Längen und ungeachtet des gezwungen wirkenden Schlusses zumeist durchaus interessant zu lesen, macht mir aber letztlich einen etwas unfertigen Eindruck.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Mon 20 Aug 2012 10:51

  • Q And A

    Image
    (Quelle: http://www.unixmanga.com)
Inhalt

Q And A (im japanischen Original: QあんどA) handelt von den Erlebnissen eines japanischen Oberschülers - und von einem recht unkonventionellen Gespenst.

Die Familie des fünfzehnjährigen Oberschülers Atsushi Andō zieht nach langer Abwesenheit wieder zurück an ihren früheren Wohnort. Dort erscheint ihm der Geist seines älteren Bruders Hisashi, genannt Kyū, der bereits vor sechs Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen war. Da Geister nicht altern können, ist Kyū ein Kind geblieben und geht nun seinem Bruder mit abstrusen Einfällen und allerlei Schabernack auf die Nerven. Dabei hat Atsushi momentan schon genug Probleme; da ist zum einen der ebenso muskulöse wie brutale Riki Jinno, Kyūs alter Erzfeind aus der Grundschulzeit, der sich für die Niederlagen der Vergangenheit zu gerne wenigstens an dem Bruder seines früheren Gegners rächen möchte. Und schließlich wohnt nebenan noch die hübsche, sportliche und selbstbewusste Yūho Maezawa; wenn es Atsushi nur gelänge, sie irgendwie positiv zu beeindrucken - doch sobald er eine Gelegenheit findet, ihre Aufmerksamkeit zu wecken, kommt bestimmt wieder dieser lästige Geist mit einem neuen Unfug dazwischen und verwirrt die Situation, so dass Yūho den armen Atsushi dann lediglich als unreifen, kindischen und perversen Störenfried ansieht - dabei kann er doch wirklich nichts dafür...

Englische Übersetzungen von Q And A gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

Übermäßig tiefsinnig ist diese Geschichte nicht gerade, aber dafür recht lustig. Der schelmische Geist denkt sich immer neue Albernheiten aus, und der arme Atsushi, der als einziger das Gespenst wahrnehmen kann, muss hinterher die verfahrene Lage wieder bereinigen. Insgesamt handelt es sich bei diesem Manga also in erster Linie um leichte Unterhaltung mit allerlei Klamauk. Erst zum Schluss hin wird die Stimmung auch einmal etwas ernsthafter, was dann jedoch wieder einige Längen zur Folge hat.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Fri 25 Mar 2016 15:48

Inhalt

Chokotto Sister (im japanischen Original: ちょこッとSister, "Ein wenig Schwester") handelt von einem japanischen Studenten, der ganz unverhofft zu einer kleinen Schwester kommt.

Haruma Kawagoe ist ein freundlicher, sonst aber eher unauffälliger Charakter. Er lebt allein in einem Apartment in einem Mietshaus, und wenn er nicht mit seinem Studium beschäftigt ist, geht er verschiedenen Gelegenheitsjobs nach. Als Einzelkind aufgewachsen, hatte er sich in seiner Kindheit eine kleine Schwester gewünscht, diesen Wunsch jedoch längst wieder vergessen. Aber nun klopft es plötzlich am Weihnachtsmorgen an sein Fenster, und als er schlaftrunken hinausschaut, befindet sich dort eine junge Frau mit roter Zipfelmütze, die auf einem futuristischen Gefährt durch die Luft schwebt, behauptet, sie sei der Weihnachtsmann, und ihm einen großen Sack mit seinem Weihnachtsgeschenk in die Hand drückt. Haruma weiß kaum, wie ihm geschieht, aber als er den Sack öffnet, befindet sich darin ein niedliches Mädchen, das ihm erklärt, von jetzt ab seine Schwester zu sein.

Weil sie bei bei jeder für sie neuen Situation zunächst in ihrem "Leitfaden für kleine Schwestern" nachschauen muss, gibt Haruma ihr den Namen "Choko", was von dem japanischen Wort あんちょこ (anchoko) für solch einen Leitfaden abgeleitet ist. Und so beginnt für ihn ein neuer Lebensabschnitt - denn von nun an muss er sich sorgsam um seine neue Schwester kümmern, gerade so, wie er es vor vielen Jahren einmal als kleiner Junge angekündigt hat...

Englische Übersetzungen von Chokotto Sister gibt es beispielsweise hier oder hier, und den Anime kann man sich z. B. hier oder hier ansehen.

Meine Meinung

Nach dem reichlich surrealen Beginn dieser Geschichte entwickelt sich der weitere Handlungsverlauf ziemlich realistisch, und erst ganz am Schluss wird es dann wieder magisch. Haruma und Choko erleben allerlei alltägliche Begebenheiten, und besonders für die weltfremde Choko ist es manchmal nicht ganz einfach, sich zurechtzufinden. Aber zumeist handelt es sich bei Chokotto Sister um eine heitere und unbeschwerte Geschichte, die hin und wieder auch ernsthafte Themen wie Tod und Trennung in den Mittelpunkt stellt.

Die Figuren machen freilich einen etwas linearen Eindruck, sind aber dafür sehr sympathisch dargestellt. Haruma als fürsorglicher großer Bruder sorgt zumeist umsichtig für den unerwarteten Familienzuwachs, während Choko als naive und arglose, aber dabei herzensgute kleine Schwester Sonnenschein in das Leben der Menschen in der Umgebung bringt. So ist es nicht verwunderlich, dass sie rasch die Herzen aller derer gewinnt, die mit ihr zu tun haben.

Der Anime stellt einige Begebenheiten etwas anders dar, erzählt aber im Wesentlichen die gleiche Geschichte mit dem gleichen Ergebnis. In den späteren Episoden spielt das übernatürliche Element dort eine größere Rolle als im Manga. In beiden Versionen jedenfalls ist Choko zum Knuddeln, und das ist auch der entscheidende Grund, sich diese Geschichte anzusehen.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Sat 26 Mar 2016 09:10

Inhalt

Futari Ecchi (im japanischen Original: ふたりエッチ, sinngemäß: "Zwei Personen haben Sex") handelt von einem jungen japanischen Ehepaar - und zwar, wie der Titel es bereits deutlich macht, in erster Linie von dessen Liebesleben.

Yura und Makoto Onoda sind frisch verheiratet; allerdings haben beide bis zur Eheschließung noch keinerlei sexuelle Erfahrungen gesammelt. Auch wenn sie sich erst vor kurzer Zeit kennen und lieben gelernt haben, empfinden sie intensive Gefühle und starke Anziehung füreinander. Trotz mancher Hindernisse lernen sie durch Ausprobieren und Experimentieren allmählich, ihre Zuneigung auch körperlich zum Ausdruck zu bringen. Dabei sind ihnen allerlei Ratschläge und Empfehlungen von Freunden und Verwandten mal mehr, mal weniger behilflich.

Englische Übersetzungen von Futari Ecchi gibt es beispielsweise hier oder hier.

Meine Meinung

In dieser Serie geht es zentral um ein einziges Thema: Sex. Was Futari Ecchi aber aus der großen Menge von zumeist ziemlich plumpen, gleichförmigen und daher letztlich oft reichlich langweiligen Sexgeschichten in so manchem anderen Manga unterscheidet, ist die einfallsreiche Darstellungsweise, die hier gewählt wurde. Denn hier wird nicht einfach nur ein Paar beim Sex gezeigt, obwohl natürlich die Sexszenen den bei weitem überwiegenden Teil der Handlung ausmachen. Aber in jedem Kapitel gibt es zusätzlich Hintergrundinformationen zum aktuellen Themenpunkt, die in allerlei Diagrammen, Tabellen und Statistiken präsentiert werden. Und diese Zusammenstellung von nackter Haut und theoretischen Erörterungen macht den eigentlichen Reiz der Serie aus.

Die Sexszenen sind eindeutig und lassen an Offenherzigkeit nichts vermissen; bei aller Deutlichkeit wird die Darstellung aber nicht pornographisch, denn anders als bei Hentai-Manga sind die Genitalien nicht zu sehen. Anstelle der in anderen Geschichten gerne verwendeten Technik der "unsichtbaren Geschlechtsorgane" ist hier dem Autor jedoch etwas ebenso Originelles wie Erheiterndes eingefallen: wenn es sich nicht vermeiden lässt, dass ein Penis ins Bild rückt, verwandelt er sich regelmäßig in eine Banane.

Der reichlichen Menge an nackten Tatsachen zum Trotz ist die Moral, die hier zum Ausdruck kommt, recht konservativ: Yura und Makoto warten mit ihren ersten sexuellen Erfahrungen bis zur Ehe und bleiben einander dann unbeirrbar treu; und auch wenn sie im Verlauf der Handlung der einen oder anderen Versuchung ausgesetzt sind, praktizieren sie einen rein monogamen Lebensstil. Das hindert sie aber nicht im Geringsten daran, ganz ohne Prüderie die Freuden der Liebe miteinander immer wieder aufs neue intensiv auszukosten. Yura ist zwar zunächst eher zurückhaltend und schüchtern, lässt diese anfänglichen Hemmungen aber bald hinter sich. Makoto hingegen zeigt häufig ein typisch männliches (= dümmliches) Verhalten und muss verschiedentlich erst von Yura auf den richtigen Weg gebracht werden, um seine Frau - im Bett wie außerhalb - zufriedenstellen zu können; aber trotz gelegentlicher unanständiger Tagträumereien betrügt er sie niemals.

Ungeachtet dieser eher konservativen Einstellung, die in der Partnerschaft zwischen Yura und Makoto zum Ausdruck kommt, verzichtet Futari Ecchi aber gänzlich auf Moralpredigten und den erhobenen Zeigefinger; es kommen gelegentlich in der Geschichte auch promiskuitive Paare wie Yuras jüngere Schwester Rika Kawada und ihr Freund Taku Yamada vor, die nichts dabei finden, nebenher Affären mit immer wieder wechselnden Partnern einzugehen. Welches Paar dann letzten Endes den glücklicheren Eindruck macht, bleibt dem Leser überlassen.

Wer sich also am überreichlichen Vorkommen nackter Haut nicht stört und das Thema Sex einmal von einer weniger gewohnten Perspektive aus betrachten möchte, findet hier eine Geschichte mit zumeist recht simplem Inhalt, aber dafür in einer wirklich originellen Verpackung.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Mon 28 Mar 2016 10:00

Inhalt

Mimi Wo Sumaseba (im japanischen Original: 耳をすませば, "Wenn man aufmerksam zuhört") handelt von den Erlebnissen einer japanischen Mittelschülerin.

Die vierzehnjährige Shizuku Tsukishima liebt Fantasiegeschichten; in ganzen Stapeln leiht sie sich bei verschiedenen Bibliotheken derartige Bücher aus. Als eines Tages ihr Blick auf die Büchereikarten fällt, bemerkt sie, dass ein Name auf sämtlichen Karten eingetragen ist: ein gewisser Seiji Amasawa hat sich alle diese Bücher ebenfalls ausgeliehen, die Shizuku interessant findet. Während sie noch darüber nachdenkt, was für ein Mensch dieser Seiji wohl sein könnte, trifft sie an ihrer Schule einen ihr bisher unbekannten Jungen aus derselben Jahrgangsstufe, mit dem sie mehrfach Streit anfängt, weil sie sich über seine spitzen Bemerkungen ärgert. Jedenfalls kann sie diesen unmöglichen Kerl nicht ausstehen. Und dann fällt ihr in der Bahn eine schwarze Katze auf, die offenbar genau weiß, an welcher Station sie aussteigen muss. Neugierig folgt Shizuku der Katze und entdeckt dabei einen mysteriösen Geschenkeladen...

Englische Übersetzungen von Mimi Wo Sumaseba gibt es beispielsweise hier oder hier, und den Anime kann man sich z. B. hier oder hier ansehen.

Meine Meinung

Shizukus Leidenschaft für Feen und Zauberer zum Trotz ist Mimi Wo Sumaseba eine recht realistische Geschichte; magisch wird es hier nur dann, wenn die Protagonistin ins Träumen gerät oder bei ersten schriftstellerischen Versuchen ihrer Phantasie freien Lauf lässt. Stellenweise ist der Handlungsverlauf freilich recht vorhersehbar. Weltbewegende Ereignisse oder spannende Dramatik finden sich hier zwar nicht; aber es gelingt diesem Manga gut, die Magie des Alltags im äußerlich eher unauffälligen Leben eines heranwachsenden Mädchens darzustellen. Shizuku befindet sich genau auf der Schwelle zwischen der Kindheit und dem Beginn des Erwachsenwerdens, und gerade dieser Übergang wird hier in schlichten und doch ansprechenden Bildern eingefangen: die erste Liebe; einige komplizierte romantische Verwicklungen; und dazu die lebhafte (und manchmal etwas ausufernde) Phantasie der Heldin, die auch zunächst ganz unscheinbare Dinge in ein zauberhaftes Licht zu tauchen vermag.

Der Anime setzt die Geschichte mit einigen Veränderungen um und wandelt die Vorlage stellenweise deutlich ab; manche Aspekte der Manga-Version fallen dabei weg, während andere wesentlich ausführlicher entwickelt werden. Eine wichtige Rolle spielt hier die Musik: so erscheint Seiji anders als im Manga nicht als angehender Maler, sondern er möchte Geigenbauer werden, und Shizuku schreibt Liedtexte. Dieses gemeinsame Interesse bietet den beiden dann zahlreiche Gelegenheiten für musikalische Einlagen, was die Anime-Version zeitweilig wie einen Musikfilm anmuten lässt. Aber die zauberhafte Stimmung vor einem realistischen Hintergrund ist ebenso wie im Manga auch hier geschickt eingefangen worden.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Wed 30 Mar 2016 15:22

Inhalt

Monster Musume No Iru Nichijou (im japanischen Original: モンスター娘のいる日常, "Alltagsleben mit Monstermädchen") handelt vom Alltagsleben eines japanischen Studenten - unter einem Dach mit allerlei mythologischen Kreaturen.

Unfreiwillig wurde Kimihito Kurusu im Rahmen eines Austauschprogramms zum Gastgeber einer Lamia, eines Mischwesens aus Mensch und Riesenschlange. Schuld daran ist Mrs. Smith, die Koordinatorin des Programms, die das Schlangenmädchen namens Mīa bei der falschen Adresse ablieferte. Dennoch kümmert sich Kimihito aufmerksam um seinen Gast und hilft ihr dabei, sich in der menschlichen Gesellschaft zurechtzufinden, obwohl ihre Anwesenheit häufig genug unvorhergesehene Probleme für ihn mit sich bringt. Aber nachdem sich Mīa bei ihrem Gastgeber nun sehr wohlfühlt und auch rasch Zuneigung für ihn entwickelt, nutzt Mrs. Smith seine Gutmütigkeit schamlos aus. Weil Kimihito einfach nicht nein sagen kann, quartiert sie immer mehr Monstermädchen bei ihm ein: eine schusselige Harpye, eine stolze Zentaurin, eine aristokratische Meerjungfrau, eine hinterhältige Spinnenfrau, einen obskuren Todesengel - und überhaupt sämtliche Problemfälle, die sie anderswo nicht unterbringen kann...

Englische Übersetzungen von Monster Musume No Iru Nichijou gibt es beispielsweise hier oder hier, und den Anime kann man sich z. B. hier oder hier ansehen.

Meine Meinung

Monster Musume No Iru Nichijou präsentiert zwar in erster Linie Alltagsgeschichten, aber durch die speziellen Eigenschaften der auftretenden Monster bietet sich dabei die Gelegenheit für eine Menge an turbulentem Durcheinander. Die Monstermädchen unterscheiden sich nicht nur äußerlich stark voneinander, sondern haben auch sehr unterschiedliche Charaktereigenschaften, was im täglichen Zusammenleben oft genug für Konfliktstoff sorgt.

Der Autor hat offenbar eine Vorliebe für üppige Oberweiten, wie das Grafik-Design der meisten weiblichen Charaktere dieser Serie zeigt. Die überwiegend recht freizügigen Monstermädchen erhalten dann auch ausgiebig Gelegenheit dazu, ihre körperlichen Vorzüge zu präsentieren. Aber auch wenn der Humor in dieser Serie gelegentlich etwas gewagt ist, bleibt Kimihitos Unschuld stets unangetastet - obwohl sich seine Schützlinge des öfteren die größte Mühe geben, das zu ändern.

Hinter einer heiteren Geschichte mit allerlei lustigem Klamauk und reichlich schwellenden Brüsten verbirgt sich hier jedoch tatsächlich noch eine tiefsinnige und angesichts der aktuellen Lage der modernen Welt überaus wichtige Botschaft: wenn man auf Engstirnigkeit und Vorurteile verzichtet, etwas Freundlichkeit, gegenseitiges Verständnis und Einfühlungsvermögen aufbringt und bereit ist, auf die jeweilige Andersartigkeit seines Gegenübers einzugehen, dann ist es auch möglich, dass man ebenso wie hier die Angehörigen ganz unterschiedlicher Spezies mit anderen trotz verschiedener Eigenheiten, Vorlieben und Traditionen in Frieden und Freundschaft zusammenleben kann.

Der Anime hält sich zumeist eng an seine Vorlage; nur die Reihenfolge mancher Episoden ist verändert worden. So lernt das Schleimmonster Sū in der Anime-Version wesentlich schneller sprechen als im Manga. Aber davon abgesehen sind beide Versionen empfehlenswert, wenn man sich an etwas nackter Haut nicht stört und die Botschaft der Völkerverständigung gerne in einer humorvollen Aufmachung präsentiert bekommen möchte.

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Re: Bookworms Rezensionen

Post by Bookworm » Mon 04 Apr 2016 08:32

Inhalt

Binbou Shimai Monogatari (im japanischen Original: 貧乏姉妹物語, "Die Geschichte von den armen Schwestern") handelt vom täglichen Leben zweier Schwestern, die in Japan als Waisenkinder aufwachsen.

Die Mittelschülerin Kyō Yamada und ihre jüngere Schwester, die Grundschülerin Asu, wohnen in einem Apartment in einem heruntergekommenen Mietshaus. Ihre Mutter starb kurz nach Asus Geburt, während der Vater hohe Spielschulden anhäufte, dann plötzlich verschwand und die Mädchen allein zurückließ. Während Kyō sich bemüht, etwas Geld dazuzuverdienen, indem sie vor und nach der Schule Zeitungen austrägt, kümmert sich Asu um den Haushalt. Sorgfältig achtet sie auf die Sonderangebote in den Supermärkten, um sich wenigstens hin und wieder einen kleinen Luxus (wie ein Stück Fleisch zum Essen oder einen Besuch beim Sommerfest am örtlichen Schrein) leisten zu können. Doch gerade in schwierigen Situationen zeigt sich dann, dass sie in Notfällen auf die Hilfe von Nachbarn und Freunden zählen können.

Englische Übersetzungen von Binbou Shimai Monogatari gibt es beispielsweise hier oder hier, und den Anime kann man sich z. B. hier oder hier ansehen.

Meine Meinung

Binbou Shimai Monogatari macht manchmal einen ziemlich zuckersüßen Eindruck; die Charaktere wirken stellenweise zu nett, um wahr zu sein, und selbst der mürrische Hausbesitzer Genzō Hayashi kann sein gutes Herz nicht dauerhaft verstecken. Aber auch, wenn die Geschichte damit etwas rührselig daherkommt, sind die auftretenden Personen sympathisch gezeichnet; insbesondere Asu ist einfach zu niedlich. So kann man es den Schwestern dann auch gönnen, wenn sie hin und wider einen kleinen Erfolg in ihrem täglichen Kampf um ein halbwegs normales Leben erreichen.

Der Anime stellt den Handlungsablauf verschiedentlich etwas abgekürzt dar, leistet aber insgesamt gute Arbeit darin, die Manga-Serie überzeugend umzusetzen. Beide Versionen sind also empfehlenswert, wenn man sich in gefühlvoller Stimmung auch einmal etwas Sentimentaleres anschauen möchte.

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