Beweise habe ich für dieses Weltbild nicht, somit ist es rein spekulativ. Jedoch gefällt es mir persönlich von allen mir bekannten Weltbildern (religiös, wissenschaftlich, atheistisch etc.) am besten. Da es zum einen mich nicht zu einen sinnbefreiten bio-chemischen Zufall macht oder mich andersweitig irgendwelchen "Mächten" unterwirft, auf deren Gnade ich dann angewiesen wär. Also zum anderen mir die Macht gibt, mein Leben zu bestimmen (auch wenn ich nicht immer in der Lage bin, es so effizient zu gestalten, wie ich's gern hätte, aber Glaubenssysteme [s.u.] sind halt auch mächtig.)
Ich bin - nach gut 16 Jahren - wieder dabei, diesen unkonventionellen Ansatz erneut zu verinnerlichen, weil er so - wie wäre ein gutes deutsches Wort dafür? So "evasiv", so ist, so schwerr zu fassen zu sein scheint - dieses Vergessen, wie der "Mechanismus des Erschaffens" funktioniert. Seth hat das damals ein "Camouflage System" genannt. Eins System das sich vor uns selbst "tarnt".
Bookworm wrote: ↑Fri 02 Oct 2020 09:30
Seltsam, dass dann die meisten Existenzen, menschlich oder nicht, oft genug genau das Gegenteil von ihren Wünschen erleben. Und gerade das Negative tritt gerne mit einer besonderen Intensität auf - als ob dieses Dasein geradezu dafür kreiert sei, möglichst viel Leid durchzustehen. Den "Himmel", wie ihn viele Glaubenssysteme sich vorstellen, halte ich für zweifelhaft. Aber die "Hölle" haben wir genau hier.
Das ist genau die Macht der Glaubenssysteme, obwohl wir in der Lage wären, diese "neutralisieren", bzw. aus ihnen auswählen zu können, da wir die Freiheit haben (sollen), uns entscheiden zu können, welchen Glaubenssätzen wir davon anhängen wollen.
Und mit "Glauben" ist hier nicht ein Glaube an Gott gemeint, sondern es sind eien Art von "schöpferischen Leitsätzen". Ob wir z.B. glauben, das man "im Alter" körperlich gebrechlicher wird. Oder das bestimmte Lebensmittel "gut" und "gesund" für uns sind, während andere "schlecht" und "ungesund" sind. Oder, das wir nicht das tun können, was wir wollen, weil andere Menschen uns daran hindern (auch in Form von Gesellschaftsstrukturen, Gesetzen, Zuneigungen, Etiquetten etc.), das Schwerkraft uns am Boden hält...
Alles in dieser Dimension basiert auf Glaubenssätze aus einer handvoll Glaubenssystemen, nach denen wir unsere Realität schon fast nicht mehr aktiv kreativ erschaffen, sondern uns passiv dananch richten.
Das Glaubenssystem des Dualismus (polarisieren a la gut/schlecht) ist Teil der meisten anderer Glaubenssysteme. Als Menschen haben "wir" eine fast schon faszinierende Tendenz uns Selbst schlecht zu machen! Das geht praktisch im Minutentakt. Jedes kleine "Ach, Mist, was hab ich denn da schon wieder gemacht.", "Oh, das ist aber so falsch.", "Ach ich bin ja so ungeschickt." usw.
Der Energie, die wir zu Schöpfung nutzen, ist es völlig schnuppe, ob wir uns gegenüber negativ oder positiv eingestellt sind, es erschafft komplett neutral, ohne Wertung. Wenn wir glauben, wir leben in einer Hölle auf Erden, dann: "Tadaaa!" erschaffen wir uns was? Genau, unsere eigene persönliche "Hölle auf Erden".
Und so kommen auch die "Opfer" und "Täter" zu stande. Hält man sich für ungeschickt, hat man Angst (nachts) allein rauszugehen; hat man Angst vor Strahlung; vor Bienen, die einen stechen könnten; dass einem der mond auf den Kopf fällt; hält man sich für unfähig seine Aggressionen kontrollieren zu können... (was auch immer)
Oder wie ich: das Politik korrupt ist, Kapitalismus das falsche System ist. Die meisten Leute mir auf die Nerven gehen. Damit erschaffe ich Kraftfelder, Potentiale, die passende Ereignisse dazu anzieht. Dankbarer Weise nähre ich in mir auch "Gegenkräfte", die mich auch sehr viel freundliche Leute erleben lässt.
Das kann so trivial sein, wie ein kleines stolpern (als leichtes temporäres "Opfer"), gesteigert durch, dass wir etwas fallen lassen und ein Glas zerbricht, Essen auf den Teppich platscht, man sich eine Wunde schüft, gar einen Knochen bricht, ins Krankenhaus muss, sich dort eine zusätzlich Infektion holt, dort alle unfreundlich sind, etwas geklaut wird...
Hinzukommt, dass Negatives für viele etwas faszinierendes hat. Man konzentriert sich drauf! "Wie konnte das nur passieren?", "Warum immer ich?!" (unter geübter Ausblendung, dass man es selbst durch seine Konzentration auf das Negative nährt und effizient wieder und wieder in allen möglichen Varianten erschafft - so kreativ und mächtig sind wir! Nur - wie Du sagst - dass es nicht das ist, was wir meist wollen, weil uns Spaß doch viel mehr Freude bereitet.
Jedoch tolle Dinge genießen wir kurzfritig und lassen sie dann sogleich wieder los: Ein gutschmeckendes Essen, ein süßer Augenblick in der Natur, ein gutes Buch, ein freundliches Lächeln auf der Straße, ein hilfreicher Nachbar etc. Doch den Schmerz im Arm, den Kratzer im Autolack, den unfreundlichen Typen vorhin beim Bäcker, den Hundehaufen auf dem Weg - an solcherlei Dinge können Menschen sich tagelang ergötzen.
So macht man sich eine Hölle, ganz einfach.
Wir sollen aus Energie bestehen. Diese Energie kann unsere Persönlichkeit (nahezu beliebig) lenken/verwenden, um unseren Körper zu gestalten, unsere physische Realität in jedem noch so kleinsten Atom zu erschaffen, die Dinge die wir tun, denen wir nachgehen. Es sind die Entscheidungen, die wir treffen: huldigen wir die leidigen Dinge unter denen wir zu leiden scheinen oder fröhnen wir den Gelüsten, die uns vermeintlich glücklicher machen.
Da wir die Freiheit haben und ja auch "negative" Erlebnisse uns etwas lehren können, muss man sich einfach nur bewusst sein, dass was andere erschaffen allein deren Angelegenheit ist. Was nicht heißt, das man nicht helfen dürfte, wenn man darum gebeten wird. Doch ist es auch interessant sich bewusst zu sein, dass es Fälle gibt in denen man versucht (ist), anderen ihre Fähigkeit ihre Realität selbst so zu erschaffen, wie sie es tun, abzusprechen. Im sinne von, "Der macht das nicht richtig." Damit wertet man den anderen Menschen ab.
Bookworm wrote: ↑Fri 02 Oct 2020 09:30
Das kommt mir doch sehr wie Wunschdenken vor - der Wunsch danach, dass letztlich niemand an irgendetwas schuld sein möge, so dass man der eigenen Verantwortlichkeit für das, was man hier anrichtet, entkommen kann; dass es das Negative letztlich gar nicht geben, oder dass es wenigstens in etwas Größerem, Positiven, verschwinden möge;
Möglicherweise ist es Wunschdenken. Auf der anderen Seite wertest Du es weiterhin. Wenn das sog. "Bewusstsein des All-Einen" (und wir als Teil davon) letztendlich darin lediglich zwei unterscheidliche Formen das Daseins oder Erfahrungen ohne weitere Wertung sehen... Sollte daraus ein Trauma entstehen, das sogar über den physischen Tod hinaus anhält - und so was halte ich für sehr wahrscheinlich, wenn ich nach Berichten von Nahtod- oder Außerkörperlichen Erlebnissen gehe (Muldoon, Monroe, Moody) - kann jeder "offensichtlich" auch darüber hinwegkommen. Zumindest vertraue ich darauf.
Bookworm wrote: ↑Fri 02 Oct 2020 09:30
Wie schon gesagt, kommt mir das alles so vor, als ob hier versucht wird, einem absurden und leidvollen Dasein einen Sinn unterzuschieben, der das Ganze etwas leichter erträglich machen soll - also letzlich auch nichts anderes als das, was uns die verschiedenen Religionssysteme schon seit Jahrtausenden vorgaukeln wollen. Ich sehe keinen Anlass dazu, die Flucht aus der Realität mitmachen und mich in Spekulationen stürzen zu wollen.
Mag sein. Ich sehe nicht ein, warum ich meinem Leben von Hause aus solch einen negativen Beigeschmack geben soll, den manche dann als "Realismus" vor sich selbst rechtfertigen. Vor allem, wenn es offensichtlich wird, dass das sog. "Schlimme am Leben" von jedem selbst gemacht ist und kaum mehr als ein paar Handlungsentscheidungen davon entfernt, weniger "Hölle" und etwas mehr "Himmel" erleben zu können.
Unabhängig davon gibt es zu den konventionellen Religionen einen Unterschied: Eine Religion hat üblicher Weise die Absicht, das Individuum zu vereinnahmen und seinen Individualismus nicht nur einzuschränken, sondern auch die einzige "Quelle der Erlösung" zu sein. Auch die (fatalistische) Wissenschaft (als eine moderne Form von Religion) ist da nicht wirklich anders. Das Weltbild von dem ich spreche, gibt jedem Individuum seine ganz eigene Verantwortung darüber (wie sein Leben ablaufen kann) in die Hände. Gefällt mir besser.
Bookworm wrote: ↑Fri 02 Oct 2020 09:30
Was ich von den "Medien" lese, kommt mir auch nicht tiefsinniger vor, als das, was ich in meinem eigenen Bewusstsein entwickele. Ich habe also wenig Veranlassung dafür, das als maßgebend anzuerkennen. Es sind doch nur immer wieder die gleichen religiösen Illusionen in neuer Gewandung, die mir da begegnen. Und an leeren Hoffnungen habe ich keinen Bedarf.
Mal abgesehen davon, das die es umdrehen, weil die Religionen "Erinnerungen" an unserer Herkunft (laut deren Weltbild) in sich tragen, bieten sie lediglich Rat für jene, die ihn suchen. Was mir persönlich in jungen Jahren gut getan hat. Jeder kann auch ohne diese Medien durch sich selbst zu diesen Erkenntnissen gelangen. Ich habe dabei meine Probleme, wenn Dir so etwas leichter fällt.
Ich z.B. hätte wahnsinnig gern regelmäßige Klarträume (luzide Träume). Ich hatte in den letzten Jahren praktisch gar keine mehr. Wenn ich dann in entsprechenden Foren von Leuten lesen, die täglich welche hätten, sich aber bitterlich beklagen, das gar nicht zu wollen. Oder wie der Schweizer Werner Zurfluh, der beschreibt, dass er ganz ohne Wollen und Anstrengungen regelmäßige außerkörperliche Erfahrungen hatte, aber im Großteil seinen Buches sich verbiegt, mit fast an Lächerlichkeit grenzender verkrampfter Rationalität versucht, das mit C. Jung oder Kant, griechschichen Mythen, Buddismus u.ä. zu erklären...
Vielleicht liegt es auch am schweizer Deutsch von vor 50 Jahren. Er schreibt ja auch, dass er als Student für Psychologie dort in "neue Welten vorgestoßen" war, die sich mit seinen wissenschaftlichen Lehren nur schwer in Einklang bringen ließen und schlimmer noch, verpönte "Hirngespinnste" waren. Dennoch kommt bei mir fast schon so etwas Neid auf, ich wünschte ich könnte diese "Bereiche" selbst erforschen/erleben