[Diskussion] Bookworms Rezensionen

[Jo']

Beeindruckend Bookworm. Ich sollte das Forum mal zum lesen freischalten

Ich habe letztens

- Akuma to Love Song
- Remei no Arcana
- Kaichou no Maid-sama

so weit, wie vorhanden angelesen. Problem mit nahezu allen Manga ist dieses: es fängt spannend an, verliert irgendwann sein Thema und bezug zum Titel und ab dem 40 Kapitel rum beginnt es sich zu ziehen, wie Käääsefondue. Teilweise werden die abstrusesten Ereignisse ins Spiel gebracht. Naja, wir sollten auch nicht zu viel von Mangaka verlangen...

[Bookworm]

Freut mich, wenn Dir meine Besprechungen einigermaßen gefallen; falls Dir dabei etwas auffällt, was noch ergänzt werden sollte, dann lass es mich wissen.

Manchmal hatte ich den Eindruck, es hängt auch von der Erscheinungsweise ab, ob ein Manga das anfängliche Niveau aufrechterhalten kann; wenn ein Mangaka jede Woche ein neues Kapitel fertigstellen muss (so wie beispielsweise bei Kimi No Iru Machi oder The World God Only Knows), dann ist die Versuchung groß, auch einmal Füllsel einzufügen oder die Geschichte sich im Kreis drehen zu lassen, bis die nächste zündende Idee gefunden ist. Wer hingegen erst nach einem Monat das nächste Kapitel abzuliefern hat, dem bleibt mehr Freiraum für seine Kreativität.

Sind die drei genannten Manga prinzipiell lesenswert? Dann könnte ich sie meiner Liste hinzufügen. Allerdings bin ich momentan hinter meiner Planung etwas zurück; ein halbes Dutzend Besprechungen müsste ich noch fertigstellen, bevor ich wieder etwas neues anfange.

[Jo']

Ich hab nur die Menge überflogen - das ist das beeindruckende Ich hätte gar nicht den Nerv für andere so was zu verfassen. Ich hab auch nur einen Bruchteil davon selbst gelesen. Ich bin eher verzweifelt auf der Suche nach Geschichten ohne Schulkinder...


Die drei Manga sind Mädchen-Manga

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"Remei no Arcana" handelt von einer halb-verstoßenen Prinzessin, die mit dem Prinz eines feindlichen Reiches zweckvermählt wurde und es ergibt sich, dass die beiden Freundschaft schließen und Frieden herstellen wollen.

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Die beiden anderen handeln von Schulmädchen.

"Akuma to Love Song" ist anfänglich 'ne Ausgestoßene, weil sie eine kühle, offene Persönlichkeit hat - eigentlich sind alle Charaktere für ihr Alter viel zu eloquent und nahezu 'weise'. Also ein relativ absurdes Szenario.

Dies fällt mir immer deutlicher auf, das Erwachsene Mangaka ihre jungen Kinder-Charaktere mit viel mehr Erfahrung und Berechnung entwerfen, als wir es von Jugendlichen gewohnt sind. Wie auch immer, der "Akuma-Status" der anfänglich arg gepeinigten Protagonistin hatte sich recht schnell erledigt und nun hat sie Freunde und die Anzahl der Jungs, die sie umwerben ist bereits auf drei gestiegen... Jetzt geht es in Richtung ihre vermeintlichen Taumas und wie sie es bewältigen wird.

Hier stell ich mir die Frage, kann ein Lehrer mit Minderwertigkeitskomplexen einzelne Schüler in der Art ungeschoren behandeln?

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"Kaichou no Maid-sama" ist eher eine Komödie. Ich frage mich schon, wie ein Mädchen allein als "Präsident" eine Schule so kontrollieren und 'unterdrücken' kann. Es taucht nicht ein Lehrkörper in der Handlung auf. Naja und dann das absurde wieder: ein Typ, der gleichzeitig der "böse starke Junge" der Schule sein soll, aber der gleichzeitig auch der beste Schüler... steigt ihr magisch überall hinterher und errettet sie aus brenzeligen Situationen. Ihr mehr oder weniger im Verlauf 'allen' bekanntes Geheimnis ist, dass sie - gegensätzlich zu ihrem Pro-Feminismus in einem Maid-Café arbeitet, um Geld für die Familie zu verdienen.

[Bookworm]

Die Besprechungen sind über einen längeren Zeitraum hinweg entstanden; im Anime-, Manga- und Japan-Fan-Forum war ich ganz unverhofft zum Moderator der Manga-Sektion befördert worden, und weil dort sonst niemand Rezensionen dafür schrieb, fing ich eben damit an, so dass es wenigstens etwas in dieser Sektion zum Lesen gab. Ich rechne auch nicht damit, dass viele Leute das lesen wollen; ich schreibe eher für mich selbst. Wenn ich einen Manga gelesen habe, dann möchte ich gerne meine Gedanken dazu in Worte bringen, um das Leseerlebnis dadurch abzuschließen.

Inzwischen ist mir auch aufgefallen, dass viele der Manga, die ich lese, in erster Linie für eine weibliche Leserschaft verfasst wurden; aber diejenigen Manga, die hauptsächlich für Jungs gedacht sind, sind mir einfach häufig zu gewalttätig oder zu platt. Dann doch lieber etwas Romantisches mit einer weiblichen Heldin...

Geschichten ohne Schulkinder sind tatsächlich etwas schwierig zu finden; die Zielgruppe befindet sich offensichtlich zu einem beträchtlichen Teil in eben diesem Alter. In meiner Liste habe ich dafür an Geschichten mit erwachsenen Protagonisten: Ai Yori Aoshi sowie Ai-Ren und My Lovely Ghost Kana, was Du ja bereits kennst; Little House With An Orange Roof, das ich eher Lesern empfehlen möchte, die sich sonst gerne die Waltons oder Unsere kleine Farm anschauen; Oniichan Control, eine Inzest-Geschichte mit einer Psychopathin als Heldin; und schließlich einige Sachen, die sich auf der Grenzlinie zum Hentai bewegen: Yuria 100 Shiki, Glass No Megami, Ore Tama und Koibana Onsen, wobei mir letzteres davon am besten gefällt.

[Jo']

aber diejenigen Manga, die hauptsächlich für Jungs gedacht sind, sind mir einfach häufig zu gewalttätig oder zu platt. Dann doch lieber etwas Romantisches mit einer weiblichen Heldin...

Das sehe ich genauso. Obwohl interessanter Weise meine Erfahrung mit Mädchen, die im Teenager-Alter und gar Anfang Zwanzig sind, beim Text-Rollenspielen ist, dass sie geistig 'platt' sind. Oberflächig denken und schreiben - zwar teilweise ausgeschmückt, aber eben nur auf der Oberfläche.

Sobald meine Charaktere auf pubertäres Gehabe, oder dem Wunschdenken meiner deutschen Mitspielerin (die i.A. große Anime/Manga/Cosplay Fans sind), mein Charakter würde sich per 'Default' in ihren so überhaupt nicht liebenswert gespielten und somit unattraktiven Charakter verlieben, nicht eingehen sind sie überfordert - teilweise sogar regelrecht 'traumatisiert'.

Demgegenüber steht das höhere Niveau der Manga. Aber es kann ja auch sein, dass japanische Mädchen höher entwickelt sind?


Oder andersherum, es ist zu erkennen, wer wirklich etwas von Liebe, Gefühlen und Sex versteht, wer damit Erfahrung hat und wer nur so tut.

[Bookworm]

Du hast recht, die jugendlichen Charaktere sind allerdings des öfteren ihrem Alter voraus; schließlich sollen die Geschichten wohl auch etwas von der Lebenserfahrung des Autors transportieren. Mir fiel auch auf, dass insbesondere die Mädchen häufig als extrem schüchtern und zurückhaltend dargestellt werden; aber das hängt wohl mit der japanischen Tradition und dem dort üblichen Rollenbild zusammen.

Ob meine Vorliebe für Geschichten mit Schulmädchen daher rührt, dass diese Geschichten kaum eine Ähnlichkeit mit meinen eigenen Erinnerungen an die Schulzeit aufweisen? Oder bin ich einfach nicht richtig erwachsen geworden? Vielleicht liegt es aber doch bloß an den Schuluniformen...

Übrigens, wo findest Du gewöhnlich Deine Rollenspiel-Partner? Nachdem das AMJFF jetzt geschlossen wurde, habe ich meine bisherige Rollenspiel-Partnerin verloren (die übrigens auch nur halb so alt war wie ich), und daher hatte ich mir überlegt, vielleicht jemand neues zu suchen.

[Jo']

Mir fiel auch auf, dass insbesondere die Mädchen häufig als extrem schüchtern und zurückhaltend dargestellt werden; aber das hängt wohl mit der japanischen Tradition und dem dort üblichen Rollenbild zusammen.

Ich hab zwar nicht viel Erfahrung mit realen Japanerinnen, aber ich empfinde es genau andersherum, das in Manga die Mädchen extrem selbstbewusst, laut und aufdringlich sind. Äußerst sexuell freizügig, wo es der fan-boy-support benötigt, und extrem keusch/tsundere, wo es die Handlung zum 'Überleben' benötigt.

Übrigens, wo findest Du gewöhnlich Deine Rollenspiel-Partner?

Nahezu gar nicht.

Ich bin im RPGland.biz, dass ist aber zu 98% von Yaoi-Mädchen überrannt. Derzeit hat's sich ein bisschen normalisiert. Sollten die Nutzerangaben stimmen sind die Mädels gerade so ('zufällig'?) um die 18 bis 20 (also 'Volljährig' um ungestraft mit ihren 'Porno-RS' an der Moderation vorbeizukommen).

Wenn ich mir die Spiel-Beschreibungen durchlese, sträuben sich mir die Nackenhaare, schreiben können die Meisten scheinbar einigermaßen, aber mit der Tiefe und Phantasie hapert's doch gewaltig. So ab etwa 23-25 Jahre wird das inhaltliche Niveau besser.

Schlimmer noch, das allgemeine Durchhaltevermögen geht gegen Null.

Ich hatte eine wirklich geniale Spielerin auf Darkling-Niveau, die hat leider dem Spielen abgekündigt. Derzeit habe ich eine durchaus gute Spielerin dort.

Dann noch Animexx.de. Da habe ich jetzt nach vielen Monaten einen für eines meiner Spiele gefunden, der die Handlung schon mal deutlich weiter gebracht hat, als drei Mädels zuvor, die kaum länger als 5-10 Beiträge durchhielten.

[Jo']

"Glass no Megami" wäre in der Tat deutlich ansprechender, wenn der (oder die?) Mangaka auf die exzessiven, unnatürlich geformten Titten und das absurde explosiv dargestellte rumspritzen von vermeintlichen Körperflüssigkeiten verzichtet hätte. Es sind solcher Art völlig unnötiger Übertreibungen, die den Spaß an Manga verderben können.

[Bookworm]

Mizuki ist ein weiblicher Eigenname, also haben wir es hier offenbar mit einer Autorin zu tun. Die riesigen Brüste fand ich auch wenig anziehend (wobei ich aber sowieso den "Loli-Typus" vorziehe). Und die ganze Geschichte hätte man lieber gleich als Hentai präsentieren sollen, denn viel anderes als Sex kommt ohnehin nicht vor. Aber es kann eben nicht jeder Manga gut sein.

Ich hab zwar nicht viel Erfahrung mit realen Japanerinnen, aber ich empfinde es genau andersherum, das in Manga die Mädchen extrem selbstbewusst, laut und aufdringlich sind. Äußerst sexuell freizügig, wo es der fan-boy-support benötigt, und extrem keusch/tsundere, wo es die Handlung zum 'Überleben' benötigt.

Da war meine Formulierung wohl etwas ungeschickt. Selbstverständlich kommen in Manga sowohl der "Yumi-Typus" als auch der "Kana-Typus" reichlich vor.

[Jo']

Da gibt sich der Mangaka von "The World God only Knows" sozusagen richtig Mühe so viele unterschiedliche Mädchen-Typen darzustellen.


Es ist ja auch diese völlig unnatürlich Form der Brüste, bei der auch noch - um einen draufzusetzten - ständig die Knöspchen durch die knappen Hemdchen durchschauen...

Also mit dem Sex in "Glass" hab ich weniger das Problem, eher im Gegenteil. 99% der Anime/Manga die ich kenne scheinen schon in nahezu absurder Weise Zärtlichkeiten zu vermeiden, oder so zu tun als ob es sie überhaupt nicht gäbe.

Erinne mich nur an die zweite Staffel von "Hana yori dango" wo Tsukushi am Ende wohl angeblich schwanger sei... und ich mich als Zuschauer verwundert frage... wie das wohl passiert sein mag, da wir - wenn ich mich recht entsinne - nicht mal einen einzigen Kuss zwischen den Beiden zusehen bekamen.