Annoying Anime

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Jo'
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Re: Annoying Anime

Post by Jo' » Thu 18 Sep 2014 10:04

Bookworm wrote:das ist nicht nur verwirrend, sondern stiehlt dem Manga auch einiges von seinem Charme. Schließlich ging es doch gerade darum, dass hier zwei Partner (Computerspiel-Fanatiker und Putzteufelchen) erfolgreich waren, die zuvor in ihren jeweiligen sozialen Umgebungen als Versager betrachtet wurden, aber in ihrer Zusammenarbeit dann mehr erreichen konnten als andere.
Interessant, ich hab eher die Grundidee gesehen, sozial isolierter GalGe Spieler muss nun Mädels dazu bringen, das sie sich in ihn verlieben. In Elsie hatte ich mehr nur so'n "side-kick" gesehen, der eine mehr oder minder gute Begründung oder Entschuldigung für die Handlung gab.

Aber prinzipiell schließt sich hier der Kreis, es beginnt mit einer recht guten Idee, die in diesem Falle auch lange und gut in der Handlung erhalten blieb, aber sich dann auflöste und verlor. Letztendlich soltle es auch die dritte Anime Staffel nicht mehr geben. Warum es aber so viele Staffeln von "Da Capo" gibt ist im Vergleich dazu noch rätselhafter. Entspricht aber vermutlich der Zielgruppe. Jugendliche wollen vermutlich einfach nur seicht beschäftigt werden.
Bookworm wrote:Natürlich hätte Tenri besser zu ihm gepasst - aber beide waren Außenseiter in der Gesellschaft und wären es auch zusammen geblieben. Mit Chihiro lässt sich Keimas Weiterentwicklung besser illustrieren: er entscheidet sich für ein Mädchen, das mit beiden Beinen auf dem Boden der Wirklichkeit steht, und ist damit endgültig mitten in der realen Welt angekommen.
Es kommt halt aus heiterem Himmel. Es gibt - wie so häufig in Anime-Geschichten dieser japanischen Kultur überhaupt keine Anhaltspunkte, das Keima sich aus einem guten Grund für Chihiro interessiert.

Erinnert mich an die 2. Staffel von "Hana Yori Dango" (Realverfilmung) wo Tsukushi am Ende auf einmal schwanger sein soll, obwohl sie kaum mal dabei gezeigt wurden, Händchen zu halten. Im Japanischen überspringt mal wohl einfach gewisse Dinge.

Oder "Love Hina", wo die Intention in Komik liegt, Keita und Naru können nicht zusammen sein, weil es das Ende der Serie bedeutete und ja auch letztendlich war. Aber ebenfalls gab es keinen Grund, warum die beiden überhaupt zusammen sein sollten, da sie nicht zueinander passen. Die reine Anwesenheit von Mutsumi hat diese Unstimmigkeit sogar als Inhalt. Die Logik oder Philosophie warum in der Handlung die Protagonisten oft Beziehungen anstreben - bis zum Fanatismus - obwohl glasklar ist, diese Beziehung kann nicht glücklich werden/sein, hat sich mir auch nie erschlossen.

Gerade bei den Japanern, wo Zwangsverheiratung immer noch vorkommen soll, hätte ich erwartet, dass man Geschichten schreibt, in denen es um glückliche Beziehungen geht. Aber viele Geschichten gehen gerade darum Beziehungen zu verhindern. i.d.R. als Komödie. "Kimi ga nozumo eien" ist da - dankbarer Weise - eine der wenigen Ausnahmen. Haruka begreift, dass Takayuki nicht der richtige für sie ist.

Die Frage ist aber auch, welche Manga/Anime bekommen wir nicht zu sehen, weil sie nicht lizensiert werden und auch nicht als Fan-Sub/Übersetzung den Weg zu uns finden?!

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Re: Annoying Anime

Post by Bookworm » Fri 19 Sep 2014 08:30

Jo' wrote:Oder "Love Hina", wo die Intention in Komik liegt, Keita und Naru können nicht zusammen sein, weil es das Ende der Serie bedeutete und ja auch letztendlich war. Aber ebenfalls gab es keinen Grund, warum die beiden überhaupt zusammen sein sollten, da sie nicht zueinander passen.
Bei Love Hina sehe ich eine ganz ähnliche Situation wie beim Schluss von TWGOK - allerdings ist hier der Schluss im allmählichen Verlauf der Handlung wesentlich besser vorausgeplant und begründet. Natürlich hätten Mutsumi oder auch Shinobu eindeutig besser passende Partnerinnen für Keitarō abgegeben. Aber dann hätte er sich nicht mehr weiterentwickeln müssen - diese beiden hätten ihn einfach so akzeptiert und geliebt, wie er ist. Die launische und anspruchsvolle Naru stellte hingegen eine deutlich größere Herausforderung dar: um ihr Herz zu gewinnen, musste er über sich hinauswachsen und von einem wohlmeinenden, aber planlosen und schusseligen Jugendlichen zu einem verantwortungsbewussten, zuverlässigen und tatkräftigen - wenn auch immer noch etwas ungeschickten - Mann heranreifen. Nur Naru konnte ihn dazu bringen - deswegen war sie letzten Endes die beste Wahl für ihn, auch wenn er mit einer der beiden anderen sicherlich ein leichteres und entspannteres Leben hätte führen können.

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Re: Annoying Anime

Post by Jo' » Fri 19 Sep 2014 10:10

Bookworm wrote:Aber dann hätte er sich nicht mehr weiterentwickeln müssen - diese beiden hätten ihn einfach so akzeptiert und geliebt, wie er ist. Die launische und anspruchsvolle Naru stellte hingegen eine deutlich größere Herausforderung dar: um ihr Herz zu gewinnen, musste er über sich hinauswachsen
Dies hinterlässt von meinem Standpunkt aus einen gewissen bitteren Beigeschmack.

Während es für einige Menschen sicher nicht von Nachteil sein mag, "über sich hinauszuwachsen", sehe ich diese Art Gedankengut als bedenklich an. Mir ist schon öfter aufgefallen, dass in Anime Charaktere nicht sein dürfen, wie sie sind. Sie haben gefälligst anders sein. Ihre eigenen Interessen und Präferenzen zurückstellen - am besten ganz ablegen und sich einzugliedern (ich rede jetzt nicht von diesen kindisch nervenden Asozialen). Dies ist ja wohl auch de facto japanische Arbeitsmoral. Wer nicht an den Saufgelagen nach der Arbeit teilnimmt, ist nicht Teil der Arbeitsgruppe, kann ergo also auch nicht gut arbeiten und passt also nicht dazu.

Genau das ist der Punkt, warum ich bezweifle, dass solche Menschen real glücklich in ihrem Leben sein können. Da sie sich sich selbst verweigern. Sich 'verbiegen', um anderen gefällig zu sein. Ich habe schon öfter gehört, dass deutsche Mädchen/Frauen in einer Beziehung glauben, ihren Partner 'verändern' zu können. z.B. auch solche, die geschlagen werden und in dieser Beziehung bleiben - was zunächst paradox anmutet. Zwei meiner Ex-Freundinnen waren eifersüchtig auf meine Hobbies. Ein bisschen Sympathie ist nicht ausreichend in meiner Erfahrung.


Keima ist einer der wenigen Protagonisten, die sehr eigenwillig sind und ein Hobby haben. Etwas worin sie gut sind. Die ganze Handlung basierte initial auf Keima's Fähigkeit, die Herzen von 2D Mädchen erobern zu können. (In diesem Sinne war es von Dokorou eigentlich gewagt, ihm in der Klasse die Konsolen wegzunehmen - aber das nur als weiterer Widerspruch am Rande.) Am Ende spielt er ja auch wieder. Nur wenn sein "Geständnis" Chihiro gegenüber als "Weiterentwicklung" gemeint war. Etwas das er zu tun hatte, um ein "richtiger Mensch" zu werden, dann folgt dies einer Gesellschafts-Moral, der ich nicht anhänge.

Mein Verständnis vom Begriff Liebe ist, jemanden kennen und akzeptieren. Üblicher Weise wird Liebe von Menschen als Anziehung und Mögen interpretiert. In dieser Hinsicht war Mutsumi Naru immer überlegen. Aber um die Harem-Komik zu wahren, ist Naru eh ausgeprägt "tsundere" und Mutsumi niedlich geistesabwesend. Das die Göttinnen sich alle zu Keima ausrichten ist ja auch unwahrscheinlich, ginge es nicht reinweg um ein Harem-Szenario, darum sind rationale Versuche der Interpretation meiner Meinung nach von Hause aus zum Scheitern verurteilt.
:keineahnung:
deswegen war sie letzten Endes die beste Wahl für ihn, auch wenn er mit einer der beiden anderen sicherlich ein leichteres und entspannteres Leben hätte führen können.
Ist das nicht ein Widerspruch? Wollen viele Menschen nicht eigentlich ein friedliches Miteinander? Mal ganz abgesehen davon das Keita sein Glück darin fand, wie der Archeologe sein eigenes Ding zu machen, was der ganzen Philosophie einer harmonischen Beziehung mit Naru noch eins reinwürgt.
:flirt:

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Re: Annoying Anime

Post by Bookworm » Sat 20 Sep 2014 09:12

Deine Bedenken kann ich durchaus nachvollziehen - es ist tatsächlich fragwürdig, ob es in jedem Fall ein Ideal sein kann, einen Menschen mit individuellen Eigenheiten so an die Gesellschaft anzupassen, dass er darin "funktionieren" kann. Aber eine derartige Konformität wird nicht nur in Japan gern gesehen.

In TWGOK verändert sich Keima dahingehend, dass er schließlich ein reales Leben entwickelt, mit intakten Beziehungen zu realen Menschen, und die Computerspiele nur noch als Hobby betreibt - und nicht mehr als Lebensinhalt. Er behält zwar eine gewisse persönliche Eigenheit, ist aber prinzipiell in die Gesellschaft integriert worden. Ähnlich verläuft die Geschichte auch in Love Hina: aus dem schusseligen Versager, der die Aufnahmeprüfung nicht schafft und für die Gesellschaft unnütz ist, wird zum Schluss ein tüchtiger Archäologe, der einen Studienabschluss der renommiertesten Universität des Landes besitzt.

Hier wird als Ideal präsentiert, dass ein Mensch sich darum bemühen sollte, sich ein- und anzupassen, um dann gesellschaftlich anerkannt und erfolgreich zu sein. Mein Ideal ist das freilich genau so wenig wie deines - letztlich habe ich mich persönlich dafür entschieden, mich aus einer Gesellschaft weitgehend zurückzuziehen, die Konformität und Anpassung verlangt, und meine sozialen Kontakte dementsprechend auf ein Minimum zu reduzieren, um nach meinen eigenen Prinzipien leben zu können (freilich hat auch meine schlechte Gesundheit erheblich dazu beigetragen). Aber ein derartiger Lebensentwurf, sich als Einsiedler zurückzuziehen und Kontakte nach außen möglichst zu vermeiden, ist in extremer Form andererseits für die wenigsten Menschen gangbar oder auch nur wünschenswert.

Mir gefallen daher Manga, die ausdrücklich Vielfalt akzeptieren und die Unterschiede zwischen den Charakteren als etwas Positives und Wünschenswertes herausstellen, so wie beispielsweise Monster Musume No Iru Ichijou (eher humorvoll) oder Centaur No Nayami (eher ernsthaft). Die Angehörigen der unterschiedlichen Spezies müssen dort ihre Eigenheiten nicht aufgeben, sondern Verständnis und Einfühlungsvermögen entwickeln, um miteinander auszukommen. Das erscheint mir als Ideal doch erstrebenswerter im Vergleich zur Einpassung in gesellschaftlich vorgegebene Schablonen.

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Re: Annoying Anime

Post by Jo' » Sat 30 Dec 2017 21:21

Nachdem ich mich vor einigen Jahren an Anime "überguckt" habe und auf Japanische "real-Serien" umgesteigen war und jetzt dieses Thema überfliege, wird mir noch mal bewusst, wie anders reale Serien im Vergleich zu Anime sind - in Japan selbst! In den "realen" (also mit phyischen Schauspielern) Serien geht es oft um "Aussenseiter", die genau im Gegensatz zum Anime ihre besondere Rolle als positiven Beitrag einbringen. Z.B. in ineffektiven Firmen, schräge Detektive oder Staatsanwälte.

Auch ist die Sprache auf einem höheren Niveau. Die "oishii" Momente sind auch mit dabei, aber deutlich dezenter und weniger.

Was noch auffällt, ist, dass körperliche Intimität nahzu nicht existent in japanischen Serien ist. Zumindest jenen, die auf Kissasian zu finden sind. Ähnlich, wie in Anime, sind offensichtliche zärtliche Beziehungen Mangelware.

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Re: Annoying Anime

Post by Bookworm » Tue 02 Jan 2018 14:53

Jo' wrote:Auch ist die Sprache auf einem höheren Niveau. Die "oishii" Momente sind auch mit dabei, aber deutlich dezenter und weniger.
Im Gegensatz zu Zeichentrickfiguren brauchen reale Schauspieler gewöhnlich keine Karikaturen darzustellen - da fällt in Sprachwahl, Mimik oder Gestik manches an Übertreibungen weg.
Jo' wrote:Was noch auffällt, ist, dass körperliche Intimität nahzu nicht existent in japanischen Serien ist. Zumindest jenen, die auf Kissasian zu finden sind. Ähnlich, wie in Anime, sind offensichtliche zärtliche Beziehungen Mangelware.
Das scheint allgemein in Ostasien so üblich zu sein; offenbar wird der Austausch von Zärtlichkeiten als so privat empfunden, dass er in der Öffentlichkeit nicht zu sehen sein sollte. Hier bei uns liegt es inzwischen schon sechzig Jahre zurück, dass man es noch skandalös fand, wenn sich ein Paar auf offener Straße küsste...

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Re: Annoying Anime

Post by Jo' » Wed 03 Jan 2018 12:48

Bookworm wrote:
Tue 02 Jan 2018 14:53
Im Gegensatz zu Zeichentrickfiguren brauchen reale Schauspieler gewöhnlich keine Karikaturen darzustellen - da fällt in Sprachwahl, Mimik oder Gestik manches an Übertreibungen weg.
Ich vermute es liegt auch daran, dass Anime nachträglich vertont werden. Dort besteht - meines Wissens nach - keine Möglichkeit, peinliche Ausdrucksweisen großartig verändern zu können. Während es realen Schauspielern bereits bei den Aufnahmen auffällt, wenn sie sich gegenüber Dinge sagen sollen, die irgendwie komisch sind oder man normalerweise nicht sagen wurde. Ich habe das auch gelegentlich bei meinen Hörpsielen - wo der Text ja durchaus geändert werden kann - dass Sprecher mal auf misslungene Grammatik oder zu "förmliche" Wortwahl hinweisen und Alternativen vorschlagen.
Jo' wrote:Das scheint allgemein in Ostasien so üblich zu sein; offenbar wird der Austausch von Zärtlichkeiten als so privat empfunden, dass er in der Öffentlichkeit nicht zu sehen sein sollte. Hier bei uns liegt es inzwischen schon sechzig Jahre zurück, dass man es noch skandalös fand, wenn sich ein Paar auf offener Straße küsste...
Ich hab neulich diese Parodie gesehen. Eine co-Produktion zwischen Süd-Korea und den USA, wo ein amerikanisches Fan-Girl in die "K-Drama Traumwelt" geworfen wird. Wie sie ihrem Vater zuvor versucht zu erklären, wie WICHTIG und anders der Kuss am Ende eines romantischen K-Dramas wäre :laughing: In der Tat hat ja nahezu jeder Film der westlichen Welt eine obligatorische Bettszene.

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Re: Annoying Anime

Post by Bookworm » Fri 05 Jan 2018 09:43

Wenn wir uns alte Spielfilme ansehen, dann stellt ein Kuss das Äußerste an Intimitäten dar, was damals auf der Kinoleinwand gezeigt werden durfte. Und auch das Küssen war noch reglementiert - in den USA gab es zeitweilig eine Vorschrift, dass ein Film-Kuss nicht länger als drei Sekunden dauern dürfte. Sex-Szenen wären undenkbar gewesen, erst recht, wenn es sich bei den Beteiligten (noch) nicht um ein Ehepaar heiratete, und sie wurden deshalb, wenn überhaupt, dann nur verschämt angedeutet. Wie es aussieht, befindet sich das sittliche Empfinden in Ostasien jetzt etwa an dem Punkt, den unsere westliche Gesellschaft vor einem halben Jahrhundert verlassen hat. Mal sehen, was die Zukunft bringt...

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Re: Annoying Anime

Post by Jo' » Fri 05 Jan 2018 12:20

Abgesehen von der Pornographie. Die ist teilweise wiederum extrem. Vermutlich ähnlich, wie die plumpen bayrischen Sexfilme aus den 70ern. Wo etwas unterdrückt wird, findet es hintenherrum um so extremere Ausuferung...?

Es gibt schon ein paar japanische Serien, wo Paare mehr Leidenschaft zeigen. Und mir fällt "Tokyo Decadence" ein, den ich seiner Zeit bei uns im Fernsehen sah. Ich glaub war relativ beeindruckt - kann aber auch "Tanpopo" gewesen sein, welcher den Eindruck hinterlassen hat. Wobei, die Szene mit den Spaghetti im Restaurant, das hatte schon was *lach*

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Re: Annoying Anime

Post by Bookworm » Sun 07 Jan 2018 11:05

Jo' wrote:Abgesehen von der Pornographie. Die ist teilweise wiederum extrem.
Gerade bei der japanischen Pornographie fällt mir doch die dort vorherrschende absurde Verklemmtheit auf: es dürfen zwar die hemmungslosesten Perversionen präsentiert werden - aber bitte nur mit Mosaiken. :rolleyes:
Jo' wrote:Und mir fällt "Tokyo Decadence" ein, den ich seiner Zeit bei uns im Fernsehen sah.
Bei Tokyo Decadence ist die Situation wohl etwas anders - das ist schließlich im Gegensatz zu den Unterhaltungsserien ein Film mit künstlerischem Anspruch und gesellschaftskritischer Aussage. Ähnlich wie zuvor schon Im Reich der Sinne lässt sich das wohl als Ausdruck der Geisteshaltung einer kleinen Gruppe von Intellektuellen verstehen, die ihrer Zeit und der sie umgebenden Gesellschaft deutlich voraus sind. Aber für die typischen Einstellungen und Empfindungen der gesellschaftlichen Mehrheit sind die simplen Unterhaltungsfilme meiner Meinung nach doch charakteristischer.
Jo' wrote:Wobei, die Szene mit den Spaghetti im Restaurant, das hatte schon was *lach*
Das mit den Nudeln müsste Tanpopo gewesen sein. Tokyo Decadence konzentriert sich eher auf harten Sadomasochismus.

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