Zum Thema Historie

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Jo'
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Re: Zum Thema Historie

Post by Jo' » Sun 11 Oct 2020 13:20

Bookworm wrote:
Sat 03 Oct 2020 09:12
mir fehlt dabei zu viel von dem, was nach meiner Überzeugung das Menschsein ausmacht, wie die Verantwortlicheit und das Mitgefühl.
Ich glaub Menschsein wird überbewertet. Das fiel mir immer wieder in Filmen, vor allem Anime negativ auf. Das dort so'ne "Menschen sind die tollsten" und "alles muss so bleiben, wie es ist" Mentalität verbreitet wird, die mir nicht zu sagt. So wie sich die Welt mir heutzutage zeigt, seh' ich da noch eine Menge Potential nach oben für "(Zwischen)Menschlichkeit".
Bookworm wrote:
Sat 03 Oct 2020 09:12
ich verzichte auf Spekulation und nehme die Welt so, wie sie sich uns eben darstellt. Über das biologisch-chemisch-physikalische Dasein hinaus erwarte ich nichts mehr
Ist es nicht jedoch so, dass wir über eine Menge der Dinge, lediglich "spekulieren" können? Dass jemand oder ein Buch uns "die Wahrheit" sagt (ähnlich der Eingangsthematik), dass wirklich nur das in einer Dose Nahrung ist, was drauf steht, dass unsere Atemluft Luft oder das Trinkwasser "sauber" sind etc. Es gehört eine Menge bedingungsloses Vertrauen dazu, nicht zu "spekulieren" (was nicht undbedingt "schlecht" ist).
Bookworm wrote:
Sat 03 Oct 2020 09:12
Ich vertraue nichts und niemandem mehr.
"Nicht mehr"? Was für Erlebnisse haben dazu geführt?
Bookworm wrote:
Sat 03 Oct 2020 09:12
Dass sich die Probleme, die sich uns hier stellen, irgendwie in einem anderen Leben oder einer anderen Dimension lösen lassen, halte ich für eine Flucht aus der Realität, die ich nicht mitmachen möchte.
Viele Menschen kriegen - wie es mir scheint - ihre "Probleme" während ihrer Lebenszeit nicht gelöst. Oft weil sie gar nicht wissen oder glauben, dass sie sie auch zu Lebzeiten hätten lösen können.

Während ich durchaus "Flucht aus der Realitlät" berteibe (Videospiele, Textrollenspiele, Musik etc.). Mir hilft die "spirituelle Ansicht", meine "Probleme" besser zu verstehen.
Bookworm wrote:
Sat 03 Oct 2020 09:12
Ein Traum ist ein Traum - er kann schön sein, aber ich lasse mir von niemandem einreden, dass er etwas anderes ist als ein Traum.
Nur wie willst Du objektiv beweisen, was realer ist? Gehirnforscher stehen vor dem Dilemma, dass sie messen, dass sich das Gehirn bei Visionen/Träumen nicht anders verhält als im "Normalzustand". Und auch Du schreibst:
In der Erinnerung bekomme ich dann manchmal Schwierigkeiten, zu entscheiden, was ich von den Bildern in meinem Kopf nun tatsächlich im realen Leben gesehen habe, und was mir nur in meinen Träumen oder in meiner Vorstellung erschienen ist.
Aber zum Träumen muss ich auch nicht unbedingt schlafen; es genügt bereits, mich darauf zu konzentrieren, und schon kann ich mich in die Welt hineinversetzen, die ich gerne betrachten möchte, als ob ich die Bilder vor mir sehen könnte.
So richtig lebhaft unter Ausblendung der "wachen Umgebung"? Ich erinnere mich an einen Klartraum, wo ich meine Hand auf die Wand eines Hauses lege und deutlich das Kratzen und Pieken der rauhen Oberfläche spüre. Das war fast "realer" als im Wachzustand.

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Re: Zum Thema Historie

Post by Bookworm » Mon 12 Oct 2020 09:01

Jo' wrote:Ich glaub Menschsein wird überbewertet. Das fiel mir immer wieder in Filmen, vor allem Anime negativ auf. Das dort so'ne "Menschen sind die tollsten" und "alles muss so bleiben, wie es ist" Mentalität verbreitet wird, die mir nicht zu sagt. So wie sich die Welt mir heutzutage zeigt, seh' ich da noch eine Menge Potential nach oben für "(Zwischen)Menschlichkeit".
Das finde ich widersprüchlich. Darin, dass wir als Menschen selbstbewusste, denkende und fühlende Wesen sind, liegt ein gewaltiges Potential - das lässt sich gar nicht überbewerten. Und gerade das Vorhandensein dieses Potentials regt mich doch dazu an, die gegenwärtigen Zustände nicht so zu belassen, wie sie gerade sind, sondern daran mitzuwirken, sie zu verbessern, so dass sich Menschen im Einklang mit ihrer Umwelt weiterentwickeln und mehr von dem ihnen innewohnenden Potential verwirklichen können.
Ist es nicht jedoch so, dass wir über eine Menge der Dinge, lediglich "spekulieren" können? Dass jemand oder ein Buch uns "die Wahrheit" sagt (ähnlich der Eingangsthematik), dass wirklich nur das in einer Dose Nahrung ist, was drauf steht, dass unsere Atemluft Luft oder das Trinkwasser "sauber" sind etc. Es gehört eine Menge bedingungsloses Vertrauen dazu, nicht zu "spekulieren" (was nicht undbedingt "schlecht" ist).
Ich behaupte ja nicht, dass wir nicht spekulieren dürften. Ich reagiere nur dann allergisch, wenn jemand seine Spekulationen als "absolute Wahrheit" verkaufen will. Denn dann ist in dieser Dose offensichtlich nicht das drin, was draufsteht. Bei vielen Fragen müssen wir eingestehen, dass wir die Antworten nicht genau wissen, dass es so oder so sein könnte - und dass wir letztlich mit diesen Unsicherheiten leben müssen.
"Nicht mehr"? Was für Erlebnisse haben dazu geführt?
Die Frage des Vertrauens ist ein Thema für sich. Wenn Du es für interessant genug erachtest, können wir darüber in einem gesonderten Thread diskutieren, sobald wir diese Diskussion abgeschlossen haben.
Viele Menschen kriegen - wie es mir scheint - ihre "Probleme" während ihrer Lebenszeit nicht gelöst. Oft weil sie gar nicht wissen oder glauben, dass sie sie auch zu Lebzeiten hätten lösen können.

Während ich durchaus "Flucht aus der Realitlät" berteibe (Videospiele, Textrollenspiele, Musik etc.). Mir hilft die "spirituelle Ansicht", meine "Probleme" besser zu verstehen.
Es gibt oft genug Probleme, die sich tatsächlich nicht abschließend lösen lassen und mit denen wir leben müssen. Es kommt aber darauf an, nach und nach zu erkennen, was wir erreichen können und was nicht, damit wir nicht voreilig aufgeben und auf etwas verzichten, was mit etwas mehr Beharrlichkeit durchaus noch im Rahmen des Erreichbaren liegt.

Und die "Flucht" aus der Realität muss nicht negativ sein, wenn die Balance stimmt. Ich laufe vor der Realität nicht weg, wenn ich mich mit Fiktionen befasse, solange mir klar ist, dass es sich um eine Fiktion handelt. Wenn das dabei hilft, wieder Kraft zu schöpfen für die Auseinandersetzung mit dem realen Leben, oder wenn es sogar dazu beiträgt, in der Auseinandersetzung mit fiktionalen Situationen das reale Leben besser zu verstehen, dann ist es meines Erachtens eine Bereicherung des Lebens und keine Flucht daraus.
Nur wie willst Du objektiv beweisen, was realer ist? Gehirnforscher stehen vor dem Dilemma, dass sie messen, dass sich das Gehirn bei Visionen/Träumen nicht anders verhält als im "Normalzustand".
Für mich selbst können die Dinge, die ich träume, durchaus eine Realität besitzen, denn es handelt sich dabei um Reflektionen meiner eigenen Persönlichkeit. Aber das ist dann eine Realität "für mich", die mir etwas sagen kann, die aber nicht für andere Menschen gültig ist. Wenn aber jemand mit dem Anspruch auftritt, dass seine Träume auch für alle Anderen Geltung besitzen müssten, dann glaube ich ihm nicht.
So richtig lebhaft unter Ausblendung der "wachen Umgebung"? Ich erinnere mich an einen Klartraum, wo ich meine Hand auf die Wand eines Hauses lege und deutlich das Kratzen und Pieken der rauhen Oberfläche spüre. Das war fast "realer" als im Wachzustand.
In der Erinnerung kann das manchmal schwierig werden, das auseinanderzuhalten, ob ich bestimmte Dinge tatsächlich gesehen oder nur von ihnen geträumt habe. Aber wenn ich mich im wachen Zustand in meine Vorstellungswelt versetze, kann ich das durchaus noch deutlich unterscheiden von der Erfahrung der realen Außenwelt, auch wenn es intensiv sein kann.

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Re: Zum Thema Historie

Post by Jo' » Mon 19 Oct 2020 12:29

Bookworm wrote:
Mon 12 Oct 2020 09:01
Darin, dass wir als Menschen selbstbewusste, denkende und fühlende Wesen sind, liegt ein gewaltiges Potential - das lässt sich gar nicht überbewerten.
Nur, in der kommerziellen Unterhaltung nehme ich das nicht so wahr. Da kommt es mir wie verkappter "Nationalismus" vor. Hab kürzlich eine Folge von "Star Trek Discovery" gesehen und wieder mal gemerkt, warum ich mit diesem "Gene Roddenberry Universum" nicht warm werde. Die Förderation besteht gefühlt fast nur aus Menschen mit "ihren Werten", die man den unfähigen Außerirdischen beibringen muss.

ABER: "Disney+" markiert jetzt seine alten Filme mit einem warnenden(!) Hinweis, dass man in "Peter Pan" oder "Dumbo" u.a. "falsche" Ansichten zu Menschen und Kulturen hatte...
https://www.fernsehserien.de/news/rassi ... n-versehen
Ich sehe da keine Verhältnismäßigkeit mehr, nur Ver(w)irrung.

Und gerade das Vorhandensein dieses Potentials regt mich doch dazu an, die gegenwärtigen Zustände nicht so zu belassen, wie sie gerade sind, sondern daran mitzuwirken, sie zu verbessern, so dass sich Menschen im Einklang mit ihrer Umwelt weiterentwickeln und mehr von dem ihnen innewohnenden Potential verwirklichen können.
Ich bezog mich auf die sog. Leitmedien, die mich immer mehr mit dem Eindruck zurücklassen, ich soll nicht danach streben, mich weiterzuentwickeln, zu hinterfragen oder gar Missstände zu beseitigen. Ich hab da vielleicht eine zu stark von neo-liberaler Neusprech-Propaganda gefärbte "Brille" auf, die meine freie Sicht behindert...

Ich bin durch den englischen Wikipedia Eintrag, der die "Sendung mit der Maus" etwas kritischer beleuchtet, als der deutsche (der, soweit ich überflog völlig kritiklos darsteht), ein Interview mit einem der Macher von damals gelesen. Das Konzept hatten die sich von Werbung abgeschaut, weil das Kinder in den 70ern so toll fanden. Ein kleines Thema mit Musik, kurz genug. Anfänglich hatte sie irgendwelche Zahlen eingeblendet, bis ihnen klar wurde, dass viele 6-jährige die noch gar nicht lesen können. Überleg mal, solche inkompetenten Menschen mach(t)en "Lern-Programm" für Kinder... Von der importierten "Sesamstraße" ganz zu schweigen.

Stimmt es, dass es damals ein Gesetz gab, dass es verbot, Programm für Kinder zu machen?
Bookworm wrote:
Mon 12 Oct 2020 09:01
Ich reagiere nur dann allergisch, wenn jemand seine Spekulationen als "absolute Wahrheit" verkaufen will.
Habe ich diesen Eindruck erweckt? Gerade in dieser "alternativen Weltansicht" wird immer wieder betont, dass es keine Absolute gibt und das man auch nicht missionieren soll, weil man eben auf sich fokussieren soll und nicht auf andere.

Bookworm wrote:
Mon 12 Oct 2020 09:01
Die Frage des Vertrauens ist ein Thema für sich. Wenn Du es für interessant genug erachtest, können wir darüber in einem gesonderten Thread diskutieren,
Gern. Ich bin auch schon ein paar mal darüber im Leben gestolpert. Verstehen lernen ist hilfreich.

Bookworm wrote:
Mon 12 Oct 2020 09:01
Es kommt aber darauf an, nach und nach zu erkennen, was wir erreichen können und was nicht, damit wir nicht voreilig aufgeben und auf etwas verzichten, was mit etwas mehr Beharrlichkeit durchaus noch im Rahmen des Erreichbaren liegt.
Wobei meiner Erfahrung nach im Leben Leichtigkeit herrscht. Sobald man sich selbst blockiert oder in Hindernisse verstrickt, sollte man sich damit befassen, welche Glaubenssätze einem im Wege stehen.
Bookworm wrote:
Mon 12 Oct 2020 09:01
Wenn aber jemand mit dem Anspruch auftritt, dass seine Träume auch für alle Anderen Geltung besitzen müssten, dann glaube ich ihm nicht.
So was, wie Traumdeutungsbücher in denen die "Symbole" allgemeingültig für alle Menschen sein sollen?

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Re: Zum Thema Historie

Post by Bookworm » Mon 26 Oct 2020 09:51

Jo' wrote:Nur, in der kommerziellen Unterhaltung nehme ich das nicht so wahr. Da kommt es mir wie verkappter "Nationalismus" vor.
Auch die Kulturschaffenden sind Kinder ihrer Zeit und der Gesellschaft, die sie hervorgebracht hat. Ich muss mir dabei natürlich der Hintergründe bewusst sein, die solche Produktionen beeinflussen - wie z. B. in den japanischen Godzilla-Filmen ursprünglich die Angst vor einem Atomkrieg und seinen unübersehbaren Folgen zum Ausdruck kommt. Und wenn es sich nur um Unterhaltung handeln soll, ohne einen höheren Anspruch auf Bildungsvermittlung, dann ist es nicht verwunderlich, dass dort auch viel Seichtheit und Oberflächlichkeit erscheint.
Ich bezog mich auf die sog. Leitmedien, die mich immer mehr mit dem Eindruck zurücklassen, ich soll nicht danach streben, mich weiterzuentwickeln, zu hinterfragen oder gar Missstände zu beseitigen.
Mein Eindruck ist da ein ganz anderer; in den (üblicherweise linksgerichteten) Medien, die ich normalerweise zu Rate ziehe, sehe ich mich fast jeden Tag auf die vielfältigen Ungerechtigkeiten in der Welt hingewiesen und fast schon penetrant dazu aufgerufen, etwas zur Veränderung beizutragen.
Stimmt es, dass es damals ein Gesetz gab, dass es verbot, Programm für Kinder zu machen?
Das wäre mir neu - ich halte es für sehr unwahrscheinlich. Aber es dauerte relativ lange, bis man auch hier in Deutschland auf die Idee kam, es sollte - über das "Sandmännchen" hinaus - auch ein Programm für die Kinder geben. Das war dann freilich zeitlich recht eingeschränkt. Aber wenn ich mich daran zurückerinnere, waren so manche der Kindersendungen in den siebziger Jahren recht emanzipativ ausgerichtet.
Habe ich diesen Eindruck erweckt?
Nein, das hast Du nicht. Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte ich auch längst das Interesse verloren, Gedanken mit Dir auszutauschen. Ich schätze es an Deiner Argumentation, dass Du Deine Weltsicht als eine Spekulation beschreibst, als eine Einstellung, die Dir persönlich dabei hilft, im Leben zurechtzukommen und Dich weiterzuentwickeln. Solange wir uns darüber einig sind, dass wir unterschiedliche Charaktere haben und deshalb auch unterschiedliche Wege im Denken einschlagen müssen, sehe ich kein Problem damit. Nur bin ich in der Vergangenheit auch schon Leuten begegnet, die meinten, die Dinge alle besser zu wissen und mich damit missionieren zu müssen. Darauf reagiere ich dann jeweils sehr abweisend.
Wobei meiner Erfahrung nach im Leben Leichtigkeit herrscht. Sobald man sich selbst blockiert oder in Hindernisse verstrickt, sollte man sich damit befassen, welche Glaubenssätze einem im Wege stehen.
Nach meiner eigenen Erfahrung ist das eher schwer. Ich schätze, es sind nicht nur Vorurteile und falsche Glaubenssätze, die unsere Entwicklung behindern können, sondern oft genug ist es die Persönlichkeit selbst, die sich erst verändern muss, um eine neue Sicht der Dinge annehmen zu können. Und das kann durchaus Jahre oder Jahrzehnte in Anspruch nehmen.
So was, wie Traumdeutungsbücher in denen die "Symbole" allgemeingültig für alle Menschen sein sollen?
So ein Handbuch kann vielleicht recht sinnvoll sein, um zu zeigen, was ein bestimmtes Symbol vielleicht bedeuten könnte. Ich dachte hier eher an Leute, die besondere emotionale Erfahrungen machen und beispielsweise Träume oder Visionen erleben, und hinterher glauben, sie seien jetzt die Lieblinge der Götter und dazu auserwählt, allen anderen ihre privaten Erscheinungen als himmlische Weisheit zu predigen. Das kann recht lästig werden.

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Re: Zum Thema Historie

Post by Jo' » Sat 31 Oct 2020 14:05

Bookworm wrote:
Mon 26 Oct 2020 09:51
Auch die Kulturschaffenden sind Kinder ihrer Zeit und der Gesellschaft, die sie hervorgebracht hat. Ich muss mir dabei natürlich der Hintergründe bewusst sein, die solche Produktionen beeinflussen - wie z. B. in den japanischen Godzilla-Filmen ursprünglich die Angst vor einem Atomkrieg und seinen unübersehbaren Folgen zum Ausdruck kommt.
Ich trenne zwischen kommerziellen Produktionen (Leitmedien), die mit viel Geld und Werbung unters Volk gebracht oder den Menschen via dominierten und monopolisierten Kanälen regelrecht aufgedrängt werden und die einen bestimmten Ton angeben, ein Dogma transportieren.

Auf der anderen Seite freiere kreative Schöpfungen, die sich nicht vor einem Vorstand/großen Geldgeber rechtfertigen müssen oder sich einen US-Navy Kreuzer zum Filmen ausleihen wollen und deswegen vom Militär Vorgaben zum Skript erhalten, das dann keine Thematik enthalten darf, welche den us-amerikanischen militärischen Industriekomplex (oder eine Drei-Buchstaben-Institution) in einem negativen Lichte darstellt. (Um ein Beispiel zu nennen.)

Ähnlich, wie die von Dir erwähnten "linken Medien" eher nicht zum diesen sog. "Mainstream" gehören werden, oder?

Ich habe gerade erst einen Kommentar einer Münchner Film-Studentin gelesen, dass sie als Abschlussarbeit eine Dokumentation über Arbeitsbedingungen von ausländischen (osteuropäischen Wander?)Arbeitern in deutschen Großschlachtbetrieben gedreht hat. (Schon vor dieser Corona Tönnis Geschichte) Auf die Frage hin, wie sie das finanzieren konnte, erwähnte sie, dass auch die öffentlich rechtlichen Geldgeber für Filmprojekte Erwartungshaltungen gegenüber den Inhalten haben. Sie erwähnte z.B. irgendwelche sensationslüsternden Darstellungen von Unterbringungszimmern mit schimmelnden Betten oder so was - um das es ihr im Film aber gar nicht ging.
Bookworm wrote:
Mon 26 Oct 2020 09:51
wenn ich mich daran zurückerinnere, waren so manche der Kindersendungen in den siebziger Jahren recht emanzipativ ausgerichtet.
Was meinst Du damit? An mir gingen als Kind viele Dinge vorbei. Ich hab' auch erst kürzlich einen Ausschnitt aus der "Rappelkiste" gesehen, wo (wenn auch in biederen Tönen und Farben) Kindern nahegelegt wurde, wenn sie (vermutlich nicht völlig unberechtigten) Stubenarrest bekommen, einen Hilfe-Ruf-Zettel ins Fenster zu hängen und so'ne Art Kinderrevolution anzuzetteln. Das kam bei mir als Mitvierziger - heute - dann auch eher "seltsam" an, um's freundlich auszudrücken.

Hab auch vor ein zwei Jahren (via YT) bei "Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt" reingeschaut, weil ich nicht mehr, als den Namen in Erinnerung hatte. Und WAU! ist das gruselig gemacht und bieder - lauft's mir jetzt noch kalt den Rücken runter :blink: Gut, dass ich damals lieber rausgegangen bin und spät nach Hause kam anstatt mit so'n Dreck mein Gehirn verrotten zu lassen. Schlimm genug, dass ich mich noch an (hyperaktive) Sendungen (für Kinder!) aus den späten 90'ern erinnere, die fast noch schlimmer waren. Da frag' ich mich schon, was da für'ne Agenda bei den Sendern (privat als auch ör) abläuft...
Bookworm wrote:
Mon 26 Oct 2020 09:51
Solange wir uns darüber einig sind, dass wir unterschiedliche Charaktere haben und deshalb auch unterschiedliche Wege im Denken einschlagen müssen, sehe ich kein Problem damit.
Ich bin gegen Gleichmacherei. Menschen sind unterschiedlich. Ich finde es hilfreich auch mal Gedankengänge anderer nachvollziehen zu können. Eben um den Tunnelblick aufzuweiten.
Bookworm wrote:
Mon 26 Oct 2020 09:51
oft genug ist es die Persönlichkeit selbst, die sich erst verändern muss, um eine neue Sicht der Dinge annehmen zu können. Und das kann durchaus Jahre oder Jahrzehnte in Anspruch nehmen.
Während ich dem aus eigener Erfahrung zustimme. Tue ich auch hier differenzieren: Ich hatte eine Persönlichkeit, die sich (von meinem Standpunkt aus) viel zu defensiv und protektiv gegenüber anderen verhalten hat. Und "Ängste" können ja auch zu Aggressionen führen (also hitziges, doch sinnloses Gestreite, insb. in Beziehungen). Rückblickend wünschte ich, ich wäre schon damals "offener" und weniger ängstlich gewesen.

Auf der anderen Seite steckt in mir auch ein kleiner ungestümer kreativer Rebell und eine Art konservativer, ordentlicher Mentor - was eine eigentümliche Kombination ergibt. Oder eben auch meine Eigenschaft, große Menschenmassen nicht zu mögen. Bei solchen Dingen werd ich argwöhnisch, wenn "von außen" (also von Anderen) nahegelegt wird, seine Persönlichkeit "zu ändern", weil man nicht in's "Leitbild" mit dem Rest der Massen passt.
Bookworm wrote:
Mon 26 Oct 2020 09:51
Ich dachte hier eher an Leute, die besondere emotionale Erfahrungen machen und beispielsweise Träume oder Visionen erleben, und hinterher glauben, sie seien jetzt die Lieblinge der Götter und dazu auserwählt, allen anderen ihre privaten Erscheinungen als himmlische Weisheit zu predigen.
Als kleener Rebell bin ich automagisch solchen "Führern" ausgewichen. Wobei auf meiner Suche nach "der Wahrheit"(tm), wurde mir nachgesagt, dass ich sehr überzeugend und eindringlich rüber kommen kann. Bei "tollen Entdeckungen" meinerseits konnte ich schon sehr leidenschaftlich werden :laughing:
Wobei es mir glaub' da mehr um's Teilen ging, als um ein "Bekehren".

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Re: Zum Thema Historie

Post by Bookworm » Sun 01 Nov 2020 10:01

Jo' wrote:Ähnlich, wie die von Dir erwähnten "linken Medien" eher nicht zum diesen sog. "Mainstream" gehören werden, oder?
Eine Tageszeitung wie die Frankfurter Rundschau z. B., die traditionell zu den auflagenstärksten Zeitungen in Deutschland gehört, lässt sich durchaus zum "Mainstream" rechnen - und weist dennoch ein klar erkennbares linkes Profil auf. Seit ihrer Gründung war die Nähe zur SPD unübersehbar, später (während der SPD-FDP-Koalition) war die Ausrichtung dann linksliberal. Nachdem die Rundschau von derselben Firma aufgekauft worden war, der auch die - bekanntermaßen der CDU nahestehende - FAZ gehört, war ich gespannt, ob die Rundschau ihr Profil beibehalten wird; aber die neuen Eigentümer haben vernünftigerweise entschieden, nichts daran zu verändern. Tatsächlich fällt mir der politische Aktivismus, den die Rundschau vertritt, jetzt noch mehr auf als zuvor - Themen wie soziale Gerechtigkeit, Feminismus oder die Bedrohung unserer Gesellschaft durch Populismus, Rassismus und Rechtsradikalismus nehmen einen breiten Raum ein. Zur Zeit macht die Rundschau Wahlkampf für Joe Biden - oder besser gesagt, gegen Donald Trump. Was die Eindeutigkeit der politischen Position betrifft (heute im Bereich grün-links-linker Flügel der Sozialdemokratie), kann ich mich hier wirklich nicht beklagen.
Was meinst Du damit? An mir gingen als Kind viele Dinge vorbei.
Ich entsinne mich daran, dass in Kindersendungen damals recht oft auch Konfliktsituationen zwischen Kindern und Erwachsenen thematisiert wurden. In der Rappelkiste oder auch bei der Sesamstraße ging es öfter darum, Kindern Selbstvertrauen und Mut zur Eigenständigkeit zu vermitteln. Als vorbildich wurden diejenigen Erwachsenen dargestellt, die bereit waren, auf Kinder einzugehen, ihnen zuzuhören und sie in ihrer Individualität zu bestärken. Hingegen erschienen darin solche Erwachsene, die Kinder nur von oben herab behandelten und zu kommandieren versuchten, eher als lächerliche Karikaturen.

Das Fliewatüüt habe ich als Kind geliebt - natürlich war die Buch-Version besser als die Verfilmung, allein schon, weil die Geschichte dort viel umfangreicher war. Auch hier geht es darum, dass Kinder der eigenen Kreativität vertrauen und sich konsequent Mühe geben, ihre (manchmal etwas phantastischen) Träume umzusetzen. Dabei treffen sie verschiedentlich auf Erwachsene, die ihnen das nicht zutrauen und ihre Bemühungen behindern, aber auch auf solche, die sie unterstützen und bei ihren Vorhaben behilflich sind (wie Zacharias, der Porlarforscher). In meinen Augen ist das eine durchaus positive Botschaft.
Ich bin gegen Gleichmacherei. Menschen sind unterschiedlich. Ich finde es hilfreich auch mal Gedankengänge anderer nachvollziehen zu können. Eben um den Tunnelblick aufzuweiten.
Da stimme ich Dir ausdrücklich zu.
Während ich dem aus eigener Erfahrung zustimme. Tue ich auch hier differenzieren: Ich hatte eine Persönlichkeit, die sich (von meinem Standpunkt aus) viel zu defensiv und protektiv gegenüber anderen verhalten hat. Und "Ängste" können ja auch zu Aggressionen führen (also hitziges, doch sinnloses Gestreite, insb. in Beziehungen). Rückblickend wünschte ich, ich wäre schon damals "offener" und weniger ängstlich gewesen.

Auf der anderen Seite steckt in mir auch ein kleiner ungestümer kreativer Rebell und eine Art konservativer, ordentlicher Mentor - was eine eigentümliche Kombination ergibt. Oder eben auch meine Eigenschaft, große Menschenmassen nicht zu mögen. Bei solchen Dingen werd ich argwöhnisch, wenn "von außen" (also von Anderen) nahegelegt wird, seine Persönlichkeit "zu ändern", weil man nicht in's "Leitbild" mit dem Rest der Massen passt.
Deine Abneigung gegen Menschenmengen kann ich gut nachvollziehen - ich bin ein Einzelgänger und benötige nur wenig an sozialem Kontakt, während die Gegenwart vieler Menschen mir unangenehm ist. Während ich als Kind noch zu sehr auf mich selbst fixiert war, lernte ich als Erwachsener allmählich, auch die Gefühle anderer Menschen in einem gewissen Maß wahrzunehmen und darauf einzugehen - solange es nicht zu viele auf einmal sind. Dass andere Menschen mich als skurril und seltsam ansehen, stört mich nicht; ich verlange aber für mich das Recht, so sein zu dürfen, wie ich eben bin. Solange ich dabei anderen Menschen keinen Schaden zufüge, soll die Außenwelt mich gefälligst so leben lassen, wie ich es selbst will.
Als kleener Rebell bin ich automagisch solchen "Führern" ausgewichen. Wobei auf meiner Suche nach "der Wahrheit"(tm), wurde mir nachgesagt, dass ich sehr überzeugend und eindringlich rüber kommen kann. Bei "tollen Entdeckungen" meinerseits konnte ich schon sehr leidenschaftlich werden :laughing:
Wobei es mir glaub' da mehr um's Teilen ging, als um ein "Bekehren".
Die Leidenschaft kann ich nachvollziehen. Mir ist es wichtig, dass die eigene Überzeugung stets mit Respekt vor dem Gegenüber verbunden bleibt - ich bin nicht so wie Du, Du bist nicht so wie ich. Und es ist gut und richtig so, dass wir verschieden sind und die Welt daher auch auf unterschiedliche Weise betrachten.

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Re: Zum Thema Historie

Post by Jo' » Thu 05 Nov 2020 12:07

Dem gibt's kaum was hinzuzufügen. Ich wünschte nur, unsere Kultur wäre ein bisschen so, wie man es sich von Indianern (und anderen älteren Kulturen) erzählt, dass die Alten ihre Weisheit an die Jüngeren weitergaben, auf das man nicht alle "Räder" im Leben immer wieder selbst "neuerfinden" muss. Obwohl ich in einer Gesamtschule war und sicher auch eine Menge verdrängt ("vergessen") hab, ging es praktisch nur um "den Unterricht" und kaum um's Leben.

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Re: Zum Thema Historie

Post by Bookworm » Fri 06 Nov 2020 08:58

Der Schulunterricht hat leider wenig damit zu tun, junge Menschen auf ihr zukünftiges Leben vorzubereiten. Da hatte sich schon vor einigen Jahren eine Abiturientin in einem Video im Internet beschwert, dass sie jetzt Gedichtanalysen in drei verschiedenen Sprachen anfertigen könne, aber keine Ahnung habe von Dingen wie Steuern oder Versicherungen.

Das Gymnasialsystem, so wie es hierzulande im 19. Jarhhundert entwickelt wurde, sollte eine Minderheit (die Kinder der Gebildeten) mit dem Maß an Bildung versehen, das nötig war, um in der guten Gesellschaft selbst als gebildet gelten zu können. In entsprechend begrenzterem Maß machte die Volksschule die Kinder der "einfachen Leute" mit dem Umfang an Kultur vertraut, das sie in ihrer Umgebung nötig hatten. Wenn ein Kind die Schule verließ, konnte es davon ausgehen, dass es mit den Namen, Daten und einer Reihe von Gedichten, die es inzwischen auswendig gelernt hatte, für den Rest des Lebens im gesellschaftlichen Umgang auskommen konnte, ohne als dumm oder ungebildet zu erscheinen.

Im Vergleich damit ist der heutige Unterricht oft genug eine Alibi-Veranstaltung. Wir behaupten dann, unsere Kinder hätten etwas über Geschichte oder Literatur gelernt. Das Maß an vorhandenem Wissen ist heutzutage aber so viel größer, dass den Kindern nur kleine - und oft genug recht willkürlich gewählte - Ausschnitte vermittelt werden können. Das Gesamtbild müssen sie sich ausgehend von diesen Splittern selbst erarbeiten - was die wenigsten tun, zumal sie für ihre berufliche Zukunft zumeist noch mehr (naturgemäß einseitige) Spezialisierung nötig haben.

Die Zeiten sind vorbei, in denen die alten Leute mit Hochachtung betrachtet wurden, weil sie diejenigen waren, die viel erlebt hatten und daher wussten, wie das Leben funktioniert. Heute sind die alten Leute diejenigen, die wissen, wie man mit einem Rechenschieber umgeht oder die Röhren bei einem Radio-Apparat korrekt anschließt. In einer Welt, die keine Rechenschieber mehr verwendet und wo die Radios keine Röhren mehr haben, ist ihr Wissen überholt und damit nutzlos geworden.

Und dann gibt es auch noch Dinge, wie die Geheimisse des zwischenmenschlichen Umgangs, für die es kein Patentrezept gibt und die daher tatsächlich jede Generation von neuem erlernen muss.

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Re: Zum Thema Historie

Post by Jo' » Fri 06 Nov 2020 12:05

Außerdem heißt es, dass die Schule in der jetzigen üblichen Form aus den militärischen Kasernen hervorgehen soll. Das durch den Sputnik, die USA in eine Art Prestige-Panik gerieten und die Bildng ankurbelten um "neue" wissenschaftliche Talente zu fördern, was dann auch in der BRD ankam. Georg Schram hat das in einem Interview erläutert, dass er als Unterschichten-Kind plötzlich eine Chance auf höhere Bildung erhielt. Vermutlich was ich dann auch in den 90ern machte: den sog. 2. Bildungsweg einschlagen.

Und selbst Steuern und Versicherungen - wenn auch in dieser Welt als notwendig ertrachtet - ist eigentlich unnützes Wissen. Für das Zwischenmenschliche gibt es genügend Hinweise und Herangehensweisen, mit denen man lernen kann, nicht überall pickiert anzuecken, sich nicht unnötig zu streiten, "verletzt" zu fühlen etc. - ohne das es einen einschränkt, zu Gutmenschentum (wie er gerade heutzutage propagiert wird) führt, sondern Menschen die Chance gibt einen Haufen "Stress", der oft aus Missverständnissen und Angst heraus entsteht von Hause heraus zu vermeiden.

Es heißt, Bismak sei einer der Mitbegründer der Rentertums. So wie Arbeitslose von gewissen "Schichten" gewollt sind, kann man auch so die weniger Arbeitskräftigen ab einem gewissen Kriterium sprichwörtlich ausrangieren.

Mir fällt es schwer dieses Gesellschaftssystem, in das ich hineingeboren wurde, als die sog. "einzige Alternative" zu akzeptieren. Es ist einfach absurd, wie "wir" unsere unzähligen kreativen Möglichkeiten für das Dogma des (nicht menschlichen) Geldes vergeuden und das dann in dystopischen Filmen und Serien z.B., die diesen Lebensstil noch über die letzte Schmerzschwelle hinweg in die Zerstörung und völlige Verelendung zeichnen, in gewisser Weise als non plus ultra zelebrieren. Das sind dann nicht mal mehr "Kritiken", sondern Durchhalteparolen, darum sind mir auch Zeitungen, die mal freundlich anmerken: "da läuft doch bestimmt was falsch" einfach zu wenig Gegenwind für die jetzigen Entwicklungen.

Auf der anderen Seite geben die meisten Menschen vor, so zufrieden zu sein und wären für eine "Revolution" auch überhaupt nicht vorbereitet, was reg' ich mich also auf, wenn wir eh alle unser eigen' Glücks Schmied sind?

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Re: Zum Thema Historie

Post by Bookworm » Sat 07 Nov 2020 09:34

Die politische Linke, in Westdeutschland also vor allem die SPD, hat sich lange für bessere Bildung für die Unterschichten eingesetzt und versucht, das traditionelle System aufzubrechen, wonach die Bildungschancen gleichsam erblich sind und vom Einkommen der Eltern abhängen. Seit dem II. Weltkrieg hat sie damit immerhin stellenweise einige Erfolge erzielen können, wenn auch noch längst nicht genug. Wir stehen da noch sehr am Anfang, was Bildungsgerechtigkeit betrifft.

Bismarck wollte ein gewisses Maß an Sozialversicherungen einführen, weil er hoffte, damit die Arbeiter an den Staat binden und von der Sozialdemokratie trennen zu können. Sein Konzept ist fehlgeschlagen: die Sozialversicherungen machen die Menschen nicht staatstreu, und die SPD existiert heute noch (wenn sie sich nicht irgendwann selbst zerlegt).

Der Kapitalismus mit Geld bzw. Reichtum als Höchstwert ist sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss. Allerdings spricht er eine grundlegende menschliche Eigenschaft an: die Gier. Dass es viel anziehendere und erfüllendere Werte gibt, wie z. B. im direkten Umgang Achtsamkeit und Einfühlungsvermögen, in einem größeren gesellschaftlichen Rahmen Freiheit und Gerechtigkeit, und dass es sich lohnt, sich für solche Werte einzusetzen, so dass sich unsere Gesellschaft in einer besseren Richtung weiterentwickeln kann, ist nicht immer leicht zu vermitteln.

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