Zum Thema Historie

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Jo'
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Re: Zum Thema Historie

Post by Jo' » Sat 19 Sep 2020 09:33

Bookworm wrote:
Wed 16 Sep 2020 15:18
Vielleicht gibt es eine absolute Wahrheit, aber ich kann jedenfalls nicht sehen, dass sie uns Menschen zugänglich wäre. All unser Wissen ist immer nur vorläufig und wird durch zukünftige Erkenntnisse wieder überholt werden.
In gewissen spirituellen Lehren heißt es, das es keine gibt, weil jeder seine eigene Realität nicht nur wahrnimmt, sondern auch durch seine eigene Wahrnehmung erschafft. Und das - obwohl es nicht so wirkt - völlig unabhängig von jeden anderem Individuum.
Bookworm wrote:
Wed 16 Sep 2020 15:18
Ich befürchte, dass Du das menschliche Potenzial zu optimistisch betrachtest. Ich wünsche mir eine sozialistische Gesellschaftsordnung, aber ich rechne nicht damit, dass sich der menschliche Charakter dadurch grundlegend verändern könnte.
Ouh, Ich vermute mit dem Begriff "Sozialismus" wirst Du i.d.R. auf Ablehnung stoßen, oder?

Wenn ich mal das Thema "Kapitalismus abschaffen" anbringe, reicht der Horizont der Fantasie für Alternativen bei den Gesprächspartnern nie über "Kommunismus funktiert auch nicht" hinaus. Da hat die Geldpropaganda ganze Arbeit geleistet. "Alternativlos" ist ja das übliche Neo-Argument für das Durchsetzen bestimmter Eigeninteressen am Volke vorbei. Steht selbst in den Rundfunkstaats(Änderungs)verträgen (oder nun seit Juni 2020 Medienstaatsverträgen): "Alternativen: keine"...

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Re: Zum Thema Historie

Post by Bookworm » Sun 20 Sep 2020 09:49

Jo' wrote:In gewissen spirituellen Lehren heißt es, das es keine gibt, weil jeder seine eigene Realität nicht nur wahrnimmt, sondern auch durch seine eigene Wahrnehmung erschafft. Und das - obwohl es nicht so wirkt - völlig unabhängig von jeden anderem Individuum.
Wenn ich diesen Gedanken einen Schritt weiter gehe, gelange ich zum Solipsismus - dass die anderen Individuen gar keine eigene Existenz besitzen, sondern genauso nur illusionäre Projektionen meines eigenen Geistes darstellen, wie alles andere auch. Ich habe meine Zweifel, dass sich auf der Basis solch einer Vorstellung eine sinnvolle Einstellung zum Leben gewinnen lässt.
Ouh, Ich vermute mit dem Begriff "Sozialismus" wirst Du i.d.R. auf Ablehnung stoßen, oder?
Wenn ich meine Gesprächspartner noch etwas mehr provozieren möchte, bezeichne ich meine Idealvorstellung gerne auch als "Anarcho-Sozialismus". :happy:
Wenn ich mal das Thema "Kapitalismus abschaffen" anbringe, reicht der Horizont der Fantasie für Alternativen bei den Gesprächspartnern nie über "Kommunismus funktiert auch nicht" hinaus. Da hat die Geldpropaganda ganze Arbeit geleistet. "Alternativlos" ist ja das übliche Neo-Argument für das Durchsetzen bestimmter Eigeninteressen am Volke vorbei. Steht selbst in den Rundfunkstaats(Änderungs)verträgen (oder nun seit Juni 2020 Medienstaatsverträgen): "Alternativen: keine"...
Dass die bisherigen Versuche, eine sozialistische Gesellschaft zu schaffen, gescheitert sind, bedeutet ja nicht, dass es nicht geht - nur, dass es nicht so geht, wie es bisher probiert wurde. Es reicht eben nicht aus, eine Herrschaft von Großgrundbesitzern auszutauschen gegen eine Herrschaft von Parteibonzen. Ohne basisdemokratische Prinzipien hat man bald wieder eine unterdrückerische Gesellschaft wie zuvor - oder gar noch schlimmer als zuvor. George Orwell hat das in "Animal Farm" und "1984" anschaulich dargestellt, und die historische Entwicklung hat ihm weitgehend recht gegeben. Aber damit sind längst nicht alle denkbaren Ansätze ausgereizt; jedenfalls ist es viel zu früh, um die Bemühungen um mehr Gerechtigkeit auf dieser Welt jetzt schon aufzugeben.

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Re: Zum Thema Historie

Post by Jo' » Wed 23 Sep 2020 18:26

Bookworm wrote:
Sun 20 Sep 2020 09:49
Wenn ich diesen Gedanken einen Schritt weiter gehe, gelange ich zum Solipsismus - dass die anderen Individuen gar keine eigene Existenz besitzen, sondern genauso nur illusionäre Projektionen meines eigenen Geistes darstellen
Ja, so ungefähr soll es funktionieren, nur das die anderen auch existieren. Man muss es natürlich vom Standpunkt der "Seelen" oder Persönlichkeiten aus sehen. Für die soll es keinerlei schöpferische Grenzen noch Raum oder Zeit geben.

Einen Hauch davon kann man in Träumen erhaschen, wo sich Gefühle und Ängste - oder wenn man bewusst ist: der Wille ganz einfach manifestieren lässt. Solch ein Zustand ist äußerst dynamisch, um's gelinde auszudrücken. Wie das dann noch ohne Zeit und Raum aussieht kann ich nur entfernt erahnen.

Meint, wie leben hier in einer Dimension, die Zeit und Raum greifbar gemacht hat. Die gewisse extentielle "Regeln", bzw. Glaubenssysteme aufstellt und praktisch, wie ein Computerspiel, für Milliarden Seelen eine Art von bestimmter Erfahrungswelt sein soll.

Dabei sei jede Seele durch seine Wahrnehmung unverletzbar von jeder anderen Abgekapselt. Ich hab mir das mal, wie viele Seifenblasen im Raum vorgestellt. Jede strahlt Energie aus, die eine andere "Späre" ausfiltern, verändern oder einfach passieren lassen kann. So nimmt jeder seine eigene Welt war. Deswegen gibt es Situationen in denen zsich wei (oder mehr) Menschen daran stoßen, gemeinsam etwas völlig unterschiedliches erlebt zu haben. Oft merken wir das nicht, weil wir das nicht mal in Frage stellen. Wir gehen davon aus, das alle in der selben Welt existieren.

Bookworm wrote:
Sun 20 Sep 2020 09:49
Wenn ich meine Gesprächspartner noch etwas mehr provozieren möchte, bezeichne ich meine Idealvorstellung gerne auch als "Anarcho-Sozialismus".
Dieser "Darwin Dante" der die 5-Stunden Woche schrieb, kommt wohl auch aus einer basisdemokratischen Richtung. Schade das seine Idee so wenig Gehör erlangt.

Bookworm wrote:
Sun 20 Sep 2020 09:49
Es reicht eben nicht aus, eine Herrschaft von Großgrundbesitzern auszutauschen gegen eine Herrschaft von Parteibonzen. Ohne basisdemokratische Prinzipien hat man bald wieder eine unterdrückerische Gesellschaft wie zuvor - oder gar noch schlimmer als zuvor.
Ich finde es krass, wie diese Propaganda funktionert oder wie's Bernays dann umgetauft hat: "PR". Gerade in den letzten acht Monaten ca. läuft weltweit synchronisisert etwas ab, dass ich in dieser Form nicht für möglich gehalten habe: also das wenige Individuen die sog. Medien aller Nationen anscheindend so in den Händen haben :mellow: Bzw. wie willig die Massen sind einer gewissen Ausrichtung kritiklos (aus Angst vor etwas) zu folgen.

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Re: Zum Thema Historie

Post by Bookworm » Sat 26 Sep 2020 15:06

Jo' wrote:Ja, so ungefähr soll es funktionieren, nur das die anderen auch existieren. Man muss es natürlich vom Standpunkt der "Seelen" oder Persönlichkeiten aus sehen. Für die soll es keinerlei schöpferische Grenzen noch Raum oder Zeit geben.
Bei dieser Weltvorstellung sehe ich freilich keinen logischen Grund dafür, warum ich dann noch von der realen Existenz anderer Menschen ausgehen soll. Raum und Zeit hinter sich lassen zu können, ist schon lange eine Sehnsucht, die viele Denker und vor allem Künstler bewegt hat. Aber wie schon Kant in der "Kritik der reinen Vernunft" erläutert hat, ist die Struktur von Raum und Zeit wohl für unser Denken und unsere Erfahrung konstitutiv, und wir haben keine andere Möglichkeit, als die Welt in dieser Struktur wahrzunehmen. Ähnliches gilt beispielsweise für die Kausalität.
Einen Hauch davon kann man in Träumen erhaschen, wo sich Gefühle und Ängste - oder wenn man bewusst ist: der Wille ganz einfach manifestieren lässt. Solch ein Zustand ist äußerst dynamisch, um's gelinde auszudrücken. Wie das dann noch ohne Zeit und Raum aussieht kann ich nur entfernt erahnen.
Das dürfte wohl ein Traum bleiben, denn wir können aus unserer Haut bzw. den Strukturen unseres eigenen Bewusstseins nicht heraus. Und es wäre mir auch reichlich suspekt, wenn wir Menschen unsere Vorstellungen über die Dimensionen hinweg so einfach verwirklichen könnten - was wir hier bei allen den gegebenen Beschränkungen unseres Wirkens bereits auf diesem einen Planeten angerichtet haben, ist schon schlimm genug.
Dabei sei jede Seele durch seine Wahrnehmung unverletzbar von jeder anderen Abgekapselt. Ich hab mir das mal, wie viele Seifenblasen im Raum vorgestellt. Jede strahlt Energie aus, die eine andere "Späre" ausfiltern, verändern oder einfach passieren lassen kann. So nimmt jeder seine eigene Welt war. Deswegen gibt es Situationen in denen zsich wei (oder mehr) Menschen daran stoßen, gemeinsam etwas völlig unterschiedliches erlebt zu haben. Oft merken wir das nicht, weil wir das nicht mal in Frage stellen. Wir gehen davon aus, das alle in der selben Welt existieren.
Zumindest als Arbeitshypothese halte ich das für sinnvoll, zunächst davon auszugehen, dass diese Realität uns gemeinsam ist (sei dies nun die einzige Realität, die existiert, oder eine von vielen, oder auch letztlich nur eine Illusion). Das bewegt mich immerhin noch dazu, auf die anderen Wesen Rücksicht zu nehmen, denen ich begegne. Dass sich die Welt in jedem Bewusstsein anders abbildet, so dass man zu jeweils sehr unterschiedlichen Wahrnehmungen kommt, ist dabei unbestritten.
Ich finde es krass, wie diese Propaganda funktionert oder wie's Bernays dann umgetauft hat: "PR". Gerade in den letzten acht Monaten ca. läuft weltweit synchronisisert etwas ab, dass ich in dieser Form nicht für möglich gehalten habe: also das wenige Individuen die sog. Medien aller Nationen anscheindend so in den Händen haben :mellow: Bzw. wie willig die Massen sind einer gewissen Ausrichtung kritiklos (aus Angst vor etwas) zu folgen.
Mich wundert es nicht besonders; es ist eher so, dass ich genau diesen Effekt erwartet hätte. Wenn ich dabei bedenke, was ich über die menschliche Psyche bisher gelernt habe, dann hätte es mich mehr gewundert, wäre es anders abgelaufen.

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Re: Zum Thema Historie

Post by Jo' » Wed 30 Sep 2020 13:03

Bookworm wrote:
Sat 26 Sep 2020 15:06
Bei dieser Weltvorstellung sehe ich freilich keinen logischen Grund dafür, warum ich dann noch von der realen Existenz anderer Menschen ausgehen soll.
Wenn Du das kannst :smile: Ich lass mich gewohnheitsmäßig weiterhin stark von "äußeren Einflüssen" einschränken.
Bookworm wrote:
Sat 26 Sep 2020 15:06
Das dürfte wohl ein Traum bleiben, denn wir können aus unserer Haut bzw. den Strukturen unseres eigenen Bewusstseins nicht heraus.
Nun, im Sinne diesen Weltbildes ist alles real. Selbst die Bilder unserer Vorstellungskraft erschaffen auf einer "Zwischenebene" so etwas, wie eine Manifestation, auch wenn es keine komplette eigenständige Dimension mit all ihrem Drum und Dran sein soll.
Und es wäre mir auch reichlich suspekt, wenn wir Menschen unsere Vorstellungen über die Dimensionen hinweg so einfach verwirklichen könnten - was wir hier bei allen den gegebenen Beschränkungen unseres Wirkens bereits auf diesem einen Planeten angerichtet haben, ist schon schlimm genug.
Und hier wird's abstrakt. Während alles miteinander verbunden sein soll, das All-Eine (manche nennen es auch "Gott"), gibt es "Trennungen". Ich stelle mir das im Sinne von Schwingungen auf so'ner Art Quantenebene vor. Während sich Dimensionen "räumlich" am selben Ort befinden sollen, stören diese sich nicht gegenseitig, weil sie eine andere "Frequenz" haben.

D.h. was wir tun oder uns vorstellen, würde nicht eine etablierte andere Dimension stören oder gar beschädigen. Sondern es würde einfach eine neue alternative Dimension "neben" den anderen erschaffen. Genauso, wie jedes unserer Erlebnisse "nur" eines von vielen objektiv wahrgenommen "Wahrscheinlichkeiten" sein soll.

Die "Überseele" kann parallel nicht nur gleichzeitig viele sog. "Fokusse" (Inkarnationen) in einer und/oder mehreren (völlig verschiedenen) Dimensionen haben, sondern kann bestimmte Szenarien auch in parallel existierende "Wahrscheinlichkeiten" (also alternative Abläufe) aufsplitten und durchleben. und dann gibt es wohl eine Unzahl von solchen "Überseelen", die das in gewisser Weise gemeinsam durchspielen - doch sich dabei und dafür "nicht-intrusiv" von einander abkapseln.

Meint, wenn jemand mal ein Gewalttäter "sein möchte", wird diese Energie entsprechend ausgesendet. Will jemand "Opfer spielen", wird es sich zu jener Art von Energie-Angebot hingezogen fühlen und sich dafür "anbieten".

Da eine inkarnierte Seele jedoch seinen Ursprung "vergessen" hat, kann ich nicht wirklich davon sprechen ein Opfer oder Täter sein zu "wollen". Es ist etwas, dass uns zu passieren scheint. Aber Dinge passieren - oder besser werden von uns so erschaffen, weil wir sie entsprechend (in jeden Augenblick) auswählen. D.h. entsprechend unserer Glaubenssätze erlauben wir uns Dinge haben zu können, tun zu können oder erreichen zu können. Viele Menschen pflegen ein äußerst negatives Selbstbild von sich und stahlen damit (wenn auch "unbeabsichtigt") "Einladungen" zu unangenehmen Erlebnissen aus.

Bookworm wrote:
Sat 26 Sep 2020 15:06
Zumindest als Arbeitshypothese halte ich das für sinnvoll, zunächst davon auszugehen, dass diese Realität uns gemeinsam ist (sei dies nun die einzige Realität, die existiert, oder eine von vielen, oder auch letztlich nur eine Illusion).
In dieser Dimension gibt es wohl einen Konsenz - eine Art "Blaupause", einer Struktur, wie: linare Zeit, dreidimensionaler Raum und beständige physische Manifestation. In diesem Sinne ordnet sich jedes Individuum diesen "Regeln" des "wie hier erschaffen wird" unter. Und diese ca. 7 Mrd. Seelen führen natürlich auch einen regen Energieaustausch miteinander und bilden damit sog. Massenereignisse und Gesellschaften ab.
Das bewegt mich immerhin noch dazu, auf die anderen Wesen Rücksicht zu nehmen, denen ich begegne. Dass sich die Welt in jedem Bewusstsein anders abbildet, so dass man zu jeweils sehr unterschiedlichen Wahrnehmungen kommt, ist dabei unbestritten.
Das ist eine Richtlinie. Genauso, wie das Denken in Kategorien, wie "Gutes oder schlechtes tun" eine freie Entscheidung ist. Wir können das eine nicht ohne dem anderen unterscheiden (bzw. wertschätzen) und jede Seite hat ihre Form von persönlicher Erfahrung. Das ist es wohl worum es "dem Sein" als solches geht. Sich selbst zu erfahren und (dennoch schadlos, auch wenn's für uns nicht so aussehen mag) auszuprobieren - auch in physischen Grenzen, mit einem menschlichen Körper, der ein scheinbaren Anfang und ein scheinbares Ende hat.

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Re: Zum Thema Historie

Post by Bookworm » Wed 30 Sep 2020 16:51

Jo' wrote:Wenn Du das kannst :smile: Ich lass mich gewohnheitsmäßig weiterhin stark von "äußeren Einflüssen" einschränken.
Da ich Autist bin, habe ich keine großen Schwierigkeiten damit, die Existenz anderer Menschen auszublenden. Für mich ist es eher wichtig, mich auf die Anderen zu konzentrieren und ihre Persönlichkeiten ernst zu nehmen, um nicht über sie hinwegzugehen.
Nun, im Sinne diesen Weltbildes ist alles real. Selbst die Bilder unserer Vorstellungskraft erschaffen auf einer "Zwischenebene" so etwas, wie eine Manifestation, auch wenn es keine komplette eigenständige Dimension mit all ihrem Drum und Dran sein soll.
Sicher sind unsere Vorstellungen eine Welt für sich - und zum Glück eine Welt, in der ich für mich alleine bin und wo alle Anderen, die dort auftauchen, tatsächlich nur Projektionen meiner eigenen Illusion sind.
Und hier wird's abstrakt. Während alles miteinander verbunden sein soll, das All-Eine (manche nennen es auch "Gott"), gibt es "Trennungen". Ich stelle mir das im Sinne von Schwingungen auf so'ner Art Quantenebene vor. Während sich Dimensionen "räumlich" am selben Ort befinden sollen, stören diese sich nicht gegenseitig, weil sie eine andere "Frequenz" haben.
Da sehe ich nicht ein, wieso ich für diese Vorstellungen den Begriff "Raum" verwenden soll. Wenn keine Interaktion stattfindet und auch nicht stattfinden kann, gibt es keine Erfordernis mehr, zwischen den jeweiligen Raum-Zeit-Kontinua eine gegenseitige Beziehung oder Anordnung denken zu wollen.
D.h. was wir tun oder uns vorstellen, würde nicht eine etablierte andere Dimension stören oder gar beschädigen. Sondern es würde einfach eine neue alternative Dimension "neben" den anderen erschaffen. Genauso, wie jedes unserer Erlebnisse "nur" eines von vielen objektiv wahrgenommen "Wahrscheinlichkeiten" sein soll.

Die "Überseele" kann parallel nicht nur gleichzeitig viele sog. "Fokusse" (Inkarnationen) in einer und/oder mehreren (völlig verschiedenen) Dimensionen haben, sondern kann bestimmte Szenarien auch in parallel existierende "Wahrscheinlichkeiten" (also alternative Abläufe) aufsplitten und durchleben. und dann gibt es wohl eine Unzahl von solchen "Überseelen", die das in gewisser Weise gemeinsam durchspielen - doch sich dabei und dafür "nicht-intrusiv" von einander abkapseln.
Da haben wir dann wieder die vielen Welten mit allen nur erdenklich möglichen Kombinationen. Aber wieso das mehr Realität besitzen soll als eine bloße Idee, leuchtet mir nicht ein.
Meint, wenn jemand mal ein Gewalttäter "sein möchte", wird diese Energie entsprechend ausgesendet. Will jemand "Opfer spielen", wird es sich zu jener Art von Energie-Angebot hingezogen fühlen und sich dafür "anbieten".

Da eine inkarnierte Seele jedoch seinen Ursprung "vergessen" hat, kann ich nicht wirklich davon sprechen ein Opfer oder Täter sein zu "wollen". Es ist etwas, dass uns zu passieren scheint. Aber Dinge passieren - oder besser werden von uns so erschaffen, weil wir sie entsprechend (in jeden Augenblick) auswählen. D.h. entsprechend unserer Glaubenssätze erlauben wir uns Dinge haben zu können, tun zu können oder erreichen zu können. Viele Menschen pflegen ein äußerst negatives Selbstbild von sich und stahlen damit (wenn auch "unbeabsichtigt") "Einladungen" zu unangenehmen Erlebnissen aus.
Das klingt gefährlich danach, den Opfern vorzuwerfen, sie seien an der Gewalt, die sie von anderen erleiden, selbst schuld. Solange die Vorstellungen von "Opfern" und "Tätern" nur auf die vorgestellten Welten bezogen und damit nur innerhalb der eigenen Gedanken real werden, mag das angehen. Sobald man dieses Prinzip aber auch in der realen Welt verwirklicht sehen will, innerhalb derer wir uns bewegen, bietet es eine reichlich unmoralische Ausrede für Gleichgültigkeit und Rücksichtslosigkeit.
In dieser Dimension gibt es wohl einen Konsenz - eine Art "Blaupause", einer Struktur, wie: linare Zeit, dreidimensionaler Raum und beständige physische Manifestation. In diesem Sinne ordnet sich jedes Individuum diesen "Regeln" des "wie hier erschaffen wird" unter. Und diese ca. 7 Mrd. Seelen führen natürlich auch einen regen Energieaustausch miteinander und bilden damit sog. Massenereignisse und Gesellschaften ab.
So denken und fühlen wir: in einer Struktur von Raum und Zeit, in der Geschehnisse ablaufen, die kausal miteinander verknüpft sind. Da gibt es also einen erheblichen Unterschied zu den Welten, die innerhalb meiner Gedanken entstehen.
Das ist eine Richtlinie. Genauso, wie das Denken in Kategorien, wie "Gutes oder schlechtes tun" eine freie Entscheidung ist. Wir können das eine nicht ohne dem anderen unterscheiden (bzw. wertschätzen) und jede Seite hat ihre Form von persönlicher Erfahrung. Das ist es wohl worum es "dem Sein" als solches geht. Sich selbst zu erfahren und (dennoch schadlos, auch wenn's für uns nicht so aussehen mag) auszuprobieren - auch in physischen Grenzen, mit einem menschlichen Körper, der ein scheinbaren Anfang und ein scheinbares Ende hat.
"Schadlos" lässt sich das wirklich nicht nennen: das menschliche Bewusstsein entwickelt sich sehr häufig auf eine negative Weise, indem Menschen durch ihre Lebenserfahrung nicht unbedingt geläutert, sondern eher kontaminiert und verdorben werden. Dass diese Existenz ihre Grenzen hat, ist dabei sehr sinnvoll - es wären letztlich wohl nicht viele von uns, denen man eine unbegrenzte Existenz wünschen möchte.

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Re: Zum Thema Historie

Post by Jo' » Thu 01 Oct 2020 12:48

Bookworm wrote:
Wed 30 Sep 2020 16:51
Da ich Autist bin, habe ich keine großen Schwierigkeiten damit, die Existenz anderer Menschen auszublenden.
Ich pendle zwischen Beiden hin und her. Ich muss (gefühlt) andere ausblenden und mich auf einzelne konzentrieren. Das ermüdet nicht selten oder führt auch zu einer Art von Hyper-Kommunikativität, wenn ich mich lang genug "isoliert" hab - was mir auch nicht gut tut.
Bookworm wrote:
Wed 30 Sep 2020 16:51
Da sehe ich nicht ein, wieso ich für diese Vorstellungen den Begriff "Raum" verwenden soll. Wenn keine Interaktion stattfindet und auch nicht stattfinden kann, gibt es keine Erfordernis mehr, zwischen den jeweiligen Raum-Zeit-Kontinua eine gegenseitige Beziehung oder Anordnung denken zu wollen.
Nun, wir existieren derzeit in "räumlicher Form". Alles andere - sowohl mit, als auch ohne Raum - existiert ebenfalls, gleichzeitig. Da wir von allem weiterhin ein Teil sind, gibt es natürlich keine absolute Trennung. Die ist auch gar nicht gewollt, da wir ja überhaupt erst eine Schöpfung unserer "Überseelen" sind. Die nabeln uns ja nicht ab. Wir sind so was, wie viele viele Kameras, die verschiedene Blickwinkel auf das Sein erlauben. Darum nennen "die" auch die Inkarnationen symbolisch "Fokusse".

D.h. durch "mentales defokussieren" (Meditation, bewusste Träume etc.) könn(t)en wir auch (wieder) andere Daseinsformen wahrnehmen - so weit es unsere derzeitigen Sinne (und die Glaubenssysteme durch die wir filtern) überhaupt abstrahieren können. Was weiß ich, was eine Existenz ohne Raum oder Zeit ist?! Irgendwo wird sie schon sein und mit "Überlagerung von Frequenzen" kann ich als Elektroniker (als symbolische Erklärung) leben.
:SCNR:
Bookworm wrote:
Wed 30 Sep 2020 16:51
Aber wieso das mehr Realität besitzen soll als eine bloße Idee, leuchtet mir nicht ein.
Das weiß ich auch nicht. Hat, glaub ich, etwas mit der Konzentration von Energien zu tun (die ein Ereignis, eine Idee oder Konstrukt abbilden) oder wie wichtig uns (oder welcher Seinsform auch immer) etwas ist. Manche Dinge will man intensiv (möglichst "real", physisch oder nicht) erleben, andere reichen vielleicht eher nur als wage Phantasie.

Bookworm wrote:
Wed 30 Sep 2020 16:51
Das klingt gefährlich danach, den Opfern vorzuwerfen, sie seien an der Gewalt, die sie von anderen erleiden, selbst schuld.
"Schuld" ist ein (be)wertendes Konzept. So was soll's "außerhalb unserer temporären Existenz hier" nicht geben, auch kein "gut" oder "besser". Dieser "Dualismus" sei ein explizierter Teil dieser Erfahrungsdimension. Nichts soll geschehen, ohne das alle beteiligen auf einer gewissen Art und Weise dem "Zustimmen". Wobei das mit Sicherheit (und aus eigener Erfahrung) kein bewusstes Zustimmen in unserem Sinne ist. Das hat eben mit den Glaubenssystem zu tun, denen jemand anhängt.

Nun sollen wir jedoch auch alle miteinander verbunden sein. So was, wie eine "kosmische Liebe" sei allem inherent. Ja, als Menschen durchleben wir ein extremes "davon Getrennt sein". Und Freiheit bedeutet nun mal die Freiheit alles erforschen und erleben zu können. Eine Erfahrung ist nicht "rein", wenn sie von Hause aus bestimmte Dinge (z.B. aus Bequemlichkeit) ausschließt.

Darum haben wir wohl viele Inkarnationen zu verschiedensten Zeiten (die "von außen gesehen" wieder alle gleichzeitig sein sollen). Wobei einer Seele keine Zwänge auferlegt seien, wie und wie oft sie was durchlebt. Es leuchet mir schon ein, dass wenn ein reicher Mensch sich entscheidet, mal einen "Urlaub" unter ärmlichsten Bedingungen zu machen - selbst, wenn's lebensgefährlich ist, etwas anderes ist, als wenn man von Geburt an nichts anderes kennt. Das ist mit der "Reinheit der Erlebnisse" gemeint.
Bookworm wrote:
Wed 30 Sep 2020 16:51
Da gibt es also einen erheblichen Unterschied zu den Welten, die innerhalb meiner Gedanken entstehen.
Du meinst, wie Du persönlich die Welt wahrnimmst unterscheidet sich von den "Regeln", die Dir andere Menschen aufdrücken oder einreden wollen?! Im Sinne von: Du erkennst diese Welt bloß nicht "richtig"?
Bookworm wrote:
Wed 30 Sep 2020 16:51
"Schadlos" lässt sich das wirklich nicht nennen: das menschliche Bewusstsein entwickelt sich sehr häufig auf eine negative Weise, indem Menschen durch ihre Lebenserfahrung nicht unbedingt geläutert, sondern eher kontaminiert und verdorben werden.
Ja, meine eigene Erfahrung ist ähnlich: Ich glaube unsere Seelen sind an sich äußerst naiv. Hier in diese Welt einzusteigen (wir inkarnieren wohl alle freiwillig und manche "Überseelen" interessieren sich wohl überhaupt nicht für physische Dimensionen) kann ein ganz schöner Schock sein.

Wir wählen wohl unsere Eltern aus und damit wo und wann wir inkarnieren. Der Rest entwickelt sich dann daraus, wie wir Glaubenssystemen anhängen oder diese im Alltag neutraliseren: Opferrollen annehmen, "Gewinner" sein wollen, etwas dazwischen hinundher pendeln und und und - unendlich viele Möglichkeiten ... Freiheit eben.

Auf der anderen Seite sollen wir wohl so sehr unseren Ursprung "vergessen", wenn wir hier Mensch spielen, dass nun "von Außen" versucht wird, uns Beistand zu gewähren. In Form von diesen Channeling Medien, wie vor ca. 40 Jahren Jane Roberts mit Seth oder nun seit rund 25 Jahren Mary Ennis mit Elias. Oder Bashar, Kris, Abraham und wie sie sich alle nennen. (Warum auch immer die sich primär in den USA auftun...)

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Re: Zum Thema Historie

Post by Bookworm » Fri 02 Oct 2020 09:30

Jo' wrote:Ich pendle zwischen Beiden hin und her. Ich muss (gefühlt) andere ausblenden und mich auf einzelne konzentrieren. Das ermüdet nicht selten oder führt auch zu einer Art von Hyper-Kommunikativität, wenn ich mich lang genug "isoliert" hab - was mir auch nicht gut tut.
Mir geht es am besten, wenn ich mich auf einzelne Menschen als Kommunikationspartner konzentrieren kann. Wenn ich hingegen in zu kurzer Zeit mit mehr als zwei oder drei Menschen kommunzieren muss, wird das sehr anstrengend, und dann benötige ich zur Erholung wieder Zeiten, in denen ich mich ganz auf mich selbst zurückziehen kann.
Nun, wir existieren derzeit in "räumlicher Form". Alles andere - sowohl mit, als auch ohne Raum - existiert ebenfalls, gleichzeitig. Da wir von allem weiterhin ein Teil sind, gibt es natürlich keine absolute Trennung. Die ist auch gar nicht gewollt, da wir ja überhaupt erst eine Schöpfung unserer "Überseelen" sind. Die nabeln uns ja nicht ab. Wir sind so was, wie viele viele Kameras, die verschiedene Blickwinkel auf das Sein erlauben. Darum nennen "die" auch die Inkarnationen symbolisch "Fokusse".

D.h. durch "mentales defokussieren" (Meditation, bewusste Träume etc.) könn(t)en wir auch (wieder) andere Daseinsformen wahrnehmen - so weit es unsere derzeitigen Sinne (und die Glaubenssysteme durch die wir filtern) überhaupt abstrahieren können. Was weiß ich, was eine Existenz ohne Raum oder Zeit ist?! Irgendwo wird sie schon sein und mit "Überlagerung von Frequenzen" kann ich als Elektroniker (als symbolische Erklärung) leben.
Innerhalb der räumlich-zeitlichen Welt kann ich mir vorstellen, dass zahlreiche kleine Welten jeweils in unserem Bewusstsein existieren. Und in diesen Welten meiner eigenen Vorstellung kann ich mir allerlei Dinge kreieren, ohne dabei an Raum und Zeit oder auch kausale Stimmigkeit gebunden zu sein. Aber alles, was über die von uns erfahrbare Welt hinausgreifen soll, kommt mir lediglich wie Spekulation vor - also letzlich nichts anderes als das, was ich auch in meinem eigenen Kopf entstehen lasse. Mehr Realität als meinen eigenen Kreationen will ich den Spekulationen anderer Menschen dann auch nicht zugestehen.
Das weiß ich auch nicht. Hat, glaub ich, etwas mit der Konzentration von Energien zu tun (die ein Ereignis, eine Idee oder Konstrukt abbilden) oder wie wichtig uns (oder welcher Seinsform auch immer) etwas ist. Manche Dinge will man intensiv (möglichst "real", physisch oder nicht) erleben, andere reichen vielleicht eher nur als wage Phantasie.
Seltsam, dass dann die meisten Existenzen, menschlich oder nicht, oft genug genau das Gegenteil von ihren Wünschen erleben. Und gerade das Negative tritt gerne mit einer besonderen Intensität auf - als ob dieses Dasein geradezu dafür kreiert sei, möglichst viel Leid durchzustehen. Den "Himmel", wie ihn viele Glaubenssysteme sich vorstellen, halte ich für zweifelhaft. Aber die "Hölle" haben wir genau hier.
"Schuld" ist ein (be)wertendes Konzept. So was soll's "außerhalb unserer temporären Existenz hier" nicht geben, auch kein "gut" oder "besser". Dieser "Dualismus" sei ein explizierter Teil dieser Erfahrungsdimension. Nichts soll geschehen, ohne das alle beteiligen auf einer gewissen Art und Weise dem "Zustimmen". Wobei das mit Sicherheit (und aus eigener Erfahrung) kein bewusstes Zustimmen in unserem Sinne ist. Das hat eben mit den Glaubenssystem zu tun, denen jemand anhängt.

Nun sollen wir jedoch auch alle miteinander verbunden sein. So was, wie eine "kosmische Liebe" sei allem inherent. Ja, als Menschen durchleben wir ein extremes "davon Getrennt sein". Und Freiheit bedeutet nun mal die Freiheit alles erforschen und erleben zu können. Eine Erfahrung ist nicht "rein", wenn sie von Hause aus bestimmte Dinge (z.B. aus Bequemlichkeit) ausschließt.

Darum haben wir wohl viele Inkarnationen zu verschiedensten Zeiten (die "von außen gesehen" wieder alle gleichzeitig sein sollen). Wobei einer Seele keine Zwänge auferlegt seien, wie und wie oft sie was durchlebt. Es leuchet mir schon ein, dass wenn ein reicher Mensch sich entscheidet, mal einen "Urlaub" unter ärmlichsten Bedingungen zu machen - selbst, wenn's lebensgefährlich ist, etwas anderes ist, als wenn man von Geburt an nichts anderes kennt. Das ist mit der "Reinheit der Erlebnisse" gemeint.
Das kommt mir doch sehr wie Wunschdenken vor - der Wunsch danach, dass letztlich niemand an irgendetwas schuld sein möge, so dass man der eigenen Verantwortlichkeit für das, was man hier anrichtet, entkommen kann; dass es das Negative letztlich gar nicht geben, oder dass es wenigstens in etwas Größerem, Positiven, verschwinden möge; dass letztlich die "Liebe" das alles umfassen soll, und nicht der reale Hass, dem wir hier tagtäglich begegnen. Das alles erscheint mir sehr unrealistisch - wie eine Flucht davor, diese Welt auf realistische Weise mit all ihrem Leid, ihrem Elend und ihrer Sinnlosigkeit so anzunehmen, wie sie eben ist: ein gewaltiges Elend ohne irgendeinen inhärenten Sinn.
Du meinst, wie Du persönlich die Welt wahrnimmst unterscheidet sich von den "Regeln", die Dir andere Menschen aufdrücken oder einreden wollen?! Im Sinne von: Du erkennst diese Welt bloß nicht "richtig"?
Nein, das meinte ich anders. Jeder von uns hat ohnehin seine eigene Weise, die Welt wahrzunehmen, und damit hat in gewissem Sinn jeder seine eigene Welt. Die Regeln, die andere Menschen mir vorgeben wollen, passen ohnehin nicht zu meiner Persönlichkeit, und so muss ich meine eigenen (wenn auch stets nur vorläufigen) Regeln aufstellen, wenn ich die Welt ein wenig verstehen will.
Ja, meine eigene Erfahrung ist ähnlich: Ich glaube unsere Seelen sind an sich äußerst naiv. Hier in diese Welt einzusteigen (wir inkarnieren wohl alle freiwillig und manche "Überseelen" interessieren sich wohl überhaupt nicht für physische Dimensionen) kann ein ganz schöner Schock sein.

Wir wählen wohl unsere Eltern aus und damit wo und wann wir inkarnieren. Der Rest entwickelt sich dann daraus, wie wir Glaubenssystemen anhängen oder diese im Alltag neutraliseren: Opferrollen annehmen, "Gewinner" sein wollen, etwas dazwischen hinundher pendeln und und und - unendlich viele Möglichkeiten ... Freiheit eben.
Wenn ich mir dieses Dasein selbst gewünscht und mich freiwillig dafür entschieden hätte, müsste ich ein vollständiger Idiot sein. Ich weigere mich aber, mich für dermaßen blöd zu halten. Wie schon gesagt, kommt mir das alles so vor, als ob hier versucht wird, einem absurden und leidvollen Dasein einen Sinn unterzuschieben, der das Ganze etwas leichter erträglich machen soll - also letzlich auch nichts anderes als das, was uns die verschiedenen Religionssysteme schon seit Jahrtausenden vorgaukeln wollen. Ich sehe keinen Anlass dazu, die Flucht aus der Realität mitmachen und mich in Spekulationen stürzen zu wollen. Die Welt ist, wie sie ist, und ich richte mich für die kurze Zeitspanne meiner Existenz darin ein, soweit es mir eben gelingen will - und versuche dabei, das Ganze für die anderen Wesen um mich herum nicht noch schlimmer zu machen, als es ohnehin schon ist.
Auf der anderen Seite sollen wir wohl so sehr unseren Ursprung "vergessen", wenn wir hier Mensch spielen, dass nun "von Außen" versucht wird, uns Beistand zu gewähren. In Form von diesen Channeling Medien, wie vor ca. 40 Jahren Jane Roberts mit Seth oder nun seit rund 25 Jahren Mary Ennis mit Elias. Oder Bashar, Kris, Abraham und wie sie sich alle nennen. (Warum auch immer die sich primär in den USA auftun...)
Was ich von den "Medien" lese, kommt mir auch nicht tiefsinniger vor, als das, was ich in meinem eigenen Bewusstsein entwickele. Ich habe also wenig Veranlassung dafür, das als maßgebend anzuerkennen. Es sind doch nur immer wieder die gleichen religiösen Illusionen in neuer Gewandung, die mir da begegnen. Und an leeren Hoffnungen habe ich keinen Bedarf.

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Not nice desü
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Re: Zum Thema Historie

Post by Jo' » Fri 02 Oct 2020 12:45

Beweise habe ich für dieses Weltbild nicht, somit ist es rein spekulativ. Jedoch gefällt es mir persönlich von allen mir bekannten Weltbildern (religiös, wissenschaftlich, atheistisch etc.) am besten. Da es zum einen mich nicht zu einen sinnbefreiten bio-chemischen Zufall macht oder mich andersweitig irgendwelchen "Mächten" unterwirft, auf deren Gnade ich dann angewiesen wär. Also zum anderen mir die Macht gibt, mein Leben zu bestimmen (auch wenn ich nicht immer in der Lage bin, es so effizient zu gestalten, wie ich's gern hätte, aber Glaubenssysteme [s.u.] sind halt auch mächtig.)

Ich bin - nach gut 16 Jahren - wieder dabei, diesen unkonventionellen Ansatz erneut zu verinnerlichen, weil er so - wie wäre ein gutes deutsches Wort dafür? So "evasiv", so ist, so schwerr zu fassen zu sein scheint - dieses Vergessen, wie der "Mechanismus des Erschaffens" funktioniert. Seth hat das damals ein "Camouflage System" genannt. Eins System das sich vor uns selbst "tarnt".
Bookworm wrote:
Fri 02 Oct 2020 09:30
Seltsam, dass dann die meisten Existenzen, menschlich oder nicht, oft genug genau das Gegenteil von ihren Wünschen erleben. Und gerade das Negative tritt gerne mit einer besonderen Intensität auf - als ob dieses Dasein geradezu dafür kreiert sei, möglichst viel Leid durchzustehen. Den "Himmel", wie ihn viele Glaubenssysteme sich vorstellen, halte ich für zweifelhaft. Aber die "Hölle" haben wir genau hier.
Das ist genau die Macht der Glaubenssysteme, obwohl wir in der Lage wären, diese "neutralisieren", bzw. aus ihnen auswählen zu können, da wir die Freiheit haben (sollen), uns entscheiden zu können, welchen Glaubenssätzen wir davon anhängen wollen.

Und mit "Glauben" ist hier nicht ein Glaube an Gott gemeint, sondern es sind eien Art von "schöpferischen Leitsätzen". Ob wir z.B. glauben, das man "im Alter" körperlich gebrechlicher wird. Oder das bestimmte Lebensmittel "gut" und "gesund" für uns sind, während andere "schlecht" und "ungesund" sind. Oder, das wir nicht das tun können, was wir wollen, weil andere Menschen uns daran hindern (auch in Form von Gesellschaftsstrukturen, Gesetzen, Zuneigungen, Etiquetten etc.), das Schwerkraft uns am Boden hält...
Alles in dieser Dimension basiert auf Glaubenssätze aus einer handvoll Glaubenssystemen, nach denen wir unsere Realität schon fast nicht mehr aktiv kreativ erschaffen, sondern uns passiv dananch richten.

Das Glaubenssystem des Dualismus (polarisieren a la gut/schlecht) ist Teil der meisten anderer Glaubenssysteme. Als Menschen haben "wir" eine fast schon faszinierende Tendenz uns Selbst schlecht zu machen! Das geht praktisch im Minutentakt. Jedes kleine "Ach, Mist, was hab ich denn da schon wieder gemacht.", "Oh, das ist aber so falsch.", "Ach ich bin ja so ungeschickt." usw.

Der Energie, die wir zu Schöpfung nutzen, ist es völlig schnuppe, ob wir uns gegenüber negativ oder positiv eingestellt sind, es erschafft komplett neutral, ohne Wertung. Wenn wir glauben, wir leben in einer Hölle auf Erden, dann: "Tadaaa!" erschaffen wir uns was? Genau, unsere eigene persönliche "Hölle auf Erden".

Und so kommen auch die "Opfer" und "Täter" zu stande. Hält man sich für ungeschickt, hat man Angst (nachts) allein rauszugehen; hat man Angst vor Strahlung; vor Bienen, die einen stechen könnten; dass einem der mond auf den Kopf fällt; hält man sich für unfähig seine Aggressionen kontrollieren zu können... (was auch immer)

Oder wie ich: das Politik korrupt ist, Kapitalismus das falsche System ist. Die meisten Leute mir auf die Nerven gehen. Damit erschaffe ich Kraftfelder, Potentiale, die passende Ereignisse dazu anzieht. Dankbarer Weise nähre ich in mir auch "Gegenkräfte", die mich auch sehr viel freundliche Leute erleben lässt.

Das kann so trivial sein, wie ein kleines stolpern (als leichtes temporäres "Opfer"), gesteigert durch, dass wir etwas fallen lassen und ein Glas zerbricht, Essen auf den Teppich platscht, man sich eine Wunde schüft, gar einen Knochen bricht, ins Krankenhaus muss, sich dort eine zusätzlich Infektion holt, dort alle unfreundlich sind, etwas geklaut wird...

Hinzukommt, dass Negatives für viele etwas faszinierendes hat. Man konzentriert sich drauf! "Wie konnte das nur passieren?", "Warum immer ich?!" (unter geübter Ausblendung, dass man es selbst durch seine Konzentration auf das Negative nährt und effizient wieder und wieder in allen möglichen Varianten erschafft - so kreativ und mächtig sind wir! Nur - wie Du sagst - dass es nicht das ist, was wir meist wollen, weil uns Spaß doch viel mehr Freude bereitet.

Jedoch tolle Dinge genießen wir kurzfritig und lassen sie dann sogleich wieder los: Ein gutschmeckendes Essen, ein süßer Augenblick in der Natur, ein gutes Buch, ein freundliches Lächeln auf der Straße, ein hilfreicher Nachbar etc. Doch den Schmerz im Arm, den Kratzer im Autolack, den unfreundlichen Typen vorhin beim Bäcker, den Hundehaufen auf dem Weg - an solcherlei Dinge können Menschen sich tagelang ergötzen.

So macht man sich eine Hölle, ganz einfach.

Wir sollen aus Energie bestehen. Diese Energie kann unsere Persönlichkeit (nahezu beliebig) lenken/verwenden, um unseren Körper zu gestalten, unsere physische Realität in jedem noch so kleinsten Atom zu erschaffen, die Dinge die wir tun, denen wir nachgehen. Es sind die Entscheidungen, die wir treffen: huldigen wir die leidigen Dinge unter denen wir zu leiden scheinen oder fröhnen wir den Gelüsten, die uns vermeintlich glücklicher machen.

Da wir die Freiheit haben und ja auch "negative" Erlebnisse uns etwas lehren können, muss man sich einfach nur bewusst sein, dass was andere erschaffen allein deren Angelegenheit ist. Was nicht heißt, das man nicht helfen dürfte, wenn man darum gebeten wird. Doch ist es auch interessant sich bewusst zu sein, dass es Fälle gibt in denen man versucht (ist), anderen ihre Fähigkeit ihre Realität selbst so zu erschaffen, wie sie es tun, abzusprechen. Im sinne von, "Der macht das nicht richtig." Damit wertet man den anderen Menschen ab.
Bookworm wrote:
Fri 02 Oct 2020 09:30
Das kommt mir doch sehr wie Wunschdenken vor - der Wunsch danach, dass letztlich niemand an irgendetwas schuld sein möge, so dass man der eigenen Verantwortlichkeit für das, was man hier anrichtet, entkommen kann; dass es das Negative letztlich gar nicht geben, oder dass es wenigstens in etwas Größerem, Positiven, verschwinden möge;
Möglicherweise ist es Wunschdenken. Auf der anderen Seite wertest Du es weiterhin. Wenn das sog. "Bewusstsein des All-Einen" (und wir als Teil davon) letztendlich darin lediglich zwei unterscheidliche Formen das Daseins oder Erfahrungen ohne weitere Wertung sehen... Sollte daraus ein Trauma entstehen, das sogar über den physischen Tod hinaus anhält - und so was halte ich für sehr wahrscheinlich, wenn ich nach Berichten von Nahtod- oder Außerkörperlichen Erlebnissen gehe (Muldoon, Monroe, Moody) - kann jeder "offensichtlich" auch darüber hinwegkommen. Zumindest vertraue ich darauf.
Bookworm wrote:
Fri 02 Oct 2020 09:30
Wie schon gesagt, kommt mir das alles so vor, als ob hier versucht wird, einem absurden und leidvollen Dasein einen Sinn unterzuschieben, der das Ganze etwas leichter erträglich machen soll - also letzlich auch nichts anderes als das, was uns die verschiedenen Religionssysteme schon seit Jahrtausenden vorgaukeln wollen. Ich sehe keinen Anlass dazu, die Flucht aus der Realität mitmachen und mich in Spekulationen stürzen zu wollen.
Mag sein. Ich sehe nicht ein, warum ich meinem Leben von Hause aus solch einen negativen Beigeschmack geben soll, den manche dann als "Realismus" vor sich selbst rechtfertigen. Vor allem, wenn es offensichtlich wird, dass das sog. "Schlimme am Leben" von jedem selbst gemacht ist und kaum mehr als ein paar Handlungsentscheidungen davon entfernt, weniger "Hölle" und etwas mehr "Himmel" erleben zu können.

Unabhängig davon gibt es zu den konventionellen Religionen einen Unterschied: Eine Religion hat üblicher Weise die Absicht, das Individuum zu vereinnahmen und seinen Individualismus nicht nur einzuschränken, sondern auch die einzige "Quelle der Erlösung" zu sein. Auch die (fatalistische) Wissenschaft (als eine moderne Form von Religion) ist da nicht wirklich anders. Das Weltbild von dem ich spreche, gibt jedem Individuum seine ganz eigene Verantwortung darüber (wie sein Leben ablaufen kann) in die Hände. Gefällt mir besser.
Bookworm wrote:
Fri 02 Oct 2020 09:30
Was ich von den "Medien" lese, kommt mir auch nicht tiefsinniger vor, als das, was ich in meinem eigenen Bewusstsein entwickele. Ich habe also wenig Veranlassung dafür, das als maßgebend anzuerkennen. Es sind doch nur immer wieder die gleichen religiösen Illusionen in neuer Gewandung, die mir da begegnen. Und an leeren Hoffnungen habe ich keinen Bedarf.
Mal abgesehen davon, das die es umdrehen, weil die Religionen "Erinnerungen" an unserer Herkunft (laut deren Weltbild) in sich tragen, bieten sie lediglich Rat für jene, die ihn suchen. Was mir persönlich in jungen Jahren gut getan hat. Jeder kann auch ohne diese Medien durch sich selbst zu diesen Erkenntnissen gelangen. Ich habe dabei meine Probleme, wenn Dir so etwas leichter fällt.

Ich z.B. hätte wahnsinnig gern regelmäßige Klarträume (luzide Träume). Ich hatte in den letzten Jahren praktisch gar keine mehr. Wenn ich dann in entsprechenden Foren von Leuten lesen, die täglich welche hätten, sich aber bitterlich beklagen, das gar nicht zu wollen. Oder wie der Schweizer Werner Zurfluh, der beschreibt, dass er ganz ohne Wollen und Anstrengungen regelmäßige außerkörperliche Erfahrungen hatte, aber im Großteil seinen Buches sich verbiegt, mit fast an Lächerlichkeit grenzender verkrampfter Rationalität versucht, das mit C. Jung oder Kant, griechschichen Mythen, Buddismus u.ä. zu erklären...

Vielleicht liegt es auch am schweizer Deutsch von vor 50 Jahren. Er schreibt ja auch, dass er als Student für Psychologie dort in "neue Welten vorgestoßen" war, die sich mit seinen wissenschaftlichen Lehren nur schwer in Einklang bringen ließen und schlimmer noch, verpönte "Hirngespinnste" waren. Dennoch kommt bei mir fast schon so etwas Neid auf, ich wünschte ich könnte diese "Bereiche" selbst erforschen/erleben :tongue:

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Re: Zum Thema Historie

Post by Bookworm » Sat 03 Oct 2020 09:12

Jo' wrote:Beweise habe ich für dieses Weltbild nicht, somit ist es rein spekulativ. Jedoch gefällt es mir persönlich von allen mir bekannten Weltbildern (religiös, wissenschaftlich, atheistisch etc.) am besten. Da es zum einen mich nicht zu einen sinnbefreiten bio-chemischen Zufall macht oder mich andersweitig irgendwelchen "Mächten" unterwirft, auf deren Gnade ich dann angewiesen wär.
Mir ist das zu spekulativ. Und ich kann auch nicht sagen, dass mir dieser Gedanke sonderlich zusagt - mir fehlt dabei zu viel von dem, was nach meiner Überzeugung das Menschsein ausmacht, wie die Verantwortlichkeit und das Mitgefühl.

Ich selbst bekenne mich zu einem atheistisch-materialistischen Weltbild - ich verzichte auf Spekulation und nehme die Welt so, wie sie sich uns eben darstellt. Über das biologisch-chemisch-physikalische Dasein hinaus erwarte ich nichts mehr, und darin einen Sinn erkennen zu wollen, halte ich für vergebliche Liebesmühe - unser Leben hat nur jeweils gerade den Sinn, den wir ihm geben wollen.

Sollte daraus ein Trauma entstehen, das sogar über den physischen Tod hinaus anhält - und so was halte ich für sehr wahrscheinlich, wenn ich nach Berichten von Nahtod- oder Außerkörperlichen Erlebnissen gehe (Muldoon, Monroe, Moody) - kann jeder "offensichtlich" auch darüber hinwegkommen. Zumindest vertraue ich darauf.
Ich vertraue nichts und niemandem mehr. Dieses Dasein ist das einzige, das uns bekannt ist, und aus dieser mir gegebenen Situation will ich das Bestmögliche machen. Dass sich die Probleme, die sich uns hier stellen, irgendwie in einem anderen Leben oder einer anderen Dimension lösen lassen, halte ich für eine Flucht aus der Realität, die ich nicht mitmachen möchte.
Unabhängig davon gibt es zu den konventionellen Religionen einen Unterschied: Eine Religion hat üblicher Weise die Absicht, das Individuum zu vereinnahmen und seinen Individualismus nicht nur einzuschränken, sondern auch die einzige "Quelle der Erlösung" zu sein. Auch die (fatalistische) Wissenschaft (als eine moderne Form von Religion) ist da nicht wirklich anders. Das Weltbild von dem ich spreche, gibt jedem Individuum seine ganz eigene Verantwortung darüber (wie sein Leben ablaufen kann) in die Hände. Gefällt mir besser.
Mir gefällt es nicht besser, weil das eine wie das andere nur erträumt ist. Ich will das Spekulieren nicht verbieten, aber mir schmeckt der Spekulatius nicht - jedenfalls dann nicht, wenn er als Realität ausgegeben wird. Ein Traum ist ein Traum - er kann schön sein, aber ich lasse mir von niemandem einreden, dass er etwas anderes ist als ein Traum.
Ich z.B. hätte wahnsinnig gern regelmäßige Klarträume (luzide Träume). Ich hatte in den letzten Jahren praktisch gar keine mehr.
Träumen kann ich sehr lebhaft - und oft erzählen mir die Träume eine Menge über mich selbst. Kürzlich habe ich da meine vor dreißig Jahren verstorbene Großmutter wiedergesehen und mir dabei gedacht, wie schön, dass wir uns wieder einmal begegnet sind.

Aber zum Träumen muss ich auch nicht unbedingt schlafen; es genügt bereits, mich darauf zu konzentrieren, und schon kann ich mich in die Welt hineinversetzen, die ich gerne betrachten möchte, als ob ich die Bilder vor mir sehen könnte. In der Erinnerung bekomme ich dann manchmal Schwierigkeiten, zu entscheiden, was ich von den Bildern in meinem Kopf nun tatsächlich im realen Leben gesehen habe, und was mir nur in meinen Träumen oder in meiner Vorstellung erschienen ist.

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